Archive for the ‘Stuttgart’ Category
Stuttgart – Coronavirus: „Bewährungsprobe für die Stadtgesellschaft“
Frühlingsfest abgesagt – Keine weiteren Veranstaltungen mit über 1.000 Teilnehmern – Keine Veranstaltungen im Rathaus bis 19. April

Der Leiter des städtischen Gesundheitsamts, Prof. Stefan Ehehalt, erläuterte: „Wir erwarten weitere Infektionen, das lässt sich auch daran ablesen, dass Italien und die französische Region Grand Est zu Risikogebieten erklärt worden sind.“ Aktuell gebe es in Stuttgart 34 erfasste Fälle einer Infektion mit dem Coronavirus. „Aus Gründen des Infektionsschutzes sind Maßnahmen, wie wir sie jetzt treffen, entscheidend, um die weitere Ausbreitung zu verlangsamen“, so Ehehalt.
Der Bürgermeister für Wirtschaft, Finanzen und Beteiligungen, Thomas Fuhrmann, unterstrich: „Es ist bedauerlich, dass das Frühlingsfest nicht stattfindet. Allerdings wäre es nicht zu rechtfertigen, dass unter diesen Gegebenheiten über 5.000 Menschen in Festzelten in Feierlaune zusammenkommen. In diesem Sinne werden wir uns mit den Schaustellern und Festwirten zusammensetzen, um über die Folgen zu beraten.“ Geplant war das 82. Frühlingsfest vom 18. April bis zum 10. Mai auf dem Cannstatter Wasen. Auch Veranstaltungen in der Schleyerhalle, der Porsche-Arena und der Liederhalle werden abgesagt.
Der Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Dr. Martin Schairer, sagte:“Das Ordnungsamt sagt im Vorgriff auf die zu erwartende Landesregelung alle Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmenden ab. Wenn mit weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu rechnen ist, entscheiden wir im Einzelfall.“ Kriterien für die Risikoabwägung seien im Wesentlichen die Vorgaben und Hinweise des Robert-Koch-Instituts.
Die Stadt informiert online über das Virus und seine Auswirkungen auf das öffentliche Leben unter www.stuttgart.de/coronavirus.
Stadt Stuttgart sagt das Frühlingsfest ab
- Abendhimmel am Sonntag 20. April am Frühlingsfest
- Abendhimmel am Sonntag 20. April am Frühlingsfest
Fotos, Blogarchiv
„Neue Kunst im Alten Schloß“ 23.2.2020
Liebe Freundinnen und Freunde der Bildenden Kunst und der Poesie!
Ich darf Euch/Sie zur Ausstellung „Neue Kunst im Alten Schloß“ einladen, die am Sonntag, 23.2.2020 um 11 Uhr als Ausstellungsmatinée stattfinden wird.
Ort: Altes Schloß Stuttgart, Schillerplatz 6, 70173 Stuttgart,
der dritte Stock des Landesmuseums wird zum Raum für zeitgenössische Kunst: Malerei, Zeichnung, Video, Skulptur,
Installation und Begegnung!
FUKS ( Freie Unabhängige Künstlerinnen Stuttgart)
Barbara Armbruster
Martina Geiger-Gerlach
Karima Klasen
Christa Munkert
Kerstin Schaefer
Über Euer/Ihr zahlreiches Erscheinen würde ich mich freuen.
Die Veranstaltung am 14.03. wurde leider abgesagt (Coronavirus)
Gleichzeitig lade ich zu meiner Lesung ein, die ebenfalls im dritten Stock des Landesmuseums im Alten Schloß stattfindet. Am Samstag, 14.3.2020 ab 14 Uhr lese ich Gedichte und Kurzgeschichten vor:
„MInnedienst in Minnesota und andere Stories“! Offiziell dauert die Lesung eine Stunde, aber es kann auch länger dauern, bis die Tube leer ist oder bis zugemacht wird. Das wäre um 17 Uhr der Fall!
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Sie/Euch hier begrüßen kann.
Bis dann!
Mit freundlichen Grüßen,
Rüdiger Scheiffele
Fotos, Veranstalter
Die Debatte um den Standort der Statue von König Wilhelm II. Mi 11.3.2020, 19 Uhr
Pressemitteilung
Die Veranstaltung wurde leider abgesagt (Coronavirus)
Die Debatte um den Standort der Figur von König Wilhelm II. wurde bisher hauptsächlich über Zeitungsberichte und Leserbriefe geführt. Das StadtPalais – Museum für Stuttgart lädt nun zum offenen Dialog: Am 11. März um 19 Uhr findet eine Podiumsdiskussion zum Thema statt.
