Einladung zur Stollen-Besichtigung in Bietigheim

Am Sonntag, den 03.April 2011 findet ein Tag der offenen Tür im Stollen in der Gaishalde in
Bietigheim statt. Der Luftschutzstollen aus dem 2. Weltkrieg liegt neben der B27 im Fels unter der Laurentiuskirche (gegenüber Aldi). Der Stollen ist von 11 – 17 Uhr geöffnet.
In Kooperation mit dem Geschichtsverein der Stadt Bietigheim-Bissingen und dem dort angegliederten Arbeitskreis Bunkerforschung zeigt die Forschungsgruppe Untertage den 1944 erbauten Stollen und erläutert seine Geschichte.

Exponate zum Luftschutz und zum Alltag der Einwohner während des Krieges, aber auch eine kleine Dokumentation der Ereignisse zum Kriegsende in Bietigheim-Bissingen vor knapp 65 Jahren veranschaulichen die Situation der Zivilbevölkerung während des Krieges und als der Krieg schließlich an die Enz kam.
Mit dem Bau von Luftschutzstollen in Bietigheim wurde im April 1944 auf Initiative des Bürgermeisters Gotthilf Holzwarth sowie der Firmen Daimler-Benz, Bessey und DLW begonnen. Für die Anwohner der Gaishalde, die damals bis an die Felswände bebaut war, wurde ab April 1944 ein Luftschutzstollen in den Fels getrieben. Das Einzugsgebiet des Stollens war die Altstadt bis zum Bahndurchlass beim Café Central.
Für den Vortrieb wurden 12 italienische Zwangsarbeiter aus dem zentralen Durchgangslager Bietigheim eingesetzt, die mit Presslufthämmern ohne Arbeitsschutz arbeiteten. Unterstützt wurden sie vom Sprengmeister eines Tiefbauunternehmens, der die Sprengungen im Fels durchführte. Der Stollen wurde von zwei Eingängen gleichzeitig in den Muschelkalk getrieben, einmal vom Süden und einmal vom Westen. Der Südeingang ist heute vermauert.
Am Westeingang steht heute ein historischer Betonunterstand, der im Besitz des Geschichtsvereins der Stadt Bietigheim-Bissingen ist. Der Unterstand ist Bestandteil des Ausstellungskonzepts und wird am Öffnungstag ebenfalls erklärt werden.
Die Forschungsgruppe Untertage hat die Gestaltung des Museumskonzepts übernommen, das nun sukzessive umgesetzt wird. Auch die personelle Besetzung der Öffnungstage wird im Wesentlichen von der Forschungsgruppe Untertage getragen. In Abstimmung mit dem Geschichtsverein der Stadt Bietigheim-Bissingen und dem Arbeitskreis Bunkerforschung finden die Öffnungstage des Stollens parallel zur Öffnung des Museumsbunkers Ro1 in der Bissinger Brandhalde statt. Der Stollen kann somit am jeweils ersten Sonntag im April, Juli und September besichtigt werden.
Die Forschungsgruppe Untertage e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und seit April 2006 unter dem Zeichen VR720121 im Vereinsregister beim Registergericht Stuttgart eingetragen.
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Fotos, Sabine und Klaus

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