Vordereinstieg auf stark frequentierten Bus-Linien auf den Prüfstand

Vordereinstieg sorgt für längere Standzeiten

Seit dem 27.2. dürfen Fahrgäste der SSB beim Einstieg in einen Bus nur beim Fahrer einsteigen. Darüber hinaus müssen sie ihren Fahrausweis vorzeigen. Ziel der SSB war es u.a., für mehr Sicherheit durch persönlichen Kontakt zwischen Fahrgästen und Fahrern und für weniger Schwarzfahrer zu sorgen.

„Das Konzept gehört aber vor allem auf den stark frequentierten Linien auf den Prüfstand!“ fordert Daniel Campolieti, Vorsitzender der SPD Stuttgart-Ost. Auf der Buslinie 42, die durch den Stuttgarter Osten führt, sorgt der Einstieg sogar an Haltestellen, die keine Knotenpunkte sind, zu einer gefühlten Verlängerung der Standzeit. „Es scheint, als ob die Busfahrer die verlorene Zeit durch ein schnelleres Fahrtempo wieder aufholen wollen“ folgert Daniel Campolieti, denn die Fahrpläne wurden nicht entsprechend angepasst. Dies bekommen vor allem die stehenden Fahrgäste zu spüren. In Kurven oder bei stärkerem Bremsen ist ein Durchschütteln unvermeidbar und gefährlich.

Darüber hinaus kommt es vor, dass viele Fahrgäste im Bus nicht nach hinten aufrücken und es sich im vorderen Teil des Busses anstaut. Dies hat zur Folge, dass der Busfahrer am Vordereingang Fahrgäste abweist und nicht mehr einsteigen lässt. „Für Kundenzufriedenheit sorgt dieses Vorgehen nicht, auch wenn es natürlich aus Sicherheitsgründen korrekt und nachvollziehbar ist.“ so Daniel Campolieti.

Ferner strahlt die Sichtkontrolle ein Misstrauen der SSB gegenüber ihren Kunden aus. Kundenzufriedenheit erhöht die SSB durch bessere Taktzeiten und Pünktlichkeit, aber nicht indem sie die Kunden unter Generalverdacht stellt.

Aus diesen Gründen wird die SPD Stuttgart-Ost Ihre SPD-Vertreter im Gemeinderat und Aufsichtsrat bitten, die SSB aufzufordern. eine Prüfung dieser Regelung anzustreben. Auch die SSB wurde diesbezüglich bereits direkt kontaktiert.

Freundliche Grüße

Daniel Campolieti
Vorsitzender SPD Stuttgart-Ost

Foto, Klaus

5 Responses to “Vordereinstieg auf stark frequentierten Bus-Linien auf den Prüfstand”

  1. […] Siehe auch den Beitrag vordereinstieg-auf-stark-frequentierten-bus-linien-auf-den-pruefstand […]

  2. BigB sagt:

    Wäre dringend angeraten, den Vordereinstieg zu prüfen. Wenn man zum Beispiel zu Stosszeiten am Hauptbahnhof in einen 40er oder 42er möchte, und ein oder mehrere Fahrgäste noch Fahrkarten kaufen müssen, steht der Bus ewig. Das ist alles andere als kundenfreundlich.

    Im Schwarzwald gibt zwar auch den Vordereinstieg, allerdings machen auch dort die Fahrer Ausnahmen, wenn viele Fahrgäste an einem Halt zwischen den Terminus-Punkten einsteigen wollen.

  3. stratkon sagt:

    Hallo,

    ich kenne Großstädte, in denen Stuttgart nur ein Stadtteilchen wäre ( so etwa wie Uhlbach ), in denen der Vordereinstieg seit zig Jahren reibungslos funktioniert.

    Ich erinnere mich auch noch an Strassenbahnfahrten und die Aufforderung des Schaffners ( gab es damals noch ) aufzurücken.

    Den Generalverdacht weise ich zurück. Wer eine Leistung in Anspruch nimmt, muss auch die Leistung bezahlen – die Kontrolle ist nicht nur zulässig, sondern auch wichtig.

    Wir dürfen nicht vergessen, dass die SSB zwei Haltestellen komplett verlegen muss ( Türlenstrasse, Staatsgalerie ). Natürlich wegen Schwachsinn 21, dafür auf eigene Kosten. Die SSB gehört der Stadt.

    Aber OB Schuster hat bei der Darstellung der für Stuttgart anfallenden Nebenkosten die Haltestellen einfach vergessen.

    Freundliche Grüße
    stratkon

  4. David sagt:

    Guten Abend,

    nur weil es in anderen Städten funktioniert, muss es hier für Stuttgart, auch wenn es kleiner als manche andere Stadt ist, nicht auch gelten.

    Ich finde diese Regelung für einen Schildbürgerstreich erster Güte. Wenn einer unberechtigt Leistungen in Anspruch nehmen will, dann macht der das auch mit der jetzigen Regelung. Wie soll denn der Fahrer schnell erkennen, ob es ein gültiger Fahrschein ist oder dieser bereits vor Wochen mal gelöst wurde.

    Am besten wäre doch, statt Fahrausweisen RFIDs zu verteilen! Vorteil wäre, dass genau erfasst ist, wo der Passagier zugestiegen ist und wo er spätestens aussteigen muss. Derjenige könnte z.B. per akustischem Signal – direkt vom Fahrschein – aufmerksam und kenntlich gemacht werden.

    Nutze die Möglichkeiten!!

  5. Klaus sagt:

    @ Hallo miteinander,

    mir kommt es so vor, als wolle man nur Personal (Kontrolleure) einsparen und mutet den FahrerInnen trotz des Stresses im Straßenverkehr auch noch diese Last auf. BusfahrerIn ist wirklich kein leichter Job und dann auch noch sowas

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