Demo in Stuttgart Motto „Das nennt ihr gerecht? Gerecht geht anders!“ 12.6.2010 Fotos

An der Demo nahmen nach Polizeischätzung 10 000, Veranstalter 20 000 Teilnehmer an der Demo teil.

Als der SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel mit Eiern beworfen wurde, brachte ich mich und die Kamera in Sicherheit.

Einen Bericht findet Ihr unter stuttgarter-nachrichten/stuttgart-grossdemo-versinkt-fast-im-chaos und stuttgart-journal/demonstration-in-stuttgart-demo-gegen-sparpaket

Fotos, Sabine

6 Responses to “Demo in Stuttgart Motto „Das nennt ihr gerecht? Gerecht geht anders!“ 12.6.2010 Fotos”

  1. stratkon sagt:

    Hallo,

    das Verhalten einiger Demonstranten ist natürlich scharf zu verurteilen – wäre aber verständlicher, wenn ein Redner der CDU oder FDP, also ein Verantwortlicher für die jetzige Sozialpolitik aufgetreten wäre.

    Dass gerade in einer mehrheitlich von Gewerkschaften organisierten Demonstration ein SPD-Politiker angegriffen wurde, findet eine Teilerklärung in der Unzufriedenheit des politischen Geschehens in Deutschland. Nur wurde leider der „falsche Hund geprügelt“!

    Der Hauptfehler liegt nach meiner Meinung darin, dass schon Schröder (SPD) den betroffenen Bürgern die „Teilhabe am öffentlichen Leben“ – mit den damit verbundenen Kosten zugesagt hat.

    Daraus leitet sich der Anspruch der Betroffenen ab, dass es einem Hartz IV – Empfänger ebenso „gut“ gehen muss, wie dem Arbeitnehmer, der für die Kosten aufkommt. Dies ist grundsätzlich falsch, denn es geht nur um die Grundsicherung.

    Die sozialen Kürzungen sind unbequem – richtig. Aber Bequemlichkeit ist auch nicht angesagt, sondern Bescheidenheit. In meiner Jugend habe ich gehungert – in Stuttgart. Im Alter von 10 Jahren habe ich für Blumengeschäfte nach der Schule Fleurop-Sträusse zugestellt. Pro Stunde 1.– DM und das Geld hat der Familie geholfen.

    Kein Hartz IV – Empfänger muss, bei vernünftigem Umgang mit den Mitteln, hungern. Aber es war ja keine Demonstration für „mehr Arbeitsplätze“, sondern für die Beibehaltung der „status quo“!

    freundliche Grüße
    stratkon

  2. Thomas Rudolph sagt:

    Es wurde bei der Montagsdemo mit leichtem Unterton dazu aufgerufen, diese Demo mit Herrn Schmiedel zu besuchen.
    Mich hat es überhaupt nicht gewundert, das es zu solchen Bildern kommt.
    Es gibt auch keinerlei Berechigung und Rechtfertigung hierfür.
    Hat Deutschland doch eines der besten Sozialsysteme weltweit.
    Über 50% des Haushaltes gehen für Soziales drauf. Da ist es logisch, daß auch in diesem Bereich gespart werden muß, wenn überhaupt unter dem Strich gespart werden soll.
    @stratkon: Schön, daß wir hier einer Meinung sind.
    Dem arbeitenden muß es merklich besser gehen, wie dem der Harz4 bekommt.

  3. Klaus sagt:

    @Hallo Ihr Beiden,

    das ist ja Wunderbar, dass Ihr Beiden mal einer Meinung seid. 😉 TOLL
    Es kann nach meiner Meinung auch nicht sein, dass Leute die nicht arbeiten das gleiche Geld zur Verfügung haben wie Die welche SIE bezahlen. Da sind die welche arbeiten ja die DUMMEN.

    Ich will ja jetzt nicht politisch werden, aber alle Parteien sollten sich bei den Kürzungen mal an der eigenen Nase nehmen und Sparmaßnahmen bei den GROSSEN durchführen. Immer trifft es die kleinen Leute, weil es mehr davon gibt.

  4. Thomas Rudolph sagt:

    Lieber Klaus,
    es trifft nicht immer die Kleinen!
    Am Schlimmsten trifft es die Leute die so zwischen 3000 bis 4000 Euro Brutto verdienen.
    Die bekommen so gut wie keine Begünstigung, bei der Steuer wird überproportional am meisten abgezogen. Und um in die private Krankenkasse abzuwandern reicht es auch nicht. Diese Leute sind die Melkkühe der Nation. Da greift nach wie vor die kalte Progression. Und die hat ganz allein Schröder zu verantworten. Aber nicht nur Schröder, sondern mit Ihm auch die Grünen mit denen er regiert hat und die alles abgenickt haben.

