Heißer Treppenputz an der Grabkapelle

Kärcher-Mitarbeiter bringen historische Stufen des Monuments der Liebe zum Strahlen – Sanfter Wasserdampf gegen Flechten
Pünktlich, wenn am 1. April die Saison der Grabkapelle startet, erstrahlt die Freitreppe vor dem Monument der Liebe im hellen Glanz. Seit Montag rücken drei Mitarbeiter der Firma Kärcher den Flechten, Moosen, Algen und dem Belag, die Schuhe und Müll der Besucher hinterlassen haben, zu Leibe. Kompressoren brummen, Zentimeter um Zentimeter „strahlt“ das Trio die Sandsteinstufen und Podeste ab. Feingefühl ist gefragt. „Die Treppen stehen unter Denkmalschutz. Eine unserer Kernaufgaben besteht darin, die historische Substanz unserer Monumente zu erhalten. Wir müssen sehr sorgsam damit umgehen“, sagt Patricia Alberth. Umso glücklicher zeigt sich die Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, absolute Experten in Sachen konservierender Reinigung von Denkmalen für diese heikle Aufgabe gewonnen zu haben. Im Rahmen ihres Kultursponsorings hat Kärcher seit 40 Jahren weltweit rund 160 herausragende Kulturstätten von den Spuren der Vergangenheit befreit: den Petersplatz in Rom, die Jesus-Statue in Rio de Janeiro, den Obelisk in Paris, den Kölner Dom und mehr. Diese geballte Erfahrung konnten die Kärcher-Mitarbeiter auch auf dem Württemberg anwenden. „Wir arbeiten hier mit 155 Grad Celsius heißem Wasser, das als feiner Dampfstrahl aber nur mit 95 Grad Celsius und bei einem niedrigen Druck von 0,5 bis 1 Bar auf den Sandstein trifft“, erzählt Projektleiter Sebastian Nann. Als Vergleich: Der Strahl aus dem Wasserhahn strömt mit drei Bar ins Becken. „Durch diese Temperatur bei niedrigem Druck erhalten wir die Steinsubstanz, töten aber die Flechten, Moose und Algen ab“, sagt Nann.

Sanfter Strahl, heißer Dampf bekämpft Moos
Beim Pressetermin am Donnerstagmittag war der Erfolg unübersehbar. Auf den bereits gereinigten Stufen und Podesten ist der „Dreck“ weg. Die unbehandelten Steine sind noch fleckig, bemoost und von einem Belag bedeckt. „Den Effekt, den die Reinigung mit dem Wasserdampf hatte, passt auch zu unserem neuen Themenjahr“, sagt Grabkapellenverwalterin Christiane Grau. 2023 haben die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg „Feuer und Wasser“ in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten gestellt. So sind Aktionen mit der Freiwilligen Feuerwehr geplant. Auch die Gäste des am Samstag, 13.Mai, geplanten Alphorngipfels werden in den Genuss der blitzblanken Stufen kommen. „Ich freue mich, dass wir mit der Reinigung der Stufen einen Beitrag zum Erhalt eines wichtigen Kulturdenkmals in unserer Region leisten können“, freute sich Klaus Hirschle, der Geschäftsführer der Alfred Kärcher Vertriebs-Gesellschaft, über die schwäbische Kehrwoche in unmittelbarer Nähe des Firmensitzes. „Es ist uns wichtig, diesen Ort für künftige Generationen zu erhalten.“ Finanziert wird die professionelle Treppen-Reinigung über das Kultursponsoring des Unternehmens. Im Sommer wird die „Kehrwoche“ im Übrigen an den weiteren Treppen des Monuments fortgesetzt.

Text und Fotos, Mathias Kuhn

 

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