Die Statue wurde vom Landesverband Baden-Württemberg für Hundewesen e.V. 1991 gestiftet und zeigt den letzten Monarchen Württembergs mit seinen beiden Hunden Ali und Ruby. Bis zum Jahr 2017 stand sie vor dem Wilhelmspalais. Dann wurde sie in den hinteren Teil des Gartens versetzt, noch vor der Eröffnung des Hauses als StadtPalais – Museum für Stuttgart. Dafür gab es reichlich Kritik von Bürgerinnen und Bürgern. Zuletzt forderte auch der Bezirksbeirat Mitte die Plastik im Zuge von geplanten Arbeiten wieder vor dem StadtPalais aufzustellen.
Museumsdirektor Dr. Torben Giese lehnt die Rückverlegung an den alten Standort aus historischen Gründen ab. Seine These: König Wilhelm II. tauge nicht als Identifikationsfigur für das StadtPalais. Gieses wissenschaftlicher Artikel zum Thema ist im Hauskatalog „Das Wilhelmspalais. Von der königlichen Residenz zum Museum für Stuttgart“ erschienen und auf der Website des StadtPalais zu finden (www.stadtpalais-stuttgart.de/presse/).
Um das Thema entbrannte eine Debatte, die die bisher hauptsächlich über Zeitungsartikel und Leserbriefe geführt wird. Nun soll im direkten Dialog diskutiert werden. Dazu lädt das StadtPalais – Museum für Stuttgart zur Podiumsdiskussion am 11. März um 19 Uhr ins Foyer ein, der Eintritt ist frei.
Dr. Edith Neumann, Sammlungsleiterin und stellvertretende Direktorin des StadtPalais führt inhaltlich in die Thematik ein. Neumann betont vor allem die Bedeutsamkeit des wissenschaftlichen Diskurses: „Es ist wichtig, dass sich neben den öffentlichen Erinnerungsdiskursen auch wissenschaftlich mit den Themen auseinandergesetzt wird, um mit den Ergebnissen dieser Arbeiten die Erinnerungskulturen zu überprüfen.“
Auf dem Podium diskutieren:
Dr. Torben Giese, Direktor StadtPalais-Museum für Stuttgart
Professor Dr. Wolfram Pyta, Professor für Neuere Geschichte und Leiter der Abteilung für Neure Geschichte am Historischen Institut der Universität Stuttgart
Dr. Wolfgang Müller, Vorsitzender AgS Stuttgart (Arbeitsgemeinschaft Stadtgeschichte Stuttgart)
Veronika Kienzle, Bezirksvorsteherin Stuttgart Mitte
Thomas Borgmann, war 35 Jahre in der StZ-Lokalredaktion
Lisa Gerlach, Stuttgarter Bürgerin und Briefschreiberin
Moderiert wird der Abend von Jan Sellner, Stuttgarter Zeitung
Podiumsdiskussion: Die Debatte um den Standort der Statue von König Wilhelm II.
11.3.2020, 19 Uhr, StadtPalais, Foyer, Eintritt frei
Das Wilhelmspalais. Von der königlichen Residenz zum Museum für Stuttgart, Katalog, Hrsg.
Dr. Edith Neumann, avedition GmbH, Stuttgart 2020, Erhältlich am Empfang des StadtPalais –
Museum für Stuttgart
Fotos, Blogarchiv Klaus
Falsche Polizeibeamte erbeuten mehrere Zehntausend Euro – Täter ändern offensichtlich ihre Vorgehensweise
Polizeibericht10.03.2020
Die Polizei warnt aus aktuellem Anlass erneut vor Trickbetrügern, die insbesondere mit der Betrugsmasche „Falsche Polizeibeamte“ versuchen, vorwiegend ältere Menschen um ihr Hab und Gut zu bringen. Ein 85 Jahre alter Stuttgarter ist nun Opfer eines besonders schweren Falles dieser Betrugsmasche geworden, bei dem die Täter sich mehrere Zehntausend Euro überweisen ließen. Der Senior erhielt im Laufe des Montagvormittags (09.03.2020) einen Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten. Der falsche Polizist erklärte, dass in der Nachbarschaft des Seniors eingebrochen worden ist. Weiter erkundigte sich der Anrufer, ob der 85-Jährige beim Online-Banking Unregelmäßigkeiten festgestellt habe. Der Täter forderte den Mann schließlich auf, das Online-Banking-Programm auf seinem Computer zu öffnen. Mit Hilfe eines Fremdzugriffes wollte der Anrufer angeblich das Konto des Seniors überprüfen. Er tätigte dabei mehrere Überweisungen und erbeutete so mehrere Zehntausend Euro. Schlussendlich verständigte die 72 Jahre alte Ehefrau die Polizei. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.
