Archive for the ‘Es war einmal’ Category

Es war einmal – Gastlichkeit mit herrlichem Ausblick – Der Neckarblick

Posted by Klaus on 8th Juni 2023 in Es war einmal, Fotos, Stuttgart Wangen

Aus der Geschichte der Höhengaststätte „Neckarblick“

Aus  der Wangener Chronik – März 2012

Die Geschichte dieses Lokals reicht zurück bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Damals, nur 8 Jahre nach Kriegsende, entschlossen sich Jakob und Christine Fahrian ihre Gasstätte beim Westbahnhof aufzugeben und auf die Wangener Höhe zu ziehen. Wahrscheinlich waren sie von der Lage des kleinen Lokales ebenso fasziniert, wie später ihre Gäste. Es gibt nur wenige Stellen auf der Wangener Höhe, an denen man das Neckartal von Esslingen bis Cannstatt so „hautnah“ erleben kann. Aber auch die Grabkapelle auf dem Rotenberg oder der Kappelberg bei Fellbach liegen zum Greifen nahe. Für dieses Panorama ist der Name „Neckarblick“ beinahe zu bescheiden. Doch so wollte es das Ehepaar Fahrian und so ist es bis heute geblieben.
Foto, Ein überwältigender Ausblick Bei gutem Wetter bietet der „Neckarblick“ deutlich mehr, als der Namen verspricht. Hier sieht man von Cannstatt bis Esslingen und von Untertürkheim bis Waiblingen. Martin Dolde
Fotos: Jakob und Christine Fahrian, Sie fanden 1953 den Mut, auf die damals recht einsame Wangener Höhe zu ziehen.
Die Urzelle des Neckarblicks, Die breite Fensterfront ermöglichte damals schon den tollen Ausblick, auch wenn es für eine Terrasse zu kühl war. Dieter Fahrian

Man spielt Minigolf

Neben einer gepflegten Gastlichkeit war es den Fahrians ein Anliegen, auch etwas für die Freizeitgestaltung anzubieten. Um 1955 wurde die erste Minigolf- Anlage in Deutschland errichtet. Diese Sportart fand so guten Anklang, dass auch im Stuttgarter Bereich mehrere Anlagen entstanden. Eine davon gehörte zum Neckarblick. Bald gab es hier auch einen Minigolfclub, der sich mit anderen Stuttgarter Clubs traf. Ein Höhepunkt war das Minigolfturnier, das 1968 von Fahrians ausgerichtet wurde.

Foto, Auf einer der ersten Minigolfanlagen in Stuttgarts – Beim Neckarblick konnte man schon ab 1968 Minigolf spielen, ja man gründete sogar einen Minigolf-Club, der gegen andere Stuttgarter Mannschaften spielte. das Foto enstand bei einem Turnier. Dieter Fahrian

 

Ab 1960 Mutter und Sohn

Es war eine schwere Zeit, als Vater Jakob 1960 völlig unerwartet starb. Mutter Christine stand nun mit dem 16- jährigen Dieter allein da. Doch sie kämpften sich durch und blieben dem Neckarblick treu..

Foto, Die Gaststätte 1970, Nun gab es komfortable Toiletten im bergseitigen Anbau. Dieter Fahrian

 

 

Ein neuer Aufschwung

Offensichtlich hatte sich auch Dieter mit dem relativ abgeschiedenen Leben auf der  Wangener Höhe angefreundet. Oder gar abgefunden? Tatsache ist, dass sowohl die Gaststätte als auch die Terrasse ausgebaut wurden.  Tatkräftige Unterstützung fand er bei seiner Frau Anita, die vor allem die Bedienung der Gäste übernahm, während Dieter als Küchenchef fungierte.

Die Küche wandert!

Am schönsten sind die Erweiterungsschritte an der Lage der Küche festzumachen. Ursprünglich war sie oben, neben der Gaststube, dann musste sie dem erhöhten Platzbedarf weichen und wanderte in das Untergeschoß, bis auch hier der Platz zu eng wurde. Im speziellen Küchenanbau hat sie nun ihren festen Platz gefunden. Dieser Schritt erfolgte anno 2006, gleichzeitig mit dem Bau der Garage.

