Amokläufer tötet mindestens fünfzehn Menschen in Winnenden – Der Täter ist ebenfalls tot

Posted by Klaus on 11th März 2009 in Allgemein

Wieder ein Amoklauf an einer Schule (Albertville-Realschule WN), diesmal in unmittelbarer Nähe von Stuttgart. Nach Polizeiangaben soll es auch mehrere Verletzte gegeben haben.

Der Täter (17 Jahre alt) wurde bei einer Schießerei (in Wendlingen) mit der Polizei getötet und zwei Polizisten verletzt.

Die genaue Zahl der Verletzten steht noch nicht fest.

Ein trauriger Tag, erstens für die Angehörigen der Opfer aber ebenso ein trauriger Tag für unsere Gesellschaft, die sich fragen muss wie solche Zwischenfälle möglich sind. Wir sollten alle mal darüber nachdenken wie man solche abscheulichen Gewalttaten verhindern kann.

Den Angehörigen und Betroffenen muss so schnell wie möglich geholfen werden diese Tat zu verarbeiten.

An dieser Stelle unser Beileid an die Angehörigen der Opfer

Infos: nachrichten.t-onlinereuters/topNews/ und n24/news, baz online.ch/Amoklauf-in-BadenWuerttemberg–neun-Tote–Polizei-jagt-Taeter-in-Innenstadt, stern.de

19 Responses to “Amokläufer tötet mindestens fünfzehn Menschen in Winnenden – Der Täter ist ebenfalls tot”

  1. Thomas Rudolph sagt:

    Allen Angehörigen und Freunden der betroffenen Menschen mein herzliches Beileid.

  2. Kai-Uwe Froehlich sagt:

    Es ist einfach schrecklich, die Polizei spricht von mittlerweile bis ca. 10 Toten. Wenn jemand von dieser Welt gehen möchte soll er es mit sich selber ausmachen und keine Unschuldigen mitnehmen. Er kann beten das nicht zu überleben, im Knast hat er nichts verloren und nichts zu lachen.

  3. Klaus sagt:

    Leider erhöht sich die Zahl der Getöteten ständig. Wir hoffen, dass nun die endgültige Zahl erreicht ist und der Täter zur Rechenschaft gezogen wird und seine gerechte Strafe erhält.

  4. Wirklich wieder eine „unfassbare“ Tat…

    Ist das wirklich unser Schicksal??

    Unsere Jugend verliert immer häufiger ihre Nerven und damit ihre ordentlichen „Benimm-Strukturen“

    Früher dachte ich auch, all die Gewaltspiele und die ganzen Filme wären daran schuld..

    Doch heute sehe ich das ganze wesentlich komplexer..

    Kann es sein, das in Wahrheit unsere eigene Jugend inzwischen so sehr mit Informationen vollgestopft werden, das sie mit ihre eigenen Daten- und Denkverarbeitungs-Routinen im Gehirn nicht mehr nachkommen??

    Die Wissenschaft behauptet ja immer, das Gehirn könne unendliche Mengen an Informationen hineinstopfen. Doch vergisst sie ganz lapidar einen wichtigen Fakt…

    Ein Gehirn kann nur eine bestimmte Datenmenge abarbeiten.. (Abarbeiten bedeutet, die aufgenommenen Informationen SO zu verklauben, das sie ordnungsgemäß im Gedächtnis abgespeichert werden können und in den richtigen Zusammenhängen zueinander in Beziehung gestellt werden können)

    Das Problem ist nämlich, Je mehr Informationen in kürzester Zeit in den Kopf gestopft wird, um so schlampiger werden all die aufgenommenen Informationen entsprechend auch im Gehirn abgelegt!!!

    Dies führt unausweichlich zu geistigen „Fehlsichtigkeiten“, welche sich durch entsprechende emotionale Fehlbewertungen noch verstärkt..(soll heißen, das ein Sachverhalt dann schlimmer oder besser in der Begrifflichkeit dargestellt wird, als sie in Wahrheit ist, was zu eklatanten Fehleinschätzungen und deren entsprechend daraus resultierenden Fehl-Verhalten führt)

    Daher kann ich all euch Erwachsenen nur bitten, sorgt Bitte Bitte dafür, das eure Jungen nicht ständig mit Informationen überfüttert werden(sei es jetzt in der Schule oder auch Privat durch die ständige und inzwischen rund um die Uhr andauernde Dauerberieselung all der Informationskanäle..

    Ein Gehirn kann nur einen bestimmten Datendurchsatz/ bestimmter Zeiteinheit bewältigen!!