    @stratkon
    Ich selbst komme aus kleinen Verhältnissen.
    Ich habe mir meinen Führerschein durch Werbung austragen verdient und mein erstes Auto zu 18. Geburtstag (Ford Fiesta, Baujahr 77, 43 PS) habe ich mir durch Nebenjobs erarbeitet.
    Jede Position die ich bisher eingenommen habe, habe ich durch Arbeit erreicht und nicht über Beziehungen. Aber deshalb habe ich das Kämpfen erlernt. Ich weiß, daß man nichts geschenkt bekommt, aber durch Fleiß sehr viel erreichen kann. Wenn ich etwas nicht kann, dann muss ich es erlernen.
    Ich glaube, wir sind uns in dieser Richtung sehr ähnlich!
    Eines habe ich in meiner Lebenszeit allerding noch nicht müssen und das ist hungern.
    Und dafür bin ich meinem Schöpfer sehr dankbar.

    Mit nachdenklichen Grüssen
    Thomas Rudolph

  5. Klaus sagt:

    @Thomas,

    Vergünstigungen was ist das??? Auch in meiner Verdienstklasse die unter den Besagten 3 000 bis 4 000 liegt gibt es keinerlei Vergünstigungen. Welche auch.

    Wer keine reichen Eltern hatte musste wohl sein Taschengeld mit Nebentätigkeiten aufbessern, sonst gab es eben keine Extrawürstchen. Heute sieht es zwar ja etwas anders aus, denn auch hier trifft es nur wieder die ärmere Schicht der Bevölkerung. Und das wird sich auch NIE ändern.

  6. stratkon sagt:

    Hallo,

    wenn Herr Schäuble jetzt der Forderung nach einer höheren Besteuerung der gehobenen Einkommen entsprechen möchte, kann ich nur zustimmen. Eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes auf > 50 % ist erträglich. Das ist jedoch nicht der Weg aus der Krise.

    Ein Weg, der aus der Krise herausführen kann, ist der konsequente Abbau von Subventionen – auch wenn dies Unmut hervorrufen sollte. Steuersparmodelle, Abschreibungsmöglichkeiten usw. gehören dazu.

    Fehlentwicklungen in der Steuerpolitik müssen korrigiert werden. Beispiel: Kaufe ich ein Glas Babynahrung bezahle ich 19% MWSt., kaufe ich eine Dose Katzenfutter sind es nur 7%. Bello, Mietze und Muhkuh sind nicht unsere Zukunft – Kinder schon.

    Auch Sozialleistungen müssen gekürtzt werden. Wenn ich lese, dass das Bundesinnenminsterium im Jahre 2005 mehr als 825 Mio. € für Intergrationsleistungen für Moslems ausgegeben hat, kann ich nur den Kopf schütteln.

    Ich behaupte nicht, dass die große Anzahl der Hartz IV – Empfänger mit ihrer Situation zufrieden ist und diese auch ändern wollen. Aber es gibt auch eine gewisse Anzahl, die sich bequem eingerichtet hat. Ich kenne da einige Beispiele.

    Meine Eltern waren arm, mein Vater ehemaliger Berufsoffizier (Kadettenjahrgang 1929, Reichswehr ), 100% schwerkriegsversehrt, hatte es sehr schwer seine Familie zu ernähren. Ich habe aber gelernt, dass ein Arbeitstag mehr als acht Stunden hat. Ich habe auch gelernt, dass man seine Position durch Leistung und Übernahme von Verantwortung deutlich verbessern kann.

    Die jetzige Bundesregierung ist nicht nur durch interne Unstimmigkeiten geschwächt, sondern zeigt den Bürgern kein klares Profil – keinen Weg aus der Krise und wie und auf welche Art und Weise sie den Bürger mitnehmen will.

    Es ist auch diese politische Unbestimmtheit ( siehe Opel, Gesundheitsreform u.v.m. ) welche zur wachsenden Unzufriedenheit mit den politischen Verhältnissen erheblich beiträgt.

    Vergünstigungen? Ersparnisse aus bereits versteuertem Einkommen gebildet, werden versteuert. Mein aus versteuertem Einkommen bezahlter Haus- und Grundbesitz muss versteuert werden.

    Klaus, es trifft auch die Mitbürger, die etwas „haben“ und die trifft es heftiger. Wo wenig ist kann man auch wenig holen.

    Wenn der Staat damit beginnen würde an sich selbst zu sparen, wäre dies ein erster Schritt – tut er aber nicht.

    Unfrohe Grüße
    stratkon

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