Foto, Um 1970 war Dieter Fahrion mit seiner Frau Anita für die Geschicke des Hauses zuständig. Dank ihrer freundlichen Bedienung und der Kochkunst des Hausherrn ging es mit der Gaststätte stetig aufwärts. Dieter Fahrian

 

Foto – Ab März 2012 werden Claudia Fahrian und Mann Roger Massek die Geschicke des Neckarblicks bestimmt. Sie freuen sich auf die Stuttgarter und speziell natürlich auf die Wangener. Martin Dolde

 

Die dritte Generation kommt

Eigentlich hätten wir diesen Bericht von 9 Jahren, zum 50 – jährigen Jubiläum, schreiben müssen. Doch auch heute gibt es einen triftigen Anlass dazu. Dieter Fahrian, allseits bekannt als guter Koch und freundlicher Wirt, hat beschlossen, mit Jahresende 2011 die Verantwortung für das Haus in jüngere Hände zu legen. Seine Tochter Claudia und ihr Mann Roger habe sich dazu entschlossen, auch ihre Zukunft mit der Gaststätte zu verbinden. Nach der Winter- Ruhezeit  wird die Höhengaststätte Neckarblick am 1. März 2012 wieder ihre  Türen aufmachen und sich über viele Gäste freuen.

Foto – Ein Geheimtipp – Wer seinen auswärtigen Besuchern etwas Besonderes bieten will, kann mit einem Besuch des Neckarblicks immer überzeugen. Auch bei schlechtem Wetter sitzt man in der Gaststube sehr gemütlich und bei gutem Wetter kann man die Terrasse genießen. Dieter Fahrian

 

Foto – Die rustikale >Gaststube – Das war der Stil der jungen Wirtleute. Heute sind noch ein paar Spuren aus jener Zeit vorhanden. Dieter Fahrian

Beitrag aus Wangen – Wangener Chronik Heft 152 März 2012

 

 

 

 

 

Ich bedanke mich recht herzlich bei Martin Dolde für die gute Zusammenarbeit an diesem Beitrag

Siehe auch: Der Neckarblick ist als Ausflugsziel verloren und Neckarblick in Stuttgart schließt – Ausflugslokal steht vor ungewisser Zukunft Oktober.2022

„100 Jahre Waldheim Untertürkheim“ Schaufensterausstellung

Keine Fotobeschreibung verfügbar.Neue Schaufensterausstellung:

„100 Jahre Waldheim Untertürkheim“ 1922-2022

In der Widdersteinstraße 19 in Untertürkheim wird jetzt nochmals die Ausstellung von 2022 „100 Jahre Waldheim Untertürkheim“  gezeigt.

Info

ev-waldheim-uth.de

   


Widdersteinstraße 19 in Untertürkheim  – Fotos: Enslin

Was an Hedelfingens Alter Kirche so besonders ist

Posted by Klaus on 11th Mai 2023 in Es war einmal, Stuttgart Hedelfingen Rohracker Lederberg

Neuer Beitrag zur Geschichte Hedelfingens

wilih.de/was-an-hedelfingens-alter-kirche-so-besonders-ist

und Ein halbes Jahrhundert Tiefenbachschule

Mehrere Beiträge zu historischen Themen unter

wilih.de/ortsgeschichte-hedelfingen

Archivfoto

Muse-o – Die Ausstellung zum Schmalzmarkt ist eröffnet

Posted by Klaus on 1st Mai 2023 in Es war einmal, In und um Gablenberg herum

Ein schwieriger Platz und seine Geschichte(n)

Der Schmalzmarkt in Gablenberg: ein ganz normaler alter Dorfplatz? Beileibe nicht, denn seine Geschichte ist eine ganz besondere, ja dramatische. Eine Ausstellung erzählt sie und wird am 30. April um 15 Uhr eröffnet.