    Natürlich ist das wiederum bei jedem individuell gestaltet, doch JEDER besitzt eine Untergrenze, an der sich der Geist tödlich langweilt, und eine Obergrenze, an denen sich der geist hoffnungslos überfordert und nicht mehr in der Lage ist, vernünftig zu denken, geschweige denn erst recht, vernünftige Entscheidungen zu treffen…

    Daher diese Bitte…

    Lasst eure Kinder nicht im Regen stehen…

    Lasst ihnen Zeit, beim verstehen…

    Inzwischen stehlen wir doch unseren Kindern die gesamte Kindheit, weil wir Alten immer mehr denken, unsere Kinder zu Intelligenzbestien formen zu müssen…

    Doch das ist leider falsch!!!

    Der Mensch ist noch immer ein fühlendes Wesen, und wer glaubt, deren Gefühle durch Informationsüberflutung(das nennt sich dann WISSEN) unter Kontrolle zu halten, der weiß anscheinend nicht, WAS Gefühle überhaupt sind…

    Gefühle sind die emotionalen Aspekte eines jeglichen Sachverhaltes…

    SIE beschreiben zu jeder Information, ob diese entsprechend gut, schlecht, bedrohlich, harmlos sinnvoll oder auch als Quatsch einzustufen ist..

    Die emotionale Sprache ist also letztendlich nur ein erweiterter „Wortschatz“ einer ohnehin schon bestehenden Situation und hilft nur, die entsprechenden Wichtigkeiten der einen oder anderen Information zu beschreiben!!

    Eine Information ist solange nicht wirklich etwas wert, solange dieser Information keine Bedeutung zugewiesen werden kann.

    Ich hoffe, das sich die Verantwortlichen in der Politik, in den Kultusministerien und in den Medienkonzernen mal damit beschäftigen, damit in Zukunft mehr Augenmerk auf die Art und Weise geworfen werden, wie Informationen in Zukunft verpackt werden sollten..

    Je reisserischer eine Nachricht rüberkommt, um so schlimmer sind die emotionalen Folgen, die damit in den konsumierenden Menschenmassen ausgelöst werden…

    Immerhin wird über die Medien ein einzelnen „Buh“ in millionenfacher Ausführung gedruckt und an die Volksmeinung weitergegeben..

    (wer es wissen will, bitte hier lang…

    http://www.clausschekonstanten.de/leben/psychosen/s_peter.htm

    Ich hoffe, damit wenigstens einen kleinen Beitrag zu leisten, um zukünftigen, möglichen derartigen Ereignissen vorzubeugen

    In diesem Sinne und mein aufrichtiges Bedauern an die Eltern, an die Schüler und an die Lehrer…

    JGC

  5. stratkon sagt:

    Hallo, so entsetzlich dieses Geschehen ist, wird der Täter nach Jugendstrafrecht zu maximal 10 Jahren Haft verurteilt, die bereits nach 6 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden kann. So sehr ich den Resozialisierungsgedanken im Strafrecht begrüsse, fehlt mir dann doch auch oft das emotionale Verständnis zu manchen Urteilen. Und wer meint, dass der heutige Strafvollzug „strafend“ wäre, der irrt und ganz besonders im Hinblick auf jugendliche Straftäter. Den Angehörigen der Opfer gebürt mein Mitleid; der Täter mein Zorn. Gruß Wolfgang

  6. Thomas Rudolph sagt:

    In diesem besonders schweren Fall wird der Täter mit Sicherheit nicht nach 6 Jahren freikommen.
    Für diese Tat gibt es aber leider keine angemessene Strafe, egal wie hoch sie ist. Es ist einfach unfassbar.
    Nochmal allen Betroffenen herzliches Beileid. Das wichtigste ist jetzt das Ihnen geholfen und beigestanden wird.

  7. stratkon sagt:

    Hallo, zwischenzeitlich hat sich ergeben, dass der Täter in Wendlingen erschossen wurde. Die Waffe(n ?) hatte er aus dem legalen Besitz seiner Eltern, gegen die jetzt natürlich auch ermittelt wird.
    @ Thomas Rudolph: In diesem Fall wäre man nicht von einer besonderen Schwere der Tat ausgegangen, da der Täter „Ersttäter UND minderjährig“ ist. Gruß stratkon

  8. Berg sagt:

    Immer wieder hört man von Amokläufen in den Medien, es ist einfach schrecklich, wenn Unschuldige dadurch getötet werden. Und die Täter werden immer jünger. Manchmal fragt man sich, was in deren Köpfen vorgeht. Gerade in den Schulen sollten die Lehrer und auch die Mitschüler auf Anzeichen achten, denn die Amokläufer senden schon lange vorher die ersten Zeichen dafür. Manche geben sogar ihre Taten im Internet vorher bekannt.

  9. BigB sagt:

    Die gesamten Geschehnisse sind in der Tat erschütternd und alle Betroffenen sollten unser aller Beileid erhalten.

