Zweites Bürgerforum Corona

Posted by Klaus on 23rd Januar 2021 in Allgemein

Pressemeldung 22.01.2021

50 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus dem ganzen Land nehmen am Bürgerforum Corona teil

Das zweite Bürgerforum Corona hat die aktuelle Situation und mögliche Wege aus dem Lockdown debattiert.

Beim zweiten Bürgerforum Corona haben sich die zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürger am Donnerstagnachmittag, 21. Januar 2021, insbesondere mit den Auswirkungen des aktuellen Lockdowns und der Frage auseinandergesetzt, unter welchen Bedingungen die derzeitigen Maßnahmen wieder gelockert werden könnten. Die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung Gisela Erler betonte bei der Eröffnung der Videokonferenz, wie elementar wichtig ein intensiver Austausch über die Folgen der Pandemie sei: „Es ist spannend zu sehen, wie sich dieses Bürgerforum entwickelt und wie intensiv die Teilnehmenden sich mit den komplexen Sachverhalten auseinandersetzen“, so Staatsrätin Erler, unter deren Federführung das dialogische Beteiligungsverfahren entwickelt wurde.

Um eine fachliche Grundlage für die Debatte und den Austausch in Kleingruppen zu schaffen, wurden Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen eingeladen, am Bürgerforum Corona teilzunehmen. Stefan Brockmann, Referatsleiter Gesundheitsschutz und Epidemiologie im Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, erläuterte die derzeitige Lage der Pandemie in Baden-Württemberg. Aktuell deute sich im ganzen Land ein leichter Abwärtstrend an, es gebe aber immer noch etliche kleinere und größere Ausbrüche. Am stärksten betroffen seien nach wie vor Pflegeheime, so der Epidemiologe. Seit Ende vergangenen Jahres sei eine deutliche Übersterblichkeit zu sehen, so Brockmann: „Wir haben seither leider etwa 20 Prozent mehr Todesfälle als im Vergleichszeitraum.“

Dass die Zahlen in Baden-Württemberg nicht noch viel höher liegen, führt Dr. Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen auf die zahlreichen Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen und konsequente Kontaktreduzierung zurück. „Hätten wir alles laufen lassen, würde die Sterblichkeit zehn Mal höher ausfallen“, so Dr. Priesemann in ihrem Vortrag. Die Forschungsgruppenleiterin und Expertin für Ausbreitungsmathematik hat verschiedene Rechenmodelle für die Bundesregierung aufgestellt, wie eine Ausbreitung kontrolliert werden kann. „Mit einem ganz harten Lockdown könnten wir die Zahlen innerhalb eines Monats auf ein Drittel reduzieren“, betonte sie. Bei niedrigen Fallzahlen lasse sich alles besser steuern und vieles könne wieder geöffnet werden, so Dr. Viola Priesemann.

Dr. Lisa Federle, Pandemiebeauftragte des Landkreises Tübingen, plädierte für eine umfassende Teststrategie, um die Zahlen weiter zu senken. Tübingen sei derzeit der einzige Landkreis, der mit einem Inzidenzwert von unter 50 nicht mehr als Risikogebiet geführt werde. Dies sei vor allem auch auf den konsequenten Einsatz von Schnelltests zurückzuführen, insbesondere im Umfeld von Pflegeheimen und bei älteren Menschen. Die Initiatorin der Tübinger Teststrategie forderte daher, diese Teststrategie auf das ganze Bundesgebiet auszuweiten. In Tübingen würden seit Ende November in Heimen und anderen Bereichen vier Mal in der Woche Menschen ohne Symptome getestet werden. „Dabei stoßen wir regelmäßig auf positive Fälle, die wir dann in Quarantäne schicken können“, so Dr. Lisa Federle.

Bei allen Expertenvorträgen und Ausführungen hatten die Zufallsbürger Gelegenheit, über eine Chatfunktion vertiefende Fragen zu stellen oder die Beiträge zu kommentieren. Anschließend wurden in Kleingruppen verschiedene Fragestellungen rund um die Themenfelder Lockdown und Schnelltests diskutiert. Sozialminister Manne Lucha stellte sich ebenfalls den Fragen der Bürgerinnen und Bürger und betonte die Bedeutung der Kontaktbeschränkungen. Eine wichtige Erkenntnis sei, so Lucha, dass sich einige Menschen insbesondere im vergangenen Oktober nicht an die Beschränkungen gehalten hätten. „Das hat zu sehr hohen Infektionsraten geführt, die nicht mehr kontrollierbar waren.” Auch die Mobilität spiele eine wichtige Rolle. Im Frühjahr 2020 seien die Zahlen relativ schnell gesunken, da die Mobilität massiv eingeschränkt wurde, erklärte der Minister. Im Vergleich zum ersten Lockdown seien die Menschen in der gegenwärtigen zweiten Pandemiewelle allerdings rund 40 Prozent mobiler.