Die neue MUSE-O-Ausstellung kann man nicht nur anschauen, sondern auch ertasten. Denn der Museumsverein hat zwei Modelle aus dem 3-D-Drucker erstellen lassen, die den Schmalzmarkt zeigen, wie er vor und nach 1935 aussah. Damit ist das Thema der aktuellen Schau zumindest teilweise auch für Menschen mit Sehbehinderung erfassbar; eine Legende in Braille-Schrift tut ein Übriges. Und alle anderen werden an dieser plastischen, sehr an- schaulichen Präsentation ebenfalls ihre Freude haben. „Da sieht und fühlt man ganz genau, was in dieser Zeit wegbricht und was dazukommt“, sagt Kurator Ulrich Gohl.

Der Schmalzmarkt – schwierig war und ist so manches in der Geschichte dieses Platzes, der zunächst gar keiner war. Hier standen einst Häuser, zwi- schen denen ein Bach durchfloss. Erst mit dem Abbruch mehrerer Gebäude im Jahr 1935 wurde eine freie Fläche geschaffen. Dass von diesem Abbruch ein Foto aufgetrieben werden konnte, findet Gohl „spektakulär“. Er hat es in einer kaum bekannten Zeitschrift gefunden.
Vom Mittelalter bis heute wird die Entwicklung dieses zentralen Gablen- berger Ortes erzählt, einschließlich der Zeit des Nationalsozialismus, in der er als Aufmarschplatz diente. Die Nazis bauten hier das „Haus der Volks- treue“, das nach Kriegsende kurz die antifaschistischen Arbeiterausschüsse beherbergte und dann als schnödes Bürogebäude aus dem Blick geriet. Der Platz diente als unansehnliche Lagerfläche. Ende der 1980er-Jahre wurden der Platz und sein Umfeld neu gestaltet und saniert, in diesem Zusammen- hang kam es auch zum „Brunnenstreit“. In den Jahrzehnten danach war der Schmalzmarkt mit Hocketsen oder dem internationalen Volksfest des Kultur- treffs ein gesellschaftlicher Mittelpunkt. Heute ist er für Markt, Flohmarkt, für die Kinder aus dem Karamba Basta und als Außenfläche für Gastronomen wichtig. Und mit der Frage einer möglichen, aber umstrittenen Neugestaltung wird ein neues Kapitel aufgeschlagen.

All das ist auf mehr als einem Dutzend Tafeln dargestellt und mit über 50 historischen Fotos illustriert. Unter ihnen sind weitere Raritäten: vergessene, lange nicht mehr veröffentlichte Bilder. Um Fotos geht es auch im „Medien- raum“, wo man vom Sessel aus eine Schau in Überblendtechnik verfolgen kann. Dabei werden historische und aktuelle Ansichten desselben Blickwin- kels „digital übereinander gelegt“, wie Gohl erklärt. Das ergibt faszinierende Eindrücke, die man an Bildschirmen auch im Detail nachvollziehen kann.
Den Ausstellungsmachern ist wieder einmal eine sehr lebendige Schau ge- lungen, obwohl sie – was ungewöhnlich ist – trotz mehrerer Aufrufe keinerlei Objekte aus der Bevölkerung bekamen. „Die Resonanz war null“, sagt Gohl. Aber das kann sich ja noch ändern, denn wie immer darf sich diese Ausstel- lung entwickeln. Es ist schon fast die Regel, dass während ihrer Laufzeit wei- tere Objekte oder Aspekte hinzukommen. So sind auch dieses Mal Ergänzun- gen willkommen, von Privatleuten ebenso wie von der Stadtverwaltung. Das zuständige Amt wollte eigentlich die neuesten Pläne für die Schmalzmarkt- Umgestaltung zur Verfügung stellen – und konnte es nicht, weil sie noch nicht so weit gediehen sind wie geplant. Schon dieser Punkt zeigt das Span- nungsfeld und die Dynamik des Themas.

