Ist das Unglück auch eine Warnung an die Planer für Stuttgart 21??

Das Unglück von Köln hat mal wieder deutlich gezeigt, was bei Tunnelarbeiten alles passieren kann.

Was ist, wenn in Stuttgart die große Bauerei rund um den Hauptbahnhof beginnt?? Wurde daran gedacht, dass zum Beispiel am Bahnhofsturm und weiter zu den Gleisen früher Schlammgebiet war. Wenn man sich die brückenähnlich Konstruktion des Gleis 16 (siehe im Buch, „Der Stuttgarter Hauptbahnhof“ Seite77) ansieht, scheint mir die Sache sehr bedenklich. In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs fließt ja auch der Nesenbach (zwar im Kanal aber immerhin) vorbei. Der damalige Bau des Hauptbahnhofes war eine wahnsinnige Ingenieurleistung.

Das sind Fragen, die mir bei den Bildern aus Köln so durch den Kopf gingen. Mal sehen ob in der Stuttgarter Presse in den nächsten Tag ähnliche Fragen auftauchen.

Nun hab ich auch mal im Internet nach Artikel zu diesem Thema gesucht, eine hab ich schon mal gefunden: kopfbahnhof-21 und weitere kommen hinzu stuttgarter-nachrichten/_tunnelunglueck-in-koeln-stuttgart-und-karlsruhe-alarmiert

14 Responses to “Ist das Unglück auch eine Warnung an die Planer für Stuttgart 21??”

  1. Johannes sagt:

    Sehr interessanter Beitrag,und das stimmt mich schon wirklich nachdenklich.

  2. BigB sagt:

    In der Tat fragt man sich wirklich, ob hier wirklich alles durchdacht ist, vor allem, da Stuttgart nur gerade mal 40 Kilometer von einer, für leichte Intraplattenbeben gefährdeten Zone, der Schwäbischen Alb, entfernt ist. Dort wackelt es statistisch gesehen alle 30 Jahre mal etwas heftiger. Ob der Bahnhofsturm noch stehen wird wenn er nicht mehr so massiv von 2 Seiten mit Gebäudemassen gestützt wird? Bin zwar kein Statiker, aber ich krieg da schon leichte Gänsehaut.

  3. Thomas Rudolph sagt:

    man sollte die Kirche mal im Dorf lassen, oder in diesem Fall den Bahnhofsturm an seiner Stelle.
    Es ist noch nicht einmal geklärt, ob in Köln der Tunnelbau für die Tragödie verantwortlich ist. Wer die Stadt Köln kennt, weiß, daß die heutige Stadt teilweise auf die alte Stadt gebaut wurde. Dadurch können immer Probleme entstehen. Alle die das jetzt auf Stuttgart21 übertragen sind im höchsten Maß unseriös. Wir sollten abwarten bis in Köln die Ursache für den Unfall zweifelsfrei feststeht.
    Auch ist mir in Stuttgart bis Heute kein Fall bekannt, bei dem es beim Bau der Straßenbahn oder der S-Bahn Probleme dieser Art gab. Stuttgart ist mit Köln in dieser Hinsicht gar nicht vergleichbar.
    Aber man kann durch diesen tragischen Zwischenfall natürlich die Angst der Menschen schüren.

  4. Thomas Rudolph sagt:

    im Übrigen, wenn die Erbauer des heutigen Bahnhofs auch so argumentiert hätten, wie wir Heute über Stuttgart21 würden wir noch Heute in die Bolzstraße, den alten Bahnhof einfahren. Auch damals wurde das Gesicht der Stadt erheblich verändert.

  5. Steffen sagt:

    meines Erachtens nach geht es vielen Kritikern (nicht Gegner!) von Stuttgart 21 nicht um die Veränderungen im Stadtbild – es geht um die Berechnungen zur Leistungsfähigkeit eines nicht mehr erweiterbaren unterirdischen Minibahnhofs und um ein gigantisches Tunnelprojekt mit Prestige-Bahnanschluss am Flughafen. Für mich ist klar, dass der heutige Bahnhof in einer Schnellfahrstrecke hinderlich ist. Aber warum Milliarden von Euro in ein Tunnel verbuddelt werden sollen, statt in einen Schnellbahnhof z.B. in Cannstatt und OBERIRDISCHER Trassenführung, leuchtet mir auch nach 15 Jahren Diskussion nicht ein. Der Vergleich mit dem alten Bahnhof hinkt, da es hier um eine Erweiterung ! der Gleiszahl und größeren Bahnhof ging und nicht um eine Halbierung der Gleise bei gleichzeitiger Reduzierung der Zufahrtsgleise auf zwei.

