Gaisburger Marsch – Antwort

Posted by Klaus on 6th Dezember 2007 in Allgemein, In und um Gablenberg herum

Heute erreichte mich von einem Fotokameraden der Fotogalerie-Stuttgart folgende Mail, welches ich an dieser Stelle veröffentlichen darf.

Hallo Klaus,
in Württemberg wurden Kartoffeln bereits 1701 nachweisbar in dem Waldenser Ort Schönenberg bei Maulbronn zu Nahrungszwecken angepflanzt. Der Kaufmann Antoine Seignoret überbrachte im April 1701 dem Waldenser geistlichen Anführer Henri Arnaud 200 Kartoffeln. Der Pfarrer pflanzte sie in seinem Garten und erntete 2000 Stück. Jeder der 15 Waldenserorte in Württemberg erhielt 100 Stück zum weiteren Anbau.

Die Erfindung eines Kartoffeleintopfes in Fleischbrühe war zwangsläufig und muss in den folgenden fünf Jahren erfolgt sein, wobei das Ochsenfleisch (alternativ Rindfleisch) eher spärlich enthalten gewesen ist. Die Waldenser waren ja erst nach Württemberg gekommen und waren bitterarm.

In der Bergkaserne Stuttgart war das 2.Bataillon, 1. Württembergisches Grenadier-Regiment Königin Olga Nr. 119 stationiert. Die Königin Olga-Grenadiere durften selbstverständlich Einjährig-Freiwillige annehmen, die als Offiziersanwärter nicht verpflichtet waren, an der Truppenverpflegung teilzunehmen.

Insofern halte ich die Darstellung von Thaddäus Troll für schlüssig, zumal bei normalem Marschtritt die Bäckerschmide in der Schurwaldstrasse von der Bergkaserne in ca. 10 Minuten zu erreichen war.

Es wäre interessant herauszufinden, wann die Bäckerschmide errichtet wurde und zu welchem Zeitpunkt sie einen gastronomischen Betrieb aufnahm.

Eine Anekdote am Rande. Eines Tages kam ich von meinem Militärdienst zu meinen Eltern und sagte meiner Mutter, dass ich schon gegessen hätte. Die Frage meines Vaters beantwortete ich mit „Gaisburger Marsch“. Woraufhin er antwortete, dass wir ja bei uns (in der Bundeswehr) genügend Ochsen hätten. LG stratkon
Literatur: Preisend mit viel schönen Reden, Thaddäus Troll, Seite 52, Hoffmann und Campe Verlag, 1972

Stratkon ich danke Dir recht herzlich für den Beitrag. Den Text werde ich mal an Herrn Gohl vom MUSE-O weiterleiten. Vielleicht kann er was damit anfangen, was ich doch hoffe. Schön wäre es dann wenn er uns hier wissen ließe was sonst noch zum Thema Gaisburger Marsch herausgekommen ist.

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