Die Polizei warnt ausdrücklich vor dieser Betrugsmasche. Die Polizei wird Sie niemals auffordern, einen Fremdzugriff auf ihrem Computer zu ermöglichen. Behalten Sie Ihr Bargeld, Ihren Schmuck und Ihre sonstigen Wertgegenstände. Bei derartigen Anrufen handelt es sich ausnahmslos um Betrügereien. Seien Sie sich bewusst, dass die Betrüger absichtlich Druck und immensen Stress aufbauen, um gewollt Ängste und Sorgen zu schüren – diese sind jedoch unbegründet. Lassen Sie sich keineswegs, egal zu welcher Uhrzeit, unter Druck setzen. Ziehen Sie bei Bedenken Verwandte, Vertrauenspersonen oder die echte Polizei in Ihre Entscheidungen mit ein. Legen Sie hierfür den Telefonhörer auf und wählen Sie mit der „110“ den Polizeinotruf. Drücken Sie NICHT die Rückruftaste, da Sie sonst wieder bei den Betrügern landen. Lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein, haben Sie Mut zur Unfreundlichkeit und bewahren Sie stets ein gesundes Misstrauen.
Plakat, Polizei B-W
Veranstaltungsabsage: Lange Nacht der Museen 2020 findet NICHT statt
Veranstaltungsabsage Lange Nacht der Museen 2020:
Leider kann die Lange Nacht der Museen am 21. März 2020 nicht stattfinden. Aufgrund der anhaltenden weltweiten Verbreitung des Corona-Virus ist die Absage der Veranstaltung leider unumgänglich.
Hierbei gelten die Richtlinien des Robert-Koch-Instituts für die Risikoeinschätzung bei Großver- anstaltungen.
Angesichts der sich täglich ändernden und beschleunigenden Entwicklung ist dieser Schritt zu diesem Zeitpunkt notwendig.
Die Gesundheit der Besucherinnen und Besucher, unserer Partner sowie aller Mitarbeitenden an der Langen Nacht der Museen hat oberste Priorität.
Wir bitten um Euer Verständnis!
Zur Info: Alle im Vorverkauf erworbenen Tickets werden bis 14 Tage nach dem ursprünglich geplanten Veranstaltungstermin bei der Verkaufsstelle, bei der das Ticket erworben wurde, mit dem vollen Ticketpreis zurückerstattet.
Infos auch unter facebook.com/langenacht.stuttgart/
Foto, Klaus
Theurer Spielzeugmarkt in Bad Cannstatt – Modellbahnen, Puppen und Blechspielzeug
Coronavirus: Hinweise für Veranstalter in den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts – Neue Website bündelt Informationen der Stadt – Veranstaltungen werden verschoben
Die Verwaltung hat am Freitag, 6. März, mit Blick auf Veranstaltungen in der Landeshauptstadt darauf hingewiesen, dass bei der aktuellen Lage im Grundsatz zunächst jeder Veranstalter selbst für die Durchführung einer Veranstaltung verantwortlich ist und anhand der vom Robert-Koch-Institut (RKI) empfohlenen Kriterien mögliche Optionen prüfen muss.
Die Kriterien und Empfehlungen des RKI zeigen auf, welche Maßnahmen bei Großveranstaltungen Orientierung geben können, die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Sie sind zu finden auf der Internetseite www.rki.de unter Infektionsschutzmaßnahmen oder auf www.stuttgart.de/coronavirus. Der Leiter des Stuttgarter Gesundheitsamtes, Prof. Stefan Ehehalt, rät Veranstaltern generell, sich an die Empfehlungen des RKI zu halten. Ehehalt: „Das ist eine sehr gute Orientierung für Veranstalter, egal wie groß ihre Veranstaltungen sind. Die Empfehlungen zu befolgen hilft, Veranstalter zu sensibilisieren, welchen Beitrag sie selbst zur Eindämmung des Coronavirus leisten können und sollten.“
Dem Robert-Koch-Institut zufolge kann das Risiko auf Übertragung je nach Zusammensetzung der Teilnehmer, des Orts oder der Art der Veranstaltung steigen. Dazu liefert das RKI auf seiner Website eine Liste mit Anhaltspunkten. Auch Maßnahmen, um das Risiko einer Übertragung zu verringern, sind aufgelistet, beispielsweise eine angemessene Belüftung, Information über allgemeine Maßnahmen des Infektionsschutzes oder Einschränkungen für den Teilnehmerkreis. Auf www.stuttgart.de/coronavirus findet sich der direkte Link zu „Allgemeine Prinzipien der Risikoeinschätzung und Handlungsempfehlungen für Großveranstaltungen“ des RKI.