Bei der Vernissage soll es dagegen bodenständig zugehen, was ja auch zu Gablenberg passt. Sie findet am Sonntag, 30. April, um 15 Uhr statt, begleitet von einem Grußwort der Bezirksvorsteherin Charlotta Eskilsson, einer Einführung durch Ulrich Gohl und einem Gläschen Gablenberger Wein sowie Hefe- zopf aus dem Stadtbezirk. aia

Der Schmalzmarkt. Geschichte, Gegenwart und Zukunft eines schwierigen Platzes

Fotos, Muse-o

Siehe auch unsere Beiträge>>>>

Am 6. Mai in Hedelfingen findet eine Gedenk- veranstaltung zum 90. Jahrestag der „Bücherver- brennung“.

Posted by Klaus on 25th April 2023 in Es war einmal, Stuttgart Hedelfingen Rohracker Lederberg

„Das war nur ein Vorspiel, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“   Heinrich Heine

Lesung und Musik am Samstag, 6. Mai, in der Kreuzkirche

Im Mai 2023 jähren sich die Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten zum 90. Mal. Als „undeutsch“ verschrienes Druckwerk war in Deutschland schon früher verbrannt worden, so 1817 beim Wartburgfest durch nationalistische Burschenschaftler. Im Mai 1933 loderten die Bücher-Feuer aber fast gleichzeitig in mehr als 70 deutschen Städten. Auch in Baden und Württemberg wurden Bücher „dem Feuer übergeben“. Die nationalsozialistische Propaganda sprach von einer „Aktion wider den undeutschen Geist“. Antreiber und Handlanger kamen in größeren Städten aus der NS-Studentenschaft, in kleineren Orten aus der Hitler-Jugend. Verbrannt wurden Werke von Heinrich Mann, Carl von Ossietzky, Sigmund Freud, Karl Marx, Theodor Wolff und vielen anderen.

Der Förderverein Altes Haus und der Förderverein Alte Kirche und Kreuzkirche wollen mit Unterstützung unserer Gesamtkirchengemeinde in einer Gedenkveranstaltung an die Bücherverbrennungen des Jahres 1933 erinnern. Dazu kommen Informationen zur Geschichte und Herkunft dieses barbarischen Rituals, außerdem Lesungen unter anderem aus Schriften von Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz Berthold Brecht und Erich Kästner sowie – stellvertretend für die Schriftstellerinnen und Schriftsteller, deren Werke im Mai 1933 nicht verbrannt, aber bald darauf verboten wurden – Erika Mann. Lesungen haben übernommen: Barbara Straub, Marie Schöbel, Hans-Joachim Schau, Harald Haury. Moderation: Michael Wießmeyer. Carmen Mammoser-Walddörfer und Ulrich Waldörfer begleiten die Veranstaltung musikalisch.

Die Veranstaltung findet am Samstag, den 6. Mai um 19 Uhr im Gemeindesaal der Kreuzkirche statt. Anschließend gibt es Gelegenheit zum Austausch und Gesprächen.

Ein schwieriger Platz und seine Geschichte(n)

Pressemitteilung

Der Schmalzmarkt in Gablenberg: ein ganz normaler alter Dorfplatz? Beileibe nicht, denn seine Geschichte ist eine ganz besondere, ja dramatische. Eine Ausstellung erzählt sie und wird am 30. April um 15 Uhr eröffnet.

Die neue MUSEOAusstellung kann man nicht nur anschauen, sondern auch ertasten. Denn der Museumsverein hat zwei Modelle aus dem 3DDrucker erstellen lassen, die den Schmalzmarkt zeigen, wie er vor und nach 1935 aussah. Damit ist das Thema der aktuellen Schau zumindest teilweise auch für Menschen mit Sehbehinderung erfassbar; eine Legende in BrailleSchrift tut ein Übriges. Und alle anderen werden an dieser plastischen, sehr anschaulichen Präsentation ebenfalls ihre Freude haben. „Da sieht und fühlt man ganz genau, was in dieser Zeit wegbricht und was dazukommt“, sagt Kurator Ulrich Gohl.