Zum Abschluss dankte Staatsrätin Gisela Erler allen Teilnehmenden des Bürgerforums Corona für ihre Beiträge. Ziel sei es unter anderem, dass die Teilnehmenden auf Grundlage der fachlichen Informationen die Lage bewerten. So wie die Politik Wissenschaftler oder Verbände höre, seien auch die Bürgerinnen und Bürger eine wichtige Gruppe, die man einbinden müsse. „Die Politik wird Ihnen sehr genau zuhören“, betonte Staatsrätin Gisela Erler.

Bei der dritten Runde der Online-Beteiligung am 18. Februar 2021 wird sich das Bürgerforum mit dem Themenbereich „Impfung und Impfstrategie“ auseinandersetzen. Auch dazu werden wieder verschiedene Expertinnen und Experten eingeladen, die mit ihren Impulsvorträgen eine fachliche Grundlage schaffen.

Bürgerforum Corona

Für das Bürgerforum Corona sind insgesamt 50 Bürgerinnen und Bürger aus dem ganzen Land nach einem Zufallsverfahren ausgewählt worden. Gemeldet hatten sich wesentlich mehr Menschen. Inhaltliche Grundlage des Forums ist eine umfangreiche Themenlandkarte, die in einer Online-Beteiligung bewertet, bearbeitet und ergänzt wurde.

Zusammensetzung des Bürgerforums Corona

Für das Bürgerforum wurden über 2.000 Menschen zufällig ausgewählt und angeschrieben. 258 Menschen hatten sich daraufhin gemeldet und sich bereit erklärt, mitzuwirken. Aus diesen 258 Personen wurden 50 Personen ausgelost. Dabei wurden die Interessierten so eingeteilt, dass die Zusammensetzung des Bürgerforums am Ende die Bevölkerungsstruktur angemessen widergibt. So sind die Hälfte der Teilnehmenden Frauen. 22 Prozent haben einen Migrationshintergrund. 42 Prozent der Teilnehmenden haben Abitur, einen vergleichbaren Abschluss oder ein Studium. 58 Prozent haben einen Real-/Haupt- oder Volksschul-Abschluss. Die Altersverteilung entspricht ungefähr der Altersverteilung im Land. Die Teilnehmenden sind zwischen 17 und 81 Jahren alt.

Die Teilnehmenden kommen aus allen Regierungsbezirken und aus städtischen wie ländlichen Gebieten. Die Teilnehmenden kommen aus folgenden Gemeinden: Eberstadt (eine Person), Ehingen (Donau) (eine Person), Ellwangen (zwei Personen), Emmendingen (zwei Personen), Freiburg im Breisgau (drei Personen), Freudenstadt (drei Personen), Illerrieden (zwei Personen), Kaisersbach (eine Person), Karlsbad (vier Personen), Karlsruhe (eine Person), Kißlegg (fünf Personen), Mannheim (eine Person), Oberreichenbach (eine Person), Offenburg (eine Person), Plochingen (vier Personen), Ravensburg (eine Person), Rheinhausen (zwei Personen), Schopfheim (drei Personen), Stuttgart (drei Personen), Tiefenbronn (eine Person), Tübingen (eine Person), Waiblingen (sechs Personen), Weinheim (eine Person).

Erklärfilm: Wie funktioniert Bürgerbeteiligung mit Zufallsauswahl?

