Mit Hornissen und Wespen leben

Posted by Klaus on 8th Juni 2021 in Stuttgart

Presse LHS

Neu aufgelegt wurde das Faltblatt des Amts für Umweltschutz zum Umgang mit Hornissen und Wespen. Es enthält Wissenswertes zum Leben dieser Insektenfamilie und zum Umgang mit den manchmal lästigen Tieren.

Noch bis zum Spätsommer wird am Nest gebaut, und die Nachkommen werden mit Nahrung versorgt. Manchmal sind die Wespen auch dort aktiv, wo sie unmittelbar mit uns Menschen in Kontakt kommen können. Dies führt mitunter zu Konflikten.

Für den Menschen werden nur zwei Wespenarten lästig, die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris). Beide Arten bauen ihre Nester in dunklen Hohlräumen, im Boden, hinter Verkleidungen oder auf Dachböden. Häufig sind Nester mittlerweile im Rollladenkasten zu finden. Freihängende, sichtbare Nester gehören fast immer anderen Wespenarten. Da diese Nester viel auffälliger sind, fallen sie sehr häufig unnötigen Verfolgungsmaßnahmen zum Opfer.

Wespen sind nützliche Tiere, die Blüten bestäuben und Schädlinge bekämpfen. Ein einziges Wespenvolk kann pro Tag bis zu 5.000 Fliegen oder andere Insekten vertilgen. Ihr schlechter Ruf beruht auf ihrer Fähigkeit, sich mit ihrem Stachel zu verteidigen. Sie ernähren sich von zuckerhaltiger Nahrung und füttern ihre Brut mit Insekten. Im Herbst sterben alle Tiere eines Nestes, es wird nicht wieder besiedelt. Nur die Königin überlebt und gründet im nächsten Frühjahr ein neues Nest. Hat eine Wespenkönigin am Haus oder im Garten begonnen, ein Nest zu bauen und können zwei bis drei Meter Abstand vom Nest eingehalten werden, sollte man die Tiere in Frieden lassen.

Tipps im Umgang mit Wespen

    • Es empfiehlt sich, auf keinen Fall nervös zu werden, die Tiere nicht anzupusten und keine heftigen Bewegungen zu machen. Auch ist es ratsam, süße Speisen und Getränke im Freien abzudecken und Kleinkindern nach dem Essen Mund und Hände abzuwaschen.
    • Vom Kauf von mit süßem Saft oder Bier gefüllten Wespenfallen ist abzuraten. Die Tiere sterben in der Flüssigkeit einen qualvollen Tod. Zudem gehen nur alte Tiere in die Falle. Das aktive Volk wird nicht dezimiert.
    • Wespen können von bestimmten Düften wie Parfum oder Cremes angelockt werden. Außerdem fliegen Sie gerne auf bunte Kleidung. Ein Fliegengitter verhindert das Eindringen in Wohnräume.
    • Wenn ein einzelnes Tier im Haus ist, ist es empfehlenswert, zwei Fenster zu öffnen. Durch die Zugluft werden die Wespen dann wieder nach draußen geleitet. Andernfalls gibt es die Möglichkeit, das Tier in einem Glas einzufangen und draußen frei lassen.
    • Im Herbst und Winter ist es von Vorteil, alle möglichen Einfluglöcher am Haus abzudichten, damit im kommenden Frühjahr dort keine Wespen mehr einziehen.

Hornissen sind sehr friedliche Tiere

Sie reagieren nur dann aggressiv, wenn man zu nahe an ihr Nest kommt und die Flugbahn versperrt oder wenn man wild nach ihnen schlägt. Sie können stechen, aber ihr Stich ist nicht heftiger als ein Wespenstich. Sie kommen im Gegensatz zu Wespen nicht zum Essplatz.

Hornissen sind mittlerweile durch Bekämpfungsmaßnahmen und den Mangel an Lebensraum gefährdet. Die Tiere sind tagaktiv, gehen aber auch noch bei fast völliger Dunkelheit auf Insektenjagd. Sie fliegen dabei ähnlich wie Nachtfalter dem Licht entgegen und landen häufig dabei in Wohnräumen. Wird das Licht gelöscht, findet die Hornisse den Weg nach draußen.

Wegen ihrer Gefährdung und ökologischen Bedeutung sind Hornissen naturschutzrechtlich besonders geschützt. Eingriffe in Hornissennester dürfen nur in Ausnahmefällen mit behördlicher Genehmigung erfolgen. Solche Fälle können vorliegen, wenn eine Gefahrenlage für Personen besteht, etwa beim Vorliegen spezieller Allergien oder im Umfeld von Kindergärten. Dann muss das Hornissennest gegebenenfalls entfernt oder umgesiedelt werden. In Stuttgart sind in solchen Fällen die Fachleute der Feuerwehr unter der Telefonnummer 216?70 die richtigen Ansprechpartner.

Weitere Informationen

Mehr Informationen und Ansprechpartner zu dem Thema enthält das Faltblatt „Mit Wespen und Hornissen leben“.

Es liegt auch an der Infothek im Rathaus aus. Das Faltblatt und telefonische Beratung gibt es auch bei der Umweltberatung in der Gaisburgstraße 4. Die Umweltberatung ist telefonisch unter 216?88 600 oder über E?Mail  umweltberatung@stuttgartde erreichbar. Öffnungszeiten und Erreichbarkeiten der Ämter sowie Services können Corona?bedingt geändert oder eingeschränkt sein.

Foto, Archiv Stratkon

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