Der Schmalzmarkt schwierig war und ist so manches in der Geschichte dieses Platzes, der zunächst gar keiner war. Hier standen einst Häuser, zwischen denen ein Bach durchfloss. Erst mit dem Abbruch mehrerer Gebäude im Jahr 1935 wurde eine freie Fläche geschaffen. Dass von diesem Abbruch ein Foto aufgetrieben werden konnte, findet Gohl „spektakulär“. Er hat es in einer kaum bekannten Zeitschrift gefunden.

Vom Mittelalter bis heute wird die Entwicklung dieses zentralen Gablenberger Ortes erzählt, einschließlich der Zeit des Nationalsozialismus, in der er als Aufmarschplatz diente. Die Nazis bauten hier das „Haus der Volkstreue“, das nach Kriegsende kurz die antifaschistischen Arbeiterausschüsse beherbergte und dann als schnödes Bürogebäude aus dem Blick geriet. Der Platz diente als unansehnliche Lagerfläche. Ende der 1980erJahre wurden der Platz und sein Umfeld neu gestaltet und saniert, in diesem Zusammenhang kam es auch zum „Brunnenstreit“. In den Jahrzehnten danach war der Schmalzmarkt mit Hocketsen oder dem internationalen Volksfest des Kulturtreffs ein gesellschaftlicher Mittelpunkt. Heute ist er für Markt, Flohmarkt, für die Kinder aus dem Karamba Basta und als Außenfläche für Gastronomen wichtig. Und mit der Frage einer möglichen, aber umstrittenen Neugestaltung wird ein neues Kapitel aufgeschlagen.

All das ist auf mehr als einem Dutzend Tafeln dargestellt und mit über 50 historischen Fotos illustriert. Unter ihnen sind weitere Raritäten: vergessene, lange nicht mehr veröffentlichte Bilder. Um Fotos geht es auch im „Medienraum“, wo man vom Sessel aus eine Schau in  Überblendtechnik verfolgen kann. Dabei werden historische und aktuelle Ansichten desselben Blickwinkels „digital übereinander gelegt“, wie Gohl erklärt. Das ergibt faszinierende Eindrücke, die man an Bildschirmen auch im Detail nachvollziehen kann.

Den Ausstellungsmachern ist wieder einmal eine sehr lebendige Schau gelungen, obwohl sie was ungewöhnlich ist trotz mehrerer Aufrufe keinerlei Objekte aus der Bevölkerung bekamen. „Die Resonanz war null“, sagt Gohl.

Aber das kann sich ja noch ändern, denn wie immer darf sich diese Ausstellung entwickeln. Es ist schon fast die Regel, dass während ihrer Laufzeit weitere Objekte oder Aspekte hinzukommen. So sind auch dieses Mal Ergänzungen willkommen, von Privatleuten ebenso wie von der Stadtverwaltung. Das zuständige Amt wollte eigentlich die neuesten Pläne für die SchmalzmarktUmgestaltung zur Verfügung stellen und konnte es nicht, weil sie noch nicht so weit gediehen sind wie geplant. Schon dieser Punkt zeigt das Spannungsfeld und die Dynamik des Themas.

Bei der Vernissage soll es dagegen bodenständig zugehen, was ja auch zu Gablenberg passt. Sie findet am Sonntag, 30. April, um 15 Uhr statt, begleitet von einem Grußwort der Bezirksvorsteherin Charlotta Eskilsson, einer Einführung durch Ulrich Gohl und einem Gläschen Gablenberger Wein sowie Hefezopf aus dem Stadtbezirk. aia

Der Schmalzmarkt. Geschichte, Gegenwart und Zukunft eines schwierigen Platzes. Eine MUSEOAusstellung
MUSEO, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart

30. April bis 29. Oktober 2023, Eröffnung So., 30. April, 15 Uhr

Geöffnet Sa, So 1418 Uhr

Eintritt: € 2,, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei

Aktuelle Informationen stets unter:
www.museo.de
MUSEO wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

Foto: Auch um den öffentlichen und privaten Verkehr über den Schmalzmarkt geht es in dieser Ausstellung im Bild ein DoT4 der SSBLinie 8, um 1970. Sammlung MUSEO