Beteiligungsportal: Bürgerforum Corona

Beteiligungsportal: Themenlandkarte zum Bürgerforum Corona (PDF)

Beteiligungsportal: Deutsch-Französischer Bürgerrat zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit

Ab Montag, 25. Januar, gilt die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske

Pressemeldung SSB

Die neue Corona-Verordnung des Landes sieht eine Tragepflicht von medizinischen Masken (FFP2- oder OP-Masken) im öffentlichen Personennahverkehr ab Montag, 25. Januar, 0 Uhr vor. Damit gilt ab diesem Zeitpunkt in allen Bussen und Stadtbahnen der Stuttgarter Straßenbahnen AG, der Zahnradbahn und der Seilbahn, sowie an allen oberirdischen und unterirdischen Haltestellen im Netz der SSB: Fahrgäste und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SSB dürfen sich dort nur mit einer ordnungsgemäß aufgesetzten medizinischen Maske aufhalten, erlaubt sind ausschließlich OP-Masken und FFP2-Masken.

Die SSB wird im Fahrgastfernsehen, in der Dynamischen Fahrgastinformation (DFI), in den digitalen Medien, und mit Durchsagen auf die Verpflichtung, sich im ÖPNV Mund und Nase mit einer medizinischen Maske wirksam zu bedecken, hinweisen.

Um ihren Fahrgästen weiterhin zu ermöglichen, Abstand zu halten, fährt die SSB – mit Ausnahme der Nachtbusse – ihr komplettes Leistungsangebot. Mehr Informationen findet ihr hier: ssb-ag.de/blog/gesund-durch-stuttgart/

Foto,SSB

Aktuelle Änderungen der Corona-Verordnungen

Posted by Klaus on 22nd Januar 2021 in Allgemein

Pressemeldung 22.01.2021

Die Corona-Verordnungen des Landes passen wir immer wieder an die aktuelle Infektionslage an. Hier finden Sie einen Überblick der aktuellen Änderungen. Am Ende der Seite finden Sie eine ausführliche Übersicht über die jeweiligen Änderungen.

Änderungern zum 25. Januar 2021

Corona-Verordnung des Landes

Foto, Staatsministerium Baden-Württemberg

Berg – Containerbrand – Zeugen gesucht

Posted by Klaus on 22nd Januar 2021 in In und um Gablenberg herum

Polizeibericht 22.01.2021

Ein Gerätecontainer auf einem Parkplatz an der Nißlestraße ist am Donnerstagabend (21.01.2021) in Brand geraten. Ein Zeuge alarmierte gegen 22.00 Uhr die Feuerwehr, die vor Ort kam und den Brand löschte. Die Brandursache ist bislang noch unklar, die Kriminalpolizei ermittelt. Der Sachschaden beträgt mehrere Tausend Euro.

Zeugen werden gebeten, sich bei den Beamtinnen und Beamten der Kriminalpolizei unter der Rufnummer +4971189905778 zu melden.

Symbolfoto, Klaus

Verkehrskontrollen

Posted by Klaus on 22nd Januar 2021 in In und um Gablenberg herum

Polizeibericht 22.01.2021

Polizeibeamte haben am Donnerstagnachmittag (21.01.2021) im Bereich Stuttgart-Mitte Verkehrs- kontrollen durchgeführt und dabei ihr Augenmerk auf Geschwindigkeitsüberschreitungen, Rotlichtverstöße und Mobiltelefonnutzung gelegt. Die Beamten kontrollierten zwischen 15.00 Uhr und 17.00 den Verkehr an der Kreuzung Neckartor/ Heilmannstraße in Fahrtrichtung Bad Cannstatt und stellten dabei insgesamt 84 Verkehrsverstöße fest. Darunter fielen elf Rotlichtfahrten und 30 unerlaubte Mobil- telefonnutzungen, neben weiteren Verstößen ahndeten die Polizisten auch 26 fehlende Umweltplaketten. An der Kreuzung Friedrichstraße/ Arnulf-Klett-Platz kontrollierten die Beamten zur gleichen Zeit, hier notierten sie sieben Rotlichtfahrten und vier Mobiltelefonnutzer. Alle betroffenen Fahrer müssen nun mit einer entsprechenden Anzeige rechnen.

Foto, Archiv Manu

„Unsere Strategie zahlt sich aus“

Posted by Klaus on 21st Januar 2021 in Allgemein

Pressemeldung 21.01.2021

Während in Baden-Württemberg die Infektionszahlen glücklicherweise wieder sinken, stehen wir mit den neuen Virusmutanten vor neuen schwierigen Herausforderungen. Daher müssen wir jetzt frühzeitig Handeln, um gegenüber dem Virus wieder in den Vorteil zu kommen.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat heute in einer Regierungsinformation den Landtag über die Ergebnisse der Beratungen von Bund und Ländern vom vergangenen Dienstag und deren Umsetzung in Baden-Württemberg vorgestellt. Er warb eindringlich bei den Abgeordneten dafür, den Weg bei der weiteren Bekämpfung der Corona-Pandemie mitzugehen.

