Weiße Streifen mit zweifelhaftem Nutzen

Posted by Steffen on 27th Juli 2009 in Stuttgart

Dass die Landhausstraße zwischen Ostendplatz und Talstraße gerne als Schleichweg benutzt wird, ist der örtlichen Polizei bekannt. Doch wirklich konsequent durchgreifen tut leider niemand – es fehlt an Personal. Nun kamen die Stadtplaner in der Landhausstraße auf eine “tolle Idee”. Man ließ in der vergangenen Woche auf Höhe der Raitelsberg-/Lehmgrubenstraße einfach eine weitere weiße Sperrfläche aufmalen.

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Ob diese Maßnahme dazu führt, dass auch nur ein Auto weniger runter oder hoch fährt? Die Anwohner zweifeln stark am Erfolg. Warum nicht einfach an der Ecke zur Julienstraße einen digitalen Blitzkasten (Infrarotblitz, wie im Tunnel damit vom nächtlichen Verkehr niemand wegen Dauerblitzens vom Schlafen abgehalten wird) aufstellen – das ist zwar kurzfristig teurer als weiße Farbe auf der Straße, aber mit Sicherheit vom Erfolg nachhaltiger. Wen stört schon ein weißer Strich, wenn keine Konsequenzen drohen? Schade um’s Geld.

Foto, Steffen

16 Responses to “Weiße Streifen mit zweifelhaftem Nutzen”

  1. Klaus sagt:

    Dieses Thema ( http://klaus.fotogalerie-stuttgart.de/2008/01/25/polizei-kontrolliert-in-der-landhausstrasse ) hatten wir leider schon mal vor den Bauarbeiten, doch es scheit sich nichts geändert zu haben. Die weiße Farbe hätte man sich sparen können, nützt ja wirklich nichts. Anscheinend macht hier jeder was Er will solange nicht gerade die Polizei dasteht.
    🙁
    Klaus

  2. Steffen sagt:

    wäre das mal nicht was für den Bezirksbeirat? Abbiegen in die Talstraße, Schleichverkehr in der Landhausstraße und einseitiges Parkverbot in der Julienstraße damit im Ernstfall die Feuerwehr hinkommt und nicht wie das Müllauto unverrichteter Dinge wieder wegfährt. Für 5€ pro Bild setze ich mich auch den ganzen Tag hin – da muss ich sonst nicht mehr arbeiten.

  3. Klaus sagt:

    @Steffen,
    ich kann Dich ja ab und an ablösen.

    😉

  4. Thomas Rudolph sagt:

    wir haben in dieser Stadt schon viel zu viele Blitzer. Alles wird reklementiert und die Freiheit und das Denken des Einzelnen immer weiter eingeschränkt. Jeder benützt das Auto. Jeder möchte gerne überall vor die Türe fahren. Nur bei sich daheim möchte man gerne eine autofreie Zone haben, das geht nicht. Ich bin auch dafür, daß man Durchfahrtsverbote durchsetzt. Aber dafür sind die Ordnungskräfte da. Dann müssen die halt öfter kontrollieren, daß bringt wesentlich mehr wie diese hirnlosen Blitzer, die nur zum Abzocken aufgestellt werden.

  5. Thomas Rudolph sagt:

    Im Bezirksbeirat haben wir uns übrigens schon öfter mit genau dieser angesprochenen Thematik beschäftigt. Die Polizei hat versprochen öfter zu kontrolieren. Vieleicht sollten die Anwohner mal auf dem Revier Ostendstraße vorstellig werden, damit die sehen, daß dieses Problem wirklich dringend ist.

  6. Klaus sagt:

    @Thomas,
    das Problem dürfte wohl in den genannten Stellen hinreichend bekannt sein, nur wo soll die Polizei das Personal hernehmen um zu kontrollieren (Stellenabbau). Baulich lässt sich da ja nichts machen, denn schließlich verkehren dort auch die Busse der SSB. Die angesprochene Lösung von Steffen mit einem Blitzkasten finde ich gar nicht so schlecht. Die Kosten wären an dieser Stelle schnell hereingeholt. Nur wie das rechtlich aussieht???? Siehe Blitzkasten am Olgaeck der für Falschabbieger aufgebaut wurde und nie in Betrieb ist.
    Sollte eine Leserin oder Leser eine Lösung haben, bitte melden.