Einstige Schokoladen-Hauptstadt Stuttgart

Bürgerverein erinnert in seiner Ausstellung an Traditionsunternehmen aus dem Neckartal – Eröffnung am 2. April

Stuttgart gilt als Schmiede und Hauptstadt des Automobils sowie als die Stadt der Verlage. Dank des Opernhauses, des Schauspiels und der Balletts genießt die Landeshauptstadt zudem den Ruf als Metropole der Künste. Ein Aushängeschild ist verblasst. In seiner neuen Ausstellung erinnert Klaus Enslin, der Vorsitzende des Bürgervereins Untertürkheim/Rotenberg, an süße Produkte, die vom Neckartal aus die Welt eroberten. Stuttgart war lange Jahre Deutschlands süße Schokoladenhochburg. Traditionsmarken wie Ritter, Waldbaur, Haller, Eszet, Tobler, Schoko-Buck, Moser-Roth und Frigeo ließen und lassen Kinderaugen strahlen und das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Den Besuchern der Schokoladenausstellung wird beim Betrachten der Vitrinen und beim Lesen der Tafeln der Mund offen stehen bleiben. Mit enormem Engagement und hoher Kompetenz hat Enslin sehenswerte Exponate zusammengesammelt und mit Hilfe von Marlene Blumenstock liebevoll dekoriert: Die BesucherInnen begeben sich auf eine kurzweilige Zeitreise: Alte und neue Schokolade-Verpackungen, historische Fotos, Werbeartikel, Firmenschilder, Nippes und Erinnerungsstücke in den Vitrinen sowie Werbefilme dokumentieren die süßen Jahrzehnte von Beginn an äußerst unterhaltsam.

Die Anfänge reichen in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Konditor Eduard Otto Moser gründete in der Tübinger Straße 1846 ein Geschäft für „Konditorei und Schokoladewaren.“ 1859 begann er die Fabrikation von Schokolade und Bonbons in der Calwer Straße. Moser erweiterte den Betrieb bald. Nach dem Tod des Gründers fusionierte die Firma mit dem Konkurrenzbetrieb von Wilhelm Roth. Die bekannte Schokoladenmarke Moser-Roth entstand. Sie war in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts die größte Schokoladenfabrik mit bis zu 550 Beschäftigten in Stuttgart, wurde aber 1942 „aus politischen Gründen“ von den Nazis aufgelöst. Der Obertürkheimer Schokoladenfabrikant Karl Haller kaufte die Markenrechte 1947 und führte die Produktion unweit des Obertürkheimer Bahnhofs bis 1968 fort. Heute wird die Marke Moser-Roth von der Firma Aldi vertrieben.

Eine – heute noch weltbekannte Marke – hängt mit der Firma Haller zusammen: Tobler. Das Schweizer Unternehmen ließ „ihre“ in den Staaten der EWG/EG vermarktete Schokolade bei der Firma Haller sowie in der ebenfalls in Stuttgart – unweit des Ostendplatzes – ansässigen Firma Schoko Buck herstellen. Jedem älteren Bürger in den Oberen Neckarvororten ist zudem die Firma Eszet ein Begriff. 1857 gründet Ernst Staengel mit seinem Schwager Karl Ziller die Schokoladenfabrik. Aus dem S und dem Z ihrer Nachnamen leiteten sie den (gesprochenen) Markennamen Eszet ab. Die Firma zog 1898 nach Untertürkheim ins Gebäude in der Augsburger Straße. Die praktische, dünne Eszet-Schnitte, die man geschickt auf eine Brotscheibe oder in ein Brötchen legen kann, machte die Firma europaweit bekannt. Als die Kakao-Preise aber 1974 stiegen, musste die Firma Konkurs anmelden und den Betrieb einstellen.

Heute noch in aller Munde ist dagegen die „Ritter-Sport“ -Schokolade. Ursprünglich in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt gegründet, hat das Unternehmen heute ihren Sitz in Waldenbuch. Mit ihren quadratisch-praktisch-guten Tafeln für die Jackentasche halten sie heute rund 20 Prozent Marktanteil in Deutschland und halten damit das Fähnchen für die Schokoladen-Region Stuttgart hoch.