Er sprach von einem sichtbaren und unsichtbaren Teil der Pandemie. „Die sichtbare Entwicklung ist positiv“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu Beginn seiner Regierungsinformation. Weihnachten und Silvester hätten nicht zu einer massiven Steigerung der Infektionszahlen geführt, die 7-Tage-Inzidenz habe sich in den vergangenen Wochen in Baden-Württemberg halbiert und die Zahl der Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern beginne langsam zu sinken.

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Polizei überwacht Einhaltung der Corona-Regeln bei Demonstrationen in der Landeshauptstadt – mehrfach Verstöße festgestellt

Posted by Klaus on 20th Januar 2021 in Stuttgart

Polizeibericht 20.01.2021

Bei mehreren angemeldeten Versammlungen haben Einsatzkräfte der Landespolizei am Mittwochabend (20.01.2021) zwischen 17.00 Uhr und 20.00 Uhr in der Innenstadt die Einhaltung der Coronavorschriften und Demonstrationsauflagen überwacht. Das Polizei- präsidium Stuttgart hatte neben Beamtinnen und Beamten der Einsatzhundertschaft und der Kriminal- polizei, auch Unterstützung durch Beamte des Polizeipräsidiums Einsatz und mehrerer Kom- munikationsteams. Insbesondere waren der Schloss- platz, der Karlsplatz, der Marktplatz und der Börsenplatz in der Innenstadt als zentrale Punkte zu überwachen, ebenso der Wilhelmsplatz, Kronprinzplatz sowie der Marienplatz. Unter den Versammlungsteilnehmern waren etliche Personen, die der Querdenker-Bewegung zugerechnet werden können. Sie kamen einzeln oder in Kleinstgruppen auf die Plätze und hielten zumeist die coronabedingt notwendigen Abstände ein. Vereinzelt mussten die Menschen aber auch erst von den polizeilichen Kommunikationsteams auf die Einhaltung der Corona-Regeln und auf die Einhaltung der von der Versammlungsbehörde erlassenen Auflagen mehrfach hingewiesen werden, bevor sie diese umsetzten. Eine als Autokorso angemeldete Demonstration führte in einem mehrere Kilometer langen Korso vom Cannstatter Wasen durch die Innenstadt. Bei der Versammlung „Politsatire gegen die Coronamaßnahmen – weiße Mutanten“ trugen einige Teilnehmer keine Mund-Nasen-Bedeckung. Beim Abschluss der Versammlung „Auto- und Motorradkorso gegen die weiche Impfpflicht“ auf dem Wasen trugen eine Vielzahl der aus den Fahrzeugen aussteigenden Fahrzeuginsassen keine Mund-Nasen-Bedeckungen und unterschritten teilweise auch die einzuhaltenden Abstände. Einsatzkräfte stellten in Zusammenhang mit dem gesamten Demonstrationsgeschehen am Abend von insgesamt 37 Personen die Personalien fest. 14 Verstöße gegen die Pflicht zum Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung bei der Abschlusskundgebung des Korsos auf dem Wasen werden der Bußgeldbehörde gemeldet. Fünf weitere Personen, Passanten im Akademiegarten, waren ohne Bezug zum Demonstrationsgeschehen in einer Gruppe ohne nötige Abstände unterwegs. Bei den übrigen Versammlungen kam es zu keinen erwähnenswerten Vorkommnissen.

Foto, Archiv

Zehn Jahre Stadtarchiv im Neckarpark

Posted by Klaus on 20th Januar 2021 in In und um Gablenberg herum, Stuttgart

Pressemeldung 20.01.2021

Archivieren für das Gedächtnis der städtischen Gesellschaft

Vor zehn Jahren, im Januar 2011, ist das Stadtarchiv Stuttgart in das historische Lager- und Verwaltungsgebäude am Bellingweg 21 in Bad Cannstatt eingezogen.