    Grüßle Klaus

  7. Thomas Rudolph sagt:

    wir werden halt damit leben müssen, daß der eine oder andere mal etwas macht, was er nicht machen darf. Wenn wir das ändern wollen, haben wir den absoluten Überwachungsstaat und das kann keiner wollen. Wenn man die Blitzerlösung an dieser Stelle durchführen würde, müsste man in Stuttgart an vergleichbaren Stellen gefühlte 2000 weitere Blitzer aufbauen. Ein fürchterlicher Gedanke.

  8. Steffen sagt:

    die Ursache liegt doch eigentlich woanders. Weil keiner den Verkehr haben will, sind in den vergangenen 20 Jahren unzählige sogenannte Verkehrsberuhigungen entstanden – die hatten aber nur zur Folge dass an der „beruhigten Stelle“ die Autos weg waren – weniger sind es deswegen nicht geworden. Und mit diesen Regelungen zur Verkehrsverlagerung ist es dann wie mit der Sommerzeit – wirklich nützen tut sie niemandem und trotzdem bleibt es wie es ist.

    Vielleicht wäre es mal sinnvoll, das derzeitige Verkehrsaufkommen zu analysieren, die Bürger zu befragen wer wann wohin will und daran die Wege auszurichten – das Verbot künftig in der Ostendstraße links in die Roßbergstraße abzubiegen wird genauso ein unkontrollierbarer Papiertiger werden wie die Landhausstraße.

    Die Leute, die die Landhausstraße runterfahren tun das ja nicht, weil sie vorsätzlich jemanden ärgern wollen sondern weil die Verkehrsplanung der letzten Jahre eben an den Bedürfnissen vorbei ging. Und die Autofahrer die dann links in die Talstraße abbiegen wollen keine Fußgänger überfahren sondern verstehen das blaue Schild als offensichtliche Schikane weil es keinen rationellen Grund gegen das abbiegen gibt.

    Wenn die Zufahrt zu einem Wohngebiet offiziell NUR ÜBER EINE STRASSE (Talstraße) möglich ist, die den halben Tag im Stau versinkt, wer kann da nicht verstehen, wenn die Anwohner – welche die Verkehrssituation kennen – dann nach Alternativen suchen um nicht eine halbe Stunde für das Aufsuchen des eigenen Parkplatzes oder zum Verlassen ihrer Wohnstraße brauchen.

    Und für ein GANZHEITLICHES Konzept zur Verkehrsführung werden sicherlich alle Anwohner im Stuttgarter Osten (und darüber hinaus) sein.

    Nur über die Dunkelheit (oder das Böse) jammern hilft nicht – wenn man aber ein Licht entzündet (oder die Gründe der „Bösen“ versteht) kann sich etwas verändern…

  9. Klaus sagt:

    @ Steffen,

    Danke Du sprichst mir aus der Seele, wenn ich nur das Verkehrschaos gestern auf der B27 ansehe und auf den Umleitungsstrecken auch noch Baustellen eingerichtet wurden frage ich mich schon was die so genannten Verkehrsexperten im Hirn haben. Praxisfremd und desorientiert Die Ampelschaltungen sind ebenfalls so ein Problem. Umweltzonen der größte Witz, nur Abzoge sonst nichts.

    Dienstfahrzeuge die nicht gegen Diebstahl versichert sind und dann prompt im Ausland geklaut werden. Ja wo sind wir denn????

    Nee ich hör auf mich aufzu regen. Die machen doch eh was ihnen in den Schädel kommt. Der Bürger ist hier nicht mehr gefragt, da muss man schon ein besonderer Experte sein.

    Klaus

  10. Steffen sagt:

    noch ein kurzer Nachtrag zu den „Verkehrsexperten“ – wer kann mir erklären warum während der Sperrung der Talstraße am vorletzten Wochenende die Ampel an der Klingenstraße ausgeschaltet war, aber die an der Schönbühlstraße die Anwohner schikanierte? Es gehört viel Geduld dazu eine rote Ampel zu beachten, wenn man weiß da kann NICHTS !!! kommen. Und dass man die Ampeln ausschalten (oder zuhängen) kann konnte man an der Klingenstraße – 100m weiter oben und ander Talstraße – 100m weiter unten sehen.