Die Schokoladen-Ausstellung im Alten Schulhaus Rotenberg, Württembergstraße 312, wird am Sonntag, 2. April, um 11 Uhr eröffnet. Sie wird bis Oktober an jeden ersten Sonntag im Monat von 14 Uhr bis 16 Uhr geöffnet sein.
Ein Besuch – eventuell verbunden mit einer Stippvisite in der Grabkapelle – lohnt sich! Gruppen können sicherlich bei Klaus Enslin, info@bv-untertuerkheim.de, Telefon 33 86 89 wegen eines Alternativtermins melden.

Text und Fotos: M. Kuhn

Ostergarten: Jesus` letzte Stationen erleben

Ab 02.04.2023 bis 10.04.2023 – Wallmerkirche Untertürkheim

Jesus` letzte Stationen erleben

Nach drei Jahren Pandemiepause: endlich wieder Ostergarten in der Wallmerkirche mit Café und Posaunenchor am Palmsonntag

In vier Tagen ist Palmsonntag. Er läutet die Karwoche ein. Diese erinnert an die entscheidenden Tage der Ostergeschichte. Jesus und seine Jünger erlebten ereignisreiche Stunden und Phasen voller Emotionen, ein Wechselbad der Gefühle: Momente des Jubels und der Freude, Verzweiflung und Scham, niederträchtiger Verrat, Vergebung, Menschenliebe, Mobbing-Szenen, blanker Hass und letztendlich die Auferstehung – dies alles vereint die Geschichte in den acht Tagen von Palm- bis Ostersonntag. Das Tolle: Im Ostergarten in der Untertürkheimer Wallmerkirche können jungen und junggebliebene BesucherInnen die letzten Stationen im Leben von Jesus miterleben und mitempfinden: Vom mit Palmwedeln umjubelten Einzug des Messias in Jerusalem über das Abendmahl, die Nacht im Garten Gethsemane, die Verurteilung im Palast des römischen Platzhalters Pilatus bis zur Kreuzigung und dann die Freude und das Licht der Auferstehung im Ostergarten.

Mit Hilfe vieler Ehrenamtlicher hat die evangelische Kirchengemeinde wieder neun Stationen mit viel Liebe aufgebaut. „Nach drei Jahren Corona-Zwangspause war es für uns wichtig, den Ostergarten wieder anbieten zu können. Es meldeten sich auch so viele Ehrenamtliche wie nie zuvor“, freut sich Pfarrer Martin Hug über die Resonanz – auf Seiten der Organisatoren sowie der BesucherInnen. „Die Gäste kommen mit großer Freude. Erzieherinnen und Lehrkräfte sind dankbar, dass sie Kindern und Jugendlichen die Ostergeschichte plastisch präsentieren können.“ Nicht nur Kindern werden die Augen geöffnet. Auch ältere Menschen frischen die „alten Geschichten“ gerne auf, erleben hautnah das Abendmahl im Sitzen und der krähende Hahn weckt die Erinnerung an den fehlenden Mut, sich zu Jesus zu bekennen.

Der Ostergarten in der Wallmerkirche ist noch bis 10. April 2023 täglich zwischen 15 und 18 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.

Er kann auf eigene Faust begangen werden. An den Stationen stehen erklärende Tafeln. Werktags beginnt zudem um 16 Uhr eine offene Führung. An den Sams-, Sonn- und Feiertagen werden um 15 und um 17 Uhr Führungen angeboten.

Am Palmsonntag, 2. April, gibt es zwei Zusatzevents:

Die Landfrauen öffnen von 15 bis 17 Uhr das Ostergartencafé im Michaelssaal. Ihre selbstgebackenen Kuchen und Torten versüßen den Nachmittag.

Von 19 Uhr an lädt dann der CVJM-Posaunenchor zu „Musik im Ostergarten“, ein stimmungsvoller Wochenend-Ausklang mit Musik des Posaunenchors und Worten von Pfarrer Martin Hug.