Mit dem Gebäudeensemble – ein architektonisches Schmuckstück, das 2011 von der Architektenkammer Baden-Württemberg mit der Auszeichnung „Beispielhaftes Bauen“ prämiert wurde – erhielt das Stadtarchiv ein fachgerechtes Domizil, das die bis dahin verstreuten Räumlichkeiten unter einem Dach vereinte.

Zum fünfjährigen Bestehen gab es zahlreiche Veranstaltungen im Stadtarchiv, darunter der Vortrag des bekannten Publizisten Heribert Prantl über die „Systemrelevanz der Archive“ oder Joe Bauers „Flaneursalon“ mit seiner Lieder- und Geschichtenshow. Fünf Jahre später sind Corona-bedingt keine öffentlichen Veranstaltungen möglich. Anstelle von Jubiläums- feierlichkeiten konzentriert sich das Stadtarchiv Stuttgart in Zeiten des Lockdowns auf seine wichtigen kontinuierlichen Aufgaben.

Aufgaben eines Stadtarchivs unter Pandemie-Bedingungen

Denn das Stadtarchiv ist das Gedächtnis der städtischen Gesellschaft und gleichzeitig das Kompetenzzentrum für Stadtgeschichte. Auch im Lockdown erfüllt es seine vielfältigen Aufgaben und gesetzlichen Verpflichtungen: analoge wie digitale Unterlagen städtischer Dienststellen und umfangreiche Privatbestände von bleibendem Wert für die Stadtgeschichte zu bewerten und zu übernehmen – wie das Archiv der Schwesternschaft vom Roten Kreuz.

Weiterhin wird ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziertes Projekt zur Digitalisierung des Bestands der Bürgermeisterrechnungen sowie die Schutzdigitalisierung stark nachgefragter Archivalien fortgesetzt.

Trotz Corona beraten die Mitarbeitenden des Stadtarchivs die Nutzerinnen und Nutzer und erteilen Auskünfte. Positiv wirkt sich dabei aus, dass die Findbücher zu den Beständen über die Datenbank findbuch.net abgerufen werden können. Sie stehen Forschung und Bürgerschaft digital zur Verfügung.

Rückblick – Von Grimme Online Award bis Archiv-Blog

Auch bei der stadtgeschichtlichen Forschungs- und Bildungsarbeit blickt das Stadtarchiv auf bewegte, arbeits- und inhaltsreiche fünf Jahre mit zahlreichen Veranstaltungen zurück. Im Juni 2016 fand die 30. Archivpädagogen?Konferenz mit Teilnehmenden aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland zum Thema „Bildquellen in der historischen Bildungsarbeit“ statt, die wichtige Impulse für die Arbeit mit den Schulen gab.

Große Aufmerksamkeit fanden Foyer-Ausstellungen mit Begleitveranstaltungen zum Nachlass der Stuttgarter Malerin Käte Schaller-Härlin (1877-1973) und über die Protestgeschichte Stuttgarts in der Nachkriegszeit. Zuletzt bot die Ausstellung „Rechnende Bürgermeister – Geld, Macht und Erinnerung im vormodernen Stuttgart“ spannende Stadtgeschichte(n) aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Die intensive Zusammenarbeit mit bürgerschaftlichen Initiativen zur Stadtgeschichte mündete ebenfalls in Ausstellungsprojekten: Die Initiative Stadtraum West 2017 zeigte in ihrer Ausstellung Fotos aus der Gründerzeit im Westen. 2018 war im Foyer eine Ausstellung zur Geschichte der Dornhalde zu sehen und kurz vor dem Lockdown präsentierte das Kickers Fanprojekt eine Ausstellung zur Geschichte der Stuttgarter Kickers.

Seit 2016 erschienen in der Veröffentlichungsreihe vier Bände, darunter der Reisebericht einer allein reisenden Schwäbin nach Amerika im Jahr 1786 und ein Band zur Geschichte des Killesberg-Parks. Gemeinsam mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg veranstaltete das Stadtarchiv 2017 das Stuttgarter Symposion zum Thema „Hunger – Zur Geschichte einer existentiellen Bedrohung“. 2019 ging es beim Symposion „Die vergessene Ausbeutung“ um die Kolonialgeschichte des deutschen Südwestens, ein hoch aktuelles und brisantes Thema der Stadt- und Landesgeschichte.