Die Stadt bittet wegen der hohen Belastung des Gesundheitsamtes, sich zunächst mit den Kriterien und Handlungsempfehlungen des Robert-Koch-Instituts für Veranstalter zu befassen. Sollten danach noch Fragen offenbleiben, können Veranstalter beim Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Beratung erfragen. Das Amt ist für solche Anfragen erreichbar unter gesundheitsamt@stuttgart.de.
Verschiebung von Veranstaltungen
Die Stadt wird eigene Veranstaltungen fortlaufend auf den Prüfstand stellen. Die Verwaltung verfolgt das Ziel, aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes dem Risiko der Verbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken und damit mögliche Infektionsketten einzudämmen. Dazu kann auch die Verschiebung einzelner Veranstaltungen beitragen, bei denen eine Vielzahl von Menschen auf begrenztem Raum zu erwarten ist. Ein wichtiges Kriterium ist zudem, dass die Verschiebung einer Veranstaltung unter inhaltlichen Gesichtspunkten vertretbar ist, sie gut zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen ist und die Verwaltung handlungsfähig bleibt. Wann Veranstaltungen nachgeholt werden, kann noch nicht gesagt werden.
So wird die Erste Stuttgarter Kinderversammlung, die für den 11. März 2020 im Rathaus geplant war, verschoben. Die Kinderbeauftragte der Stadt, Maria Haller-Kindler, versprach: „250 Kinder aus der ganzen Stadt haben sich in den letzten Wochen sehr engagiert auf die Kinderversammlung zum Thema Umwelt und Natur vorbereitet. Die Ideen und Vorschläge der Kinder gehen nicht verloren. Wir werden die Versammlung auf jeden Fall und in Ruhe nachholen, mit den Einrichtungen in Kontakt bleiben und die Anträge der Kinder-Mitmischgruppen bearbeiten.“
In dieser Weise verfährt auch die Sportkreisjugend Stuttgart, die mitteilt, ihre Veranstaltung der Sportjugendehrung, die für den 13. März 2020 geplant war, verschieben zu wollen. Sportbürgermeister Dr. Martin Schairer sagt dazu: „Diesen Schritt kann ich gut nachvollziehen – und aufgeschoben ist ja auf keinen Fall aufgehoben!“ Das gleiche gelte auch für die in Bad Cannstatt geplante Sportlerehrung, die nun nicht am 30. März 2020 stattfinden soll, sondern zu einem späteren Zeitpunkt.
Verschoben wird auch die für den 23. März 2020 geplante Einwohnerversammlung im Stadtbezirk Obertürkheim. Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagte zur Verschiebung: „Für mich sind Einwohnerversammlungen wichtig, weil ich dort direkt von den Bürgerinnen und Bürgern erfahre, was sie bewegt. Wir holen die Versammlung nach!“ Die bereits über das Beteiligungsportal www.stuttgart-meine-stadt.de eingereichten Fragen werden zeitnah auf dem Portal beantwortet. Bezirksvorsteher Peter Beier erklärte: „Ich halte die Verschiebung für vernünftig, die Einwohner des Stadtbezirks werden das sicherlich verstehen. Wichtig ist, dass sie mit ihren Themen Gehör finden. Und daran ändert sich ja durch eine Verschiebung nichts.“
Gottlieb Daimler: Ein Pionier weltumspannender Mobilität
Presseinfo
Vor 120 Jahren starb Gottlieb Daimler am 6. März 1900
· Seine Vision einer umfassenden Mobilität lebt bis heute fort
· Die Daimler AG gestaltet auf Basis des ideellen Erbes ihren Weg in die Zukunft
Stuttgart. Seine letzte Ära ist noch einmal eine sehr erfolgreiche: Gottlieb Daimler erfindet 1883/84 den schnelllaufenden Benzinmotor. 1885 nutzt er den neuen Antrieb für den „Reitwagen“, das erste Motorzweirad der Welt. Und 1886 erschafft er schließlich aus einer Pferdekutsche und seinem Motor ein erstes vierrädriges Automobil. 1890 wird in Cannstatt die Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) gegründet und schwingt sich innerhalb von nur zehn Jahren zum führenden Hersteller von Luxus-Automobilen empor. Im April 1900 erhalten die Produkte den klangvollen Namen Mercedes – aber das erlebt Gottlieb Daimler schon nicht mehr. Er stirbt am 6. März 1900 an einem Herzleiden. Doch in den davor liegenden zwanzig Jahren leistet er gemeinsam mit dem Konstrukteur Wilhelm Maybach Großes: Er entwickelt den schnelllaufenden Benzinmotor und gilt als Erfinder des Automobils – so wie parallel auch Carl Benz, der gleichfalls im Jahr 1886 seinen Patent-Motorwagen präsentiert und patentieren lässt.