    Allerdings prophezeie ich jetzt schon, daß diese unsägliche Diskussion um „Killerspiele“, wie schon damals nach Erfurt, wieder von Neuem beginnt. Der Täter wird bestimmt in das Klischee passen, welches naive Politiker und Medienvertreter seit Anbeginn der Diskussion einer noch naiveren breiten Masse mittels höchst umstrittener „Expertisen“ verkaufen wollen.

    Die wahren Gründen, da bin ich mir ziemlich sicher, liegen in den Werten unserer Gesellschaft begraben, die von einer Generation geführt wird, deren Maxime es ist: Nimm was du kriegen kannst und was dir Spass macht.

    Die heutige Jugend und die Generation der zwischen 20- und 40-jährigen wird ohne Macht und ohne Aufgabe zurückgelassen; wie es jemand so schön formuliert hat: Die verratene und vergessene Generation.

  10. […] Links zum Thema auch im Gablenberger-Klaus-Blog. Auch wir möchten den Opfern und Hinterbliebenen unser Mitgefühl aussprechen. Hoffen wir, dass […]

  11. Bea sagt:

    Ich bin einfach nur Sprachlos und desöfteren heute den Tränen nahe

  12. stratkon sagt:

    @ BigB: Es wird sehr viel geschrieben werden und dieser unsägliche und tragische Zwischenfall wird die Auflagen in die Höhe treiben. Geschäft.
    Aber man sollte nicht die Verantwortung für diese Tat der Gesellschaft zuweisen – denn die Gesellschaft sind WIR! Unsere Gesellschaft ist nicht koherent, aber unter Beachtung der geltenden Regeln ( Sitte, Moral, Pflichten, Gesetze) ist ein konfliktarmes Zusammenleben die Regel.

    Sozialverträgliches Verhalten zu erlernen beginnt in fühester Jugend und das ELTERHAUS hat hier eine führende Rolle, die später durch die Klassengemeinschaft / Mitschüler / Lehrer und in Vereinen (Mannschaftssport/Trainer/Sportfreunde) ergänzt wird.

    Insofern meine ich, dass dem Elternhaus die primäre Mitverantwortung zukommt, zumal sich der Täter aus dem (legalen) Waffenbesitz der Eltern bedienen konnte.

    Gravierendes, soziales, individuelles Fehlverhalten wird sehr früh deutlich und auch hier sind Elternhaus und Lehrer als Korrektiv in der Verantwortung – nicht aber die Gesellschaft per se.

    Die Einflüsse, die auf uns aus unserer Gesellschaft einströmen, sind vielfältig und von den unterschiedlichsten Interessen geprägt. Es ist aber auch eine erzieherische Aufgabe, ein Kind durch diesen Dschungel so zu führen, dass es diese Interessen versteht und sich entsprechend zu verhalten lernt.

    Dies gilt auch für Erfolg. Lob und Tadel sind erzieherische Werkzeuge. Wenn der (schulische/sportliche) Erfolg ausbleibt, bedarf ein Kind des liebevollen Verständnisses der Eltern und der wohlwollenden Förderung durch Pädagogen / Trainer.

    Die Erziehung prägt die Wertvorstellungen – nicht die Gesellschaft. Der Täter ist nicht mehr zu befragen. Mein Dank und mein Respekt gebürt den Polizisten, die in diesem Einsatz waren und verantwortungsbewußt von ihren Möglichkeiten Gebrauch machten.

    Gruß stratkon

  13. BigB sagt:

    @ stratkon: Prinzipiell würde ich Deinen durchaus richtigen Ausführungen zustimmen, kann es aber nicht, da ich davon überzeugt bin, daß nicht das Elternhaus, der Verein oder die peergroup die Werte generiert, sondern sie in einem, mehr oder weniger, eingeschränktem Rahmen nur vermittelt werden.

    Die Verantwortung besteht darin, in der größtmöglichen Gruppe (der Gesellschaft) einen Konsens zu schaffen, der ein Paradigma für jedes Mitglied dieser Gruppe schaffen kann. Offensichtlich können wir (als Gesellschaft) dies nicht, obwohl zum Beispiel alle großen Weltreligionen gebieten: „Du sollst nicht (ungerecht) töten“ besitzt eine Gesellschaft Waffen, die vordersinnig dazu geschaffen sind, zu verletzen oder zu töten.

    Es mutet doch etwas seltsam an, einem Kind beizubringen, daß Schmerzen bereiten oder jemanden töten, eine schlechte Tat ist und einige Jahre lernt das Kind daß die Menschen sich dann doch gegenseitig töten. Diese Aussage soll jetzt keine Pauschalisierung sein, aber sie zeigt, dass eine gewisse Verantwortungslosigkeit darin besteht, wie oder worin wir unsere Werte sehen.