Besonders profiliert ist das Stadtarchiv für seine Aktivitäten im digitalen Raum: Herausragender Höhepunkt war die Nominierung des Digitalen Stadtlexikons für den Grimme Online Award 2019. Mit dem im April 2020 gestarteten Blog archiv0711, einem neuen digitalen Informationsangebot, stellt das Stadtarchiv seine Arbeit, die Bestände sowie interessante Themen der Stadtgeschichte vor.

Das Stadtarchiv hofft, dass die Bürgerinnen und Bürger sowie Forschende den Lesesaal bald wieder für ihre Spurensuche nutzen können, bietet aber auch eine Alternative: eine Ausstellung im Innenhof des Stadtarchivs informiert anlässlich des Festjahrs „1700 Jahre Jüdische Geschichte in Deutschland“ über das jüdische Stuttgarter Architekturbüro Bloch und Guggenheimer. Die dazugehörige Publikation ist soeben erschienen.

Zum 15-jährigen Bestehen im Bellingweg 2026 und 2028 zum 100-jährigen Gründungsjubiläum will das Stadtarchiv wieder groß feiern.

Das Stadtarchiv, ein architektonisches Schmuckstück

Der Hauptbau des Komplexes wurde 1921 nach Plänen des Stuttgarter Architekten Albert Schieber für den „Großeinkaufsverein der Kolonialwarenhändler Württemberg“ errichtet. Der dreischiffige Eisenskelettbau mit dem erhaltenen Gleisanschluss gilt als Beispiel für die durch Theodor Fischer geprägte Stuttgarter Schule und ist heute Kulturdenkmal. Die Erweiterungen aus den 1930er- und 1950er-Jahren sind nicht denkmalgeschützt, bilden aber mit dem Hauptbau eine städtebauliche Einheit. Im repräsentativen, älteren Bauteil mit seinem markanten halbrunden Turm ist jetzt neben den Büroräumen der Öffentlichkeitsbereich mit Lese- und Vortragssaal untergebracht. Das Magazin, das Herz des Stadtarchivs, hat seinen Platz in den neueren Anbauten gefunden.

Das Stadtarchiv in Zahlen

  • 11.790 Regalmeter Archivgut
  • 4,15 Millionen Medieneinheiten
  • 60.500 Bände in der Bibliothek, davon 34.100 Freihand-Bücher
  • 6.180 Benutzungen in 2018
  • 6.320 Benutzungen in 2019

Das Stadtarchiv kommt auch in Zeiten des Lockdowns seinen gesetzlichen Verpflichtungen nach. Dazu gehört das Sichten und Übernehmen von analogen wie digitalen Unterlagen städtischer Dienststellen oder Beständen privaten Schrift- und Sammlungsgutes von bleibendem Wert für die Stadtgeschichte. Auch die Digitalisierung nimmt einen großen Anteil an der zu leistenden Arbeit ein.

Fotos, Klaus

Bürgersprechstunden mit Dr. Thilo Scholpp (FDP) starten

Posted by Klaus on 20th Januar 2021 in In und um Gablenberg herum

Der Landtagskandidat der Liberalen im Wahlkreis Stuttgart IV und damit für Gablenberg und den ganzen Osten startet ab dem 22. Januar 2021 seine Bürgersprechstunde. Jeden Freitag, immer von 12-13 Uhr, steht Dr. Thilo Scholpp interessierten Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort.

Der Termin ist immer freitags, bis zum 12. März 2021. Wer dem FDP-Kandidaten Fragen stellen möchte oder ein Anliegen hat, kann dies bei der Bürgersprechstunde auf zwei Wegen tun: Digital über ein Zoom-Meeting am PC, Laptop oder Smartphone. Die Einwahldaten lauten für alle Termine via Zoom: Meeting-ID: 924 8418 4424 und Kenncode 36 19 98.

Per Telefon ist Thilo Scholpp (53) auch zu erreichen: 0160 – 209 53 64. Auf Wunsch erfolgt ein kostenfreier Rückruf. Der Kandidat ist IT- und Netzwerkexperte und Vorsitzender des Liberalen Mittelstands Baden-Württemberg. Seine Kernthemen lauten Mittelstand und Arbeitsplätze, Bildung, Digitalisierung, Bürgerrechte und Freiheit.