  11. Klaus sagt:

    @
    Verkehrsexperten und Planer sind ein Völkchen für sich. Man könnte glauben sie leben auf einem anderen Stern.

    Klaus

  12. Thomas Rudolph sagt:

    So, jetzt sind wir wieder auf der richtigen Schiene.
    Das mit der Verengung des Wenders in die Rosbergstraße ist sogar noch ein Kopromiss, den die CDU Fraktion erreicht hat. Die Grünen und die SPD wollten den Wender komplett schließen und hätten damit ein Verkehrchaos am Ostendplatz ausgelöst, da der Kreisverkehr allein den Verkehr niemals aufnehmen kann und jetzt schon überlastet ist.
    Gottseidank hat die CDU Fraktion im Bezirksbeirat Stuttgart-Ost diesen Schwachsinn noch entschärft.
    Wir werden aber sehen, daß viele Autofahrer zukünftig über den Taxiplatz umdrehen werden.

    Die Verkehrsexperten allgemein will ich aber doch in Schutz nehmen. Ich bin sehr viel in Stuttgart geschäflich mit dem Auto unterwegs und sehe, daß über Ampelschaltung und sonstige Konzepte schon zügiger Durchfluss ermöglich wird. Man sieht das am besten, wenn in der Wagenburgstraße mal die Ampel durch Polizei ersetzt wird, dann sieht man doch das dadurch auf allen Seiten Stau entsteht.
    Ärgerlich ist auch die Bevorzugung der Busse und Straßenbahnen. Wenn am Stöckach die U4 losfährt, dann schaltet die Ampel am Kreisverkehr Ostendplatz schon auf Rot, da müsste dringend was getan werden. So jetzt höre ich aber auf, sonst wird das Ganze ein Roman.

  13. Dennis sagt:

    Ja ärgerlich soetwas. Wenn man bedenkt, dass heute laut SSB nur noch 1,5% der Fahrtzeit der Stadtbahnen mit unnötigem Ampelstehen verbraucht wird. Zu beginn waren das noch 15%.
    Deswegen sage ich auch freie Fahrt für freie Bürger, denn ich will mit meinem Auto natürlich das Proletariat in diesen komischen Bahnen überholen.
    Naja das kommt mir dann doch ein wenig wie 60er Jahre Denke vor, welcher die CDU ja nicht sehr abgeneigt scheint.

  14. Hannes sagt:

    Das wäre doch gleich etwas für den neuen Gemeinderat der sich Heute zum ersten male trifft!

  15. Thomas Rudolph sagt:

    Hallo Dennis,
    ich habe ja nicht gesagt, daß diese Bevorzugung der SSB schlecht ist. Ich setze mich nur dafür ein, daß das System optimiert wird. Im Übrigen, das alte Rollendenken bei den Parteien ist auch überholt. Die Grünen haben Heute in den Nobelgegenden ihre besten Wahlergebnisse (Killesberg, Gänsheide usw.
    Die Grünen sind damit die neue Bonzenpartei und müssen für diese Wählerklientel auch etwas tun, sonst werden sie demnächst wieder auf das Normalmass gestutzt. Die alten Denkschemata sind also überholt, auch bei den Parteien. Die CDU setzt sich wie ich am Stäckach (Wohnort) auch für den „kleinen Mann“ ein.

  16. Thomas Rudolph sagt:

    Hallo Klaus,
    ich merke aber, wir sind schon wieder vom eigentlichen Thema abgekommen. Aber es ist schön zu sehen wie viele unterschiedlich Meinungen es gibt.
    Das ist eine Vielfalt die ich mir in mancher Bezirksbeiratssitzung wünschen würde.
    Kompliment an Deinen Blog. Durch die Auswahl Deiner Themen kommen immer rege Diskosionen zu Stande.
    Er ist eine Belebung für Stuttgart-Ost und der Beweis, daß es sehr viele mündige Bürger gibt, denen nicht alles egal ist im Stadtteil. Das unterstützt auch uns, die für den Stadtteil ehrenamtlich tätig sind.

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