Nach der S-Bahn-Misere das Stadtbahn-Chaos? – Betriebskonzept der SSB während der Bauzeit

Antrag der Stadträtinnen/Stadträte – Fraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN

Der Stadt droht neben der S-Bahn-Misere ein Stadtbahnchaos. Dann nämlich, wenn die SSB beginnt, die Haltestelle Staatsgalerie zu verlegen.
Haltestelle-StaatsgalerieIm ersten Bauabschnitt, voraussichtlich bis Ende 2016, wird es eine Unterbrechung zwischen den Haltestellen Staatsgalerie und Charlottenplatz geben. Die Stadtbahnkunden erreichen letzteren stattdessen über die Umleitung Hauptbahnhof und Berliner Platz. Realistischerweise werden sie aber bereits am Hauptbahnhof aussteigen und auf die Linien U5, U6, U7, U12 und U15 Richtung Charlottenplatz umsteigen. Erschwerend kommt dazu, dass Bahnreisende ab Mitte 2014, wenn sie auf die S-Bahn umsteigen wollen, ebenfalls die Klettpassage queren müssen. Der Treppenabgang vom Fernbahnhof zur S-Bahn ist dann wegen Bauarbeiten zu S21 gesperrt. Die Klettpassage wird zum Nadelöhr.
In der zweiten Bauphase, dann bis voraussichtlich 2019, erfolgt eine Unterbrechung zwischen Staatsgalerie und Hauptbahnhof. Dann werden die Bahnen über Charlottenplatz, Rathaus, Rotebühlplatz und Berliner Platz zum Hauptbahnhof geführt.
Am Berliner Platz entsteht ein weiteres Nadelöhr: Mehr Linien, voraussichtlich sieben, müssen am Berliner Platz Fahrspuren kreuzen. Mehr Stadtbahnzüge, engere Taktfolgen, Lichtsignalanlagen und Kreuzungsbereiche wecken Zweifel, ob sich die Situation am Berliner Platz bei Beibehaltung der heutigen Linien und Taktzeiten überhaupt fahren lässt.
Angesichts zig-, wenn nicht gar hundertausender von Menschen, die täglich mit der SSB fahren, hören wir nach unserem Verständnis von Kundenpflege von der SSB zu wenig. Die SSB muss rechtzeitig und ausführlich über die auf die Kunden zukommenden Änderungen und Behinderungen informieren.
Ergänzend zu unserem Antrag „Zusätzliche Stadtbahnlinien-Unterbrechungen durch Fehlplanungen der Bahn“ vom 06.12.2013, zu dem eine Stellungnahme noch aussteht, beantragen wir:
1. Die SSB legt bis Ende April 2014 für die Bauzeit der Haltestelle Staatsgalerie und des Nesenbachdükers ein Betriebskonzept vor, welches die bisherigen Verbindungen sicherstellt und ein höchstmöglichstes Maß an Kundenfreundlichkeit gewährt.
2. Sie stellt weiter dar, welche Auswirkungen sich durch die Bauarbeiten auf die Fahrpläne und Streckenzeiten der betroffenen Linien ergeben.
3. SSB und Straßenverkehrsbehörde legen dar, ob der Verkehrsknoten Berliner Platz die zusätzlichen Verkehre gegenüber dem jetzigen Zustand überhaupt aufnehmen kann und welche Folgen sich aus dieser Maßnahme für die Fahrgäste ergeben (Wegfall von Linien, Änderung von Verbindungen, geänderte Taktzeiten, etc.).
4. Die sich aus den Änderungen auf Grund der Baustelle während der Bauzeit ergebende Situation am Nadelöhr und wichtigen Umsteigepunkt Hauptbahnhof/ Arnulf-Klett-Platz wird dargestellt. Welche Personenströme sind zu erwarten? U. a. wird dabei dargestellt, welche Personenströme zu erwarten sind und welche Auswirkungen sich dadurch im Hinblick auf Entfluchtung und Brandschutz ergeben.

Unterzeichnet:
Peter Pätzold – Jochen Stopper – Clarissa Seitz

Archivfoto

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