Info und Foto, FDP S Ost

Vorsorgendes Handeln ist erforderlich

Posted by Klaus on 20th Januar 2021 in Allgemein

Pressemeldung 19.01.2021

Aufgrund der besorgniserregenden Nachrichten über ansteckendere Virusmutationen haben Bund und Länder ihre Beratungen vorgezogen und sich auf weitere Maßnahmen geeinigt. Der Bund wird die Voraussetzungen für eine Homeoffice-Pflicht schaffen.

Die Erkenntnisse über die Mutationen des SARS-CoV-2-Virus geben berechtigten Anlass zur Sorge. Die überwiegende Mehrzahl der Forschenden ist alarmiert, weil epidemiologische Erkenntnisse darauf hindeuten, dass die Virusmutanten aus Großbritannien (B.1.1.7) und Südafrika (Y501.V2) deutlich ansteckender sind als die bisherige Virusvariante.

Da auch schon in Deutschland die Virusmutanten B.1.1.7 und Y501.V2 nachgewiesen wurden, sind sich Bund und Länder einig, dass der jetzige Erkenntnisstand zwingen ein vorsorgendes Handeln erfordert. Deutschland hat es im Frühjahr 2020 durch sein schnelles Handeln geschafft, die Ausbreitung des Coronavirus deutlich zu verlangsamen und die Infektionszahlen in kurzer Zeit zu reduzieren.

Die Folgen einer Verbreitung einer ansteckenderen Virusmutation würde die aktuelle Lage dramatisch verschärfen. Wenn mehr Menschen erkranken, kommt es zu mehr Ansteckungen – es könnte also eine doppelte Beschleunigung geben. Wenn die Mutante, wie angenommen, den Reproduktionswert (R) um 0,4 erhöht und R dadurch von jetzt etwa 1,0 auf 1,4 steigt, würde das in nur vier Wochen eine Versechzehnfachung der Infektionen bedeuten. Statt wie heute am 19. Januar gut 1.600 Neuinfektionen in Baden-Württemberg würde das dann 25.600 tägliche Neuinfektionen bedeuten.

Das hat auch zur Folge, dass mehr Menschen schwer, langfristig oder tödlich an COVID-19 erkranken.

Wir bewegen uns auf dünnem Eis

Bund und Länder sind sich daher einig, die Risiken durch die neuen Virusmutationen gemäß dem Vorsorgeprinzip möglichst zu verringern. Daher müssen wir die Infektionszahlen deutlich schneller senken. Bei einer niedrigen Reproduktionszahl – also wie viele weitere Menschen ein infizierter im Schnitt ansteckt – wird auch die Ausbreitung von ansteckenderen Virusmutationen gehemmt. Wie schnell sich die Mutationen ausbreiten können, sehen wir in Irland und Großbritannien: Innerhalb von vier Wochen ist in Großbritannien die 7-Tages-Inzidenz von 186 auf 616 nach oben geschnellt. In Irland schoss sie im selben Zeitraum sogar von 39 auf 926. Das ist mehr als das Zwanzigfache! Kein Gesundheitssystem der Welt kann einem solch exponentiellen Anstieg auf Dauer standhalten. Das zeigt: Wir bewegen uns gerade auf ganz dünnem Eis“, machte Ministerpräsident Winfried Kretschmann den Ernst der Lage deutlich.

„Das Gute ist aber: Noch scheint sich das mutierte Virus in Deutschland nicht flächendeckend ausgebreitet zu haben. Und hier liegt unsere Chance. Wir müssen jetzt – wie die Fachleute sagen – vor die Lage kommen. Das heißt zum einen, dass wir mit einer schnellen Kraftanstrengung das Virusgenom von infizierten Personen sequenzieren, um ein genaues Bild davon zu erhalten, wo die mutierten Virusvarianten vorkommen. Und zum anderen, dass wir die Infektionszahlen insgesamt weiter massiv runterdrücken“, so Kretschmann weiter.

