Noch was zum Stuttgarter Wochenblatt 2/55

Posted by Klaus on 10th Januar 2009 in Allgemein, Stuttgart, Veranstaltungen - TV - Tipps - Kuriositäten

Neue Aufmachung „Neues Gesicht im neuen Jahr“, warum muss man dann unbedingt Worte verwenden bei denen der „normale“ Leser erst im Wikipedia nachsehen muss was es bedeutet.

Z.B. RELAUNCH???

wikipedia/wiki/Relaunch

Haben wir kein anderes Wort mehr für diesen Vorgang, oder kenne nur ich diese Wortschöpfung nicht? Armes Deutschland!!

So schreib uns Blog-Leser H.F.

Da sucht man Wochenblättla vom 12. Dezember 1963 (Gewinnspiel), ich glaube kaum, dass solche Wortschöpfungen damals schon in den Ausgaben zu finden waren. Oder, H.F. wir passen einfach nicht mehr in dieses neue Schema. Traurig aber wahr.

Sehr zu empfehlen: Verein Deutsche Sprache e.V. und Gesellschaft für deutsche Sprache

Das Foto hat uns H.F. mitgeschickt. Danke

3 Responses to “Noch was zum Stuttgarter Wochenblatt 2/55”

  1. Die SPD Stuttgart-Ost wirbt gegenüber Jugendlichen mit „pimp your Stadtteil“. Die Kindergeburtsstagsseite des „Stadtteil aktuell“ nennt sich „Happy Birthday“. Die SSB bezeichnet ihre Fahrscheine als „tickets“. Und so weiter und so fort. Deshalb kann man dem obenstehenden Hinweis auf den „Verein Deutsche Sprache“ und die Gesellschaft für deutsche Sprache“ nur zustimmen.

  2. BigB sagt:

    Einerseits kann ich das Unverständnis gegenüber dem Gebrauch von Begriffen einer Berufsgruppe ( dem „Relaunch“ der Marketing-Menschen) sehr gut verstehen, weil mich der übermässige Gebrauch solcher wirklich fachspezifischen Termini auch nervt (Der Terminus „Relaunch“ umschreibt einen Vorgang für den es im Deutschen keinen geeigneten Begriff gibt, wofür der Terminus „Launch“ meines Erachtens völlig überflüssig ist, da man diesen wunderbar mit dem Begriff „Markteinführung“ umschreiben kann).
    Aber andererseits muss man sich im Klaren darüber sein, dass auch Sprachen wachsen, sich ändern, oder auch sterben, quasi ebenso eine Evolution durchlaufen wie ihre Erschaffer.
    Das mag auf den ersten Blick befremdend wirken, aber man sollte sich vor Augen halten, dass zum Beispiel das Deutsch, das wir heute sprechen, vor 300 Jahren ein ganz anderes Deutsch war.

  3. stratkon sagt:

    Hallo, „relaunch“ ist ein Begriff aus dem Marketing – Repertoire und steht für eine Neueinführung eines bestehenden Produktes ( was auch immer ) in einen Markt. Wenn also die Verkaufszahlen ( oder Aufmerksamkeitswerte ) zurückgehen, wird HUSSA zu SUPER-HUSSA und mit geringfügigen Änderungen neu beworben. Natürlich die wird Produktalleinstellung ( nur SUPER-HUSSA kann…. ) auch unique selling proposition genannt, der Mittelpunkt dieser Wiedereinführung ( relaunch ) sein.
    Wir müssen uns aber über die zunehmenden Anglizismen in unseren Publikationen nicht wundern. Alle reden von der Globalisierung der Wirtschaft, keiner redet von der Globalisierung der Kultur. Das trifft besonders auf die Musik und die Literatur zu. Aber auch auf unseren täglichen Sprachgebrauch – leider.
    Dieser Entwicklung können wir keinen Einhalt gebieten, denn diese Globalisierung der Kultur läuft seit Jahrzehnten und selbst ich fand ( in meiner Jugend ) Elvis Presswurst besser als Rudolf Schuricke – auch leider. Frankreich hat die Verwendung von Anglizismen in Publikationen, zur Reinerhaltung der französischen Sprache und Kultur, verboten – ohne Effekt.
    Gruß stratkon

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