Vom Topmanager zum Start-up-Gründer
Als Gottlieb Daimler im Gewächshaus seiner Villa in Cannstatt die Versuchswerkstatt einrichtet und ab Sommer 1882 mit den Arbeiten am schnelllaufenden Viertaktmotor beginnt, ist er 48 Jahre alt. Und er ist bereits ein gemachter Mann: Er blickt auf eine erfolgreiche Karriere als Konstrukteur und Manager zurück, zuletzt als technischer Direktor und Vorstandsmitglied der Gasmotoren-Fabrik Deutz AG. Der Sohn eines Bäckers, geboren am 17. März 1834 in Schorndorf, erhält eine vorzügliche Technik- ausbildung inklusive eines Maschinenbaustudiums und gestaltet auf dieser soliden Basis seine Laufbahn. Und er ist weltoffen: Schon in jungen Jahren sammelt er bei Tätigkeiten in Frankreich und Großbritannien wertvolle praktische Erfahrungen. In seiner Deutzer Zeit besucht er beispielsweise Russland, 1889 die Weltausstellung in Paris und 1893 die in Chicago, mit seiner französischen Geschäftspartnerin Louise Sarazin korrespondiert er in deren Muttersprache.
Der damalige Topmanager Daimler könnte nach der Ende 1881 erfolgten Trennung von der Gasmotoren-Fabrik Deutz eine weitere hoch dotierte Führungsposition anstreben. Doch er setzt alles auf eine Karte, wird selbst Unternehmer und gründet das, was man heute ein Start-up mit „disruptivem“ Ansatz nennen würde: Sein Ziel ist es, die Mobilität zu Lande, zu Wasser und in der Luft zu revolutionieren. Ein leistungsfähiger, leichter und zuverlässiger Motor ist dafür eine Schlüsselkomponente. Carl Benz verfolgt ebenfalls einen visionären Ansatz. Er baut aber nicht wie Daimler auf einen universell einsetzbaren Motor, sondern hat von Beginn an die Mobilität mittels Automobil im Blick. Die breite Öffentlichkeit steht solchen Plänen zunächst bestenfalls skeptisch gegenüber und in vielen Fällen sogar ablehnend.
Heute wissen wir: Gegen alle Widerstände werden die Träume beider Erfinder Wirklichkeit. Carl Benz erlebt die Fusion der Daimler-Motoren-Gesellschaft mit Benz & Cie. zur Daimler-Benz AG im Jahr 1926 und deren Aufstieg zum Weltunternehmen mit herausragenden Produkten auf Basis der Grundideen beider Erfinder. Benz wird auch Zeuge des großen Siegeszugs des Verbrennungsmotors durch die weltumspannende Mobilität mit Fahrzeugen, Schiffen und Flugzeugen. Er stirbt am 4. April 1929.
Die Daimler AG führt den Weg ihrer Gründerväter nahtlos fort und gestaltet die Zukunft der Mobilität auf Grundlage deren ideellen Erbes. Das Unternehmen verfolgt dabei die Strategie CASE mit den zentralen und verknüpften Themenfeldern Connected, Autonomous, Shared und Electric. Die aktuellen Herausforderungen erinnern an die Aufgaben, denen sich Daimler und Benz 1886 erfolgreich stellten, als sie eine neue Form der Mobilität verwirklichten. „Wir stehen vor tief greifenden Veränderungen, die Autoindustrie wandelt sich grundlegend“, sagt auch Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG. Mit dem Mercedes-Benz VISION EQS als Fahrzeugkonzept gibt die Marke einen Ausblick auf die Dimension des nachhaltigen Luxus.
Fotos, Sabine