    Du schreibst, daß die Erziehung die Wertevorstellungen prägen, das ist richtig, aber man sollte auch dazu schreiben, daß die ethischen Vorstellungen der Gesellschaft die Erziehung formt.

    Wieviel Leid wäre erspart worden, hätte dieser Junge sein Problem anders bewältigen können, als mit der Waffe auf Unschuldige zu feuern?!

  14. stratkon sagt:

    @ BigB: Natürlich generiert ein Elternhaus keine neuen gesellschaftlichen Werte. Aber das Elternhaus gibt die, von diesem verinnerlichten, Werte weiter. Dazu gehören die Grundwerte ( z.B. 10 Gebote, Grundgesetz), aber auch Individualwerte, die auf grund eigener Erfahrungen als wertvoll betrachtet werden.

    Dabei ist jedoch zu bedenken, dass Wertewechsel in der Gesellschaft stattfinden. Die daraus entstehenden Wertekonflikte (Generationenkonflikt ?) können durchaus zu einer Desorientierung eines nicht charakterlich gefestigten jungen Menschen führen.

    Daher ist es Erziehungsaufgabe des Elternhauses diese geänderten Werte im Diaglog zu den Grundwerten zu positionieren. Ein Kind lebt in der Familie und es war auch mir sehr wohl möglich, meinem Sohn im Zuge seines Wertewandels ( man wird erwachsen ) eine klare Linie aufzuzeigen.

    Die gemeinsame Wertebasis jeder Gesellschaft ist gering und beschränkt sich in der Regel auf die eingangs zitierten Grundwerte. Der Täter entstammte wahrscheinlich keinem armen Elternhaus ( wer hat schon einen Waffenschrank und Munition ?). Fehlende Leitung ( d.h. Hilfe bei der Lösung von Problmen ), Taschengeld zur Zufriedenheit und es wird schon werden.

    Wurde nicht und hat unsägliches Leid verursacht. Leider.

    Gruß stratkon

  15. ulrich sagt:

    Das waren die Fehler:

    1) Die Polizei sollte schon längst alle Informationen haben, wo die ganzen Waffenarsenale bundesweit im Privaten gehortet werden. Vor diese Privatwohnungen oder Häuser gehören dann Metalldetektoren: kein Mensch, der ein solches „Waffen-Haus“ verlässt (weder der Vater noch der Filius), soll dies nicht-gescannt mehr tun dürfen. Damit wären Erfurt und Stuttgart-Winnenden schon mal verhindert worden.

    2) Alle Schüler, die von einer Schule „geschmissen“ wurden, sollten sofort in eine Rasterdatei kommen. Denn das sind zu 80% die potentiellen Täter wenige Jahre danach (weil sie eine ambivalente Wut darauf haben, dass der einzige sichere Platz auf Erden – die Schule – sie letztlich gefeuert hat).

    3) Das Thema „Amok“ in der Schule zu thematisieren wird leider weniger bringen als die Punkte 1) und 2) weiter oben.

    4) Leider sind immer noch nicht alle Hirne online und in Echtzeit kartierbar (trotz youtube, Google Earth, etc.). Dann hätte man nämlich in das Hirn der Täter gesehen, bevor es zur Tat kommt (Minority Report gibt es leider noch nicht).

    Also: die Arbeit fängt erst richtig an… (für Polizei, Kartierungssatelliten, etc.)

  16. Thomas Rudolph sagt:

    Zu Ulrich: Wir sind Gottseidank noch kein Polizeistaat, der seine Bürger von A-Z kontoliert.
    Solche Ereignisse wie das gestrige sind tragisch aber leider nicht zu verhindern. Auch in Zukunft kann so etwas wieder passieren. Ich vergleiche das mit Terroranschlägen. Auch sie sind wenn sie gut vorbereitet sind nicht zu verhindern. Wir können nur wachsam sein und unsere Umgebung beobachten.
    Auch war für den Amoklauf nicht das Waffenarsenal zuständig. Der Täter hat es mit einer Beretta durchgeführt, hatte aber 260 Schuss dabei.

  17. tom sagt:

    Schlimm nur, dass nun wieder die “killerspiele” ins Zentrum der Diskussion kommen. Dabei hat das ja nichts damit zu tun. Hier beispielsweise ein Artikel einer Seite, die normalerweise NICHT für Shooter einsteht und dennoch Handlungsbedarf sieht:

    http://www.kindgerechte-spiele.de/?p=30

    “Der Weg vom Computerspieler zum Massenmörder ist doch bedeutend länger, als der Weg vom Waffenbesitzer zum Amokläufer.”

  18. […] Unser Blogartikel von gestern: amoklaeufer-toetet-mindestens-zwei-schueler-in-winnenden […]

  19. nachgeblogt.de

    Dort ist ein ganz frisches Interview mit dem Betreiber der Seite krautchan.net „Tsaryu“

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