  6. Thomas Rudolph sagt:

    Das meiste Geld für den Tunnel kommt doch aus Brüssel und Berlin. Der Tunnelbau schaft aber Arbeitsplätze hier bei uns. Man darf nicht immer jedes Grossprojekt verteufeln. Die Messe wurde auch in Frage gestellt und als Milliardengrab dargestellt, weil man sie angeblich in Zeiten des www gar nicht mehr brauche. Heute ist die Messe ständig überbucht und sollte ausgebaut werden. In einem allerdings gebe ich Dir recht. Die Schwaben planen oft zu klein.
    Beispiele: Messe oder der damalige zweispurige Bau des Häslacher Tunnels. Auch dort hätte man gleich vierspurig bauen sollen.

  7. BigB sagt:

    Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass die Finanzkrise diesem „Stuttgart 21“-Spuk ein Ende bereitet und man die alternativen (und wesentlich kostengünstigeren) Varianten dieses rein politisch ambitionierten Luxus-Prestigeobjekts in Erwägung zieht.

    Übrigens gab es beim Bau der Stuttgarter S-Bahn doch Probleme, ein kurzer Blick auf den verlinkten STN-Artikel hilft weiter.

    Weiterhin denke ich nicht, dass es hierum geht Ängste zu schüren oder den Teufel an die Wand zu malen, sondern darüber nachzudenken, ob manchmal weniger nicht mehr wäre.

  8. Steffen sagt:

    Ich bin für die neue Messe, ich unterstütze sinnvolle Neubau-/Umbauprojekte und ich freue mich auf die neue Stadtbücherei – aber (bedingt durch die jahrzehnte lange Diskussion) ein Bauprojekt in der Größenordnung von S21 nach über 15 Jahren noch unverändert bauen zu wollen, spricht eher für ein „Denkmal“ einzelner Beteiligter – die Situation im Jahr 2009 ist eine andere als es im Jahr 1994 gewesen ist und wenn man die Bürger endlich für das Bahnhofsprojekt gewinnen will, wäre es jetzt sinnvoll statt auf alten Plänen (dein Vergleich mit dem 20 Jahre diskutierten Heslacher Tunnel und der inzwischen bereits unterdimensionierten Messe zeigt es) zu beharren, eine sinnvolle Neuplanung für einen neuen Bahnhof in Stuttgart zu beginnen. Auch andere Städte haben mehrere große Bahnhöfe und jeder hat seine Berechtigung: Hamburg HBf und Hamburg Altona, Frankfurt und Frankfurt Flughafen,…

  9. BigB sagt:

    Statt die Milliarden in einem riesigem Loch zu versenken wären folgende Dinge wesentlich sinnvoller:

    Ein modernisierter Bahnhof in Cannstatt oder auf dem ehemaligen Güterbahnhof in Untertürkheim.

    Eine gescheite Verkehrstrasse der B10 durch Stuttgart (Tunnel unter dem Rosenstein bis Zuffenhausen

    Eine Filderauffahrt für die B14/B27 um den Stadtverkehr beginnend ab Wangen zu entlasten

    Könnten auch von Berlin und Brüssel bezahlt werden und schaffen auch Arbeitsplätze

  10. BigB sagt:

    Übrigens wäre es sinnvoll zu erwähnen, dass sowohl Brüssel als auch Berlin solche Projekte nicht aus den Mitteln des „Sparschweins für abgedroschene Politiker-Phrasen“ finanzieren, sondern hauptsächlich mit Steuergeldern.

  11. Thomas Rudolph sagt:

    Seht Ihr das ist gelebte Demokratie. Ich bin gespannt, für welche Lösung sich die Bahn am Ende entscheiden wird.

    Die Filderauffahrt wurde damals unter anderem von der Bundesabgeordneten Ute Kumpf (SPD) nicht nur nicht unterstützt, sondern bewusst verhindert. Sie hat damit gegen die berechtigten Interessen der Bürger aus Stuttgart-Ost gehandelt.
    Diese Umfahrung von Stuttgart-Ost wäre und war aber enorm wichtig um den täglichen Durchfahrtsverkehr zu bewältigen. Erst jetzt kommt in Sachen Filderauffahrt wieder Bewegung. Aber wir haben durch die Verzögerung enorm viel Zeit verloren. Dies wäre nicht nötig gewesen, hätte sich die Dame damals bei der rot-grünen Bundesregierung durchgesetzt und Ihren Stadtteil würdig vertreten. So fangen wir in Sachen Filderauffahrt jetzt wieder von Vorne an, schade.
    Die Bürger unseres Stadtteil müssen leider täglich wegen dieser Fehlentscheidung unter Lärm und Gestank leiden.

  12. Thomas Rudolph sagt:

    eine kleine Ergänzung: Ute Kumpf vertritt den Stadtteil Stuttgart-Nord. Da Verkehrsprobleme aber leider nicht vor Stadtteilen halt machen, hätte Sie die Interessen Stuttgarts vertreten müssen.

  13. Klaus sagt:

    Hui,

    so viele Kommentare, schön das nicht nur ich mir Gedanken um dieses Thema mache. Ich bin gerade dabei mir weitere Infos zu diesem Thema zu besorgen. Heute fehlt mir aber leider die Zeit auf Eure Kommentare einzugehen, werde ich aber so bald wie möglich nachholen.

    Grüßle Klaus

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