Text und Fotos: M. Kuhn

„Cannstatter Industriegeschichten“ im Stadt- museum Bad Cannstatt

Das Stadtmuseum Bad Cannstatt zeigt vom 24. März bis 3. Oktober 2023 mit Unterstützung von Pro Alt-Cannstatt e.V. die Sonderausstellung „Cannstatter Industriegeschichten“. Die Industrialisierung veränderte den Charakter der alten Oberamts-, Weingärtner- und Kurstadt Bad Cannstatt grundlegend und legte die Basis für eine in der Summe erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung, die bis heute trägt. Erste Ansätze einer Industrie in Cannstatt gab es bereits Anfang des 18. Jahrhunderts, als reformierte Glaubensfl­üchtlinge aus Frankreich die Wirtschaft der Stadt belebten. Die Wasserkraft des Neckars mit dem Mühlkanal war für viele der ersten Fabrikanten ein besonderer Standortvorteil. Während der Cannstatter Neckarhafen mit den Jahren an Bedeutung verlor, wurde der Eisenbahnanschluss ab 1845 zu einem entscheidenen Motor der Industrialisierung Cannstatts. Die Ausstellung kann die umfangreiche Industriegeschichte Cannstatts nur anreißen. Sie zeigt anhand ausgewählter Firmenbiogra?fien, Bildern und Objekten die ungewöhnliche Breite und Vielfalt des Industriestandorts auf und auch den Wandel der Produkte, den manche Fabriken vollzogen. Lassen Sie sich überraschen, was alles von Bad Cannstatt in die Welt gegangen ist.

Dauer: 24.03. bis 03.10.2023, Mittwoch 14–16 Uhr, Samstag 14–17 Uhr und Sonntag 12–18 Uhr.
Eintritt frei.

Flyer „Cannstatter Industriegeschichten“

Öffentliche Führungen (kostenfrei)
So. 02.04.2023, 15 Uhr
So. 07.05.2023, 15 Uhr
So. 04.06.2023, 15 Uhr
So. 09.07.2023, 15 Uhr
So. 17.09.2023, 15 Uhr

Stadtmuseum Bad Cannstatt
Marktstraße 71/1 („Klösterle-Scheuer“)
70372 Stuttgart-Bad Cannstatt

museumsfamilie@stuttgart.de

www.stadtmuseum-badcannstatt.de

facebook.com/museumcannstatt

instagram.com/stadtmuseumbadcannstatt

www.proaltcannstatt.de

Stadtmuseum Bad Cannstatt: WASEN IM WANDEL – VON CANNSTATT BIS WEIL

Info

Ausstellung im Stadtmuseum Bad Cannstatt  wurde bis 19.3.2023 verlängert.
Danach ab 25.3.2023 bis 3.10.2023 „Cannstatter Industriegeschichten“

Plakat Wasen im Wandel BCDie Überschwemmungsflächen am Neckar von Cannstatt bis Weil blieben lange Zeit unbebaut. Erst im späten 19. Jahrhundert und befördert durch die Industrialisierung verwandelten sich die Wasenflächen in Gebiete mit neuen Funktionen.
Die Ausstellung zeigt einzelne Nutzungen des Wasens von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Zutage tritt eine Vielfalt an Themen, denn der Wasen war und ist viel mehr als Fläche für das Volksfest und Veranstaltungen.

Eine Ausstellung des Bürgervereins Untertürkheim e.V. in Kooperation mit Pro Alt Cannstatt e.V. im
——————————————
Stadtmuseum Bad Cannstatt

Marktstraße 71/1 („Klösterle-Scheuer“)
70372 Stuttgart-Bad Cannstatt
—————————————-
Öffnungszeiten
Mi 14 – 16 Uhr
Sa 14 – 17 Uhr
So 12 – 18 Uhr
Eintritt frei
———————
Öffentliche Führungen:

  • So. 27.11.2022, 15.00 Uhr
  • So. 08.01.2023, 15.00 Uhr
  • So. 05.02.2023, 15.00 Uhr
  • So. 05.03.2023, 15.00 Uhr

>>Flyer Wasen im Wandel Stadtmuseum BC 2022<<