Verantwortungsbewusstsein und Disziplin zahlen sich aus

Dabei hängt es natürlich wesentlich davon ab, dass sich die Bürgerinnen und Bürger die Maßnahmen im Alltag umsetzen und so dem Virus die Chancen nehmen, sich weiter zu verbreiten. Ein Großteil der Menschen im Land tut dies nun seit fast einem Jahr mit großer Disziplin. „Durch die Maßnahmen, die wir im Dezember und Anfang Januar beschlossen haben, konnten wir das exponentielle Wachstum brechen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann in seinem Pressestatement nach den Beratungen von Bund und Ländern. „Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg konnten wir von 208 auf 112 senken. Und auch die Situation in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen entspannt sich gerade ein wenig. Das zeigt, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Ihr Verantwortungsbewusstsein und Ihre Disziplin, zahlen sich aus! Gemeinsam konnten wir dadurch viele Menschenleben retten.“

Allerdings zeigen die Mobilitätsdaten auch, dass im Frühjahr 2020 das öffentliche Leben deutlich mehr zurückgegangen war als in den vergangenen Monaten. Auch befanden sich fast doppelt so viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Homeoffice wie heute.

Bund und Länder haben sich im Grundsatz daher auf folgende Punkte geeinigt:

  • Die aktuellen Maßnahmen werden bis zum 14. Februar 2021 verlängert. Die derzeit geschlossenen Einrichtungen bleiben geschlossen.
  • Aufgrund der gestiegenen Gefahren durch die mutmaßlich ansteckenderen Virusmutanten, müssen beim Einkaufen und im öffentlichen Personennahverkehr medizinische Masken getragen werden. Also sogenannte OP-Masken oder auch FFP2-Masken (respektive Masken mit N95 oder KN95-Zertifzierung).
  • Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales wird eine Verordnung erlassen, die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber verpflichtet, den Beschäftigen überall dort wo es möglich ist das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen müssen. Dadurch werden Kontakte am Arbeitsort und auf dem Weg zur Arbeit deutlich reduziert.
  • Dort wo Präsenz am Arbeitsplatz erforderlich ist, gelten weiter die COVID-19-Arbeitsschutzstandards von Bund und Ländern. Für Arbeitsbereiche auf engen Raum muss die Belegung reduziert werden, wenn das nicht möglich ist, muss eine medizinische Maske getragen werden, die der Arbeitgeber zu stellen hat.
  • Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sind darüber hinaus dazu aufgefordert, für die im Betrieb präsenten Beschäftigten flexible Arbeitszeiten anzubieten, um das Fahrgastaufkommen zu Arbeitsbeginn und Arbeitsende zu entzerren.
  • Die Bundesregierung wird die Überbrückungshilfe III nachmals verbessern. Für den besonders betroffenen Einzelhandel werden die handelsrechtlichen Abschreibungen auf nicht verkäufliche Saisonware bei den Fixkosten berücksichtigt. Der Bund wird außerdem die Zugangsvoraussetzungen insgesamt vereinfachen und die monatlichen Förderhöchstbeträge für Unternehmen und Soloselbständige deutlich anheben.

Perspektive für Grundschulen und Kitas

Bund und Länder haben sich darauf verständigt, dass die Schulen grundsätzlich geschlossen bleiben bzw. die Präsenzpflicht ausgesetzt bleibt. „Die Kleinsten leiden aber am meisten darunter, wenn sie nicht mit anderen Kindern in Kontakt kommen. Für sie ist der Präsenzunterricht in der Schule am wichtigsten. Daher strebe ich für Baden-Württemberg bei Aussetzung der Präsenzpflicht weiter an, ab dem 1. Februar Kitas und Grundschulen vorsichtig und Schritt für Schritt wieder zu öffnen – wenn die Infektionslage dies zulässt“, sagte Kretschmann

Er habe die Kultusministerin gebeten, dafür Konzepte zu entwickeln, um die Ansteckungsgefahr in den Schulen zu minimieren. Er machte aber auch klar, dass eine Öffnung nur möglich sei, wenn dies die Infektionslage zulasse. Die Entscheidung darüber solle in der kommenden Woche fallen.

Die Beschlüsse von Bund und Ländern sind Grundsatzbeschlüsse, die nun im Detail in den Ländern ausgearbeitet werden. Am Donnerstag wird Ministerpräsident Kretschmann die Ergebnisse der Beratungen im Landtag vorstellen und für deren Umsetzung werben. Danach wird die angepasste Corona-Verordnung zeitnah auf Baden-Württemberg.de veröffentlicht. Parallel wird die Bundesregierung die in ihrer Verantwortung liegenden Maßnahmen wie die Homeoffice-Pflicht auf den Weg bringen.

Weitere Informationen zum Coronavirus in Baden-Württemberg

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Quelle: /red