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100 Jahre Eingemeindung mit Obertürkheim, Hedelfingen, Botnang und Kaltental

Presse LHS

Stuttgart.de  – Vor 100 Jahren gaben Obertürkheim, Hedelfingen, Botnang und Kaltental ihre Selbstständigkeit auf und wurden Teil der Großstadt Stuttgart. Grund genug, die heute ganz selbstverständlich zu Stuttgart gehörenden Stadtbezirke zu feiern.

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper hatte dazu am 19. Juli 2022 zu einer Jubiläumsfeier mit den Bezirksvorstehern und der Bezirksvorsteherin sowie weiteren Gästen ins Rathaus eingeladen.

Oberbürgermeister Nopper sagte: „Im Rückblick muss die konzeptionelle Idee, die damals die Stuttgarter Eingemeindungspolitik trug, als klug und vorausschauend bewertet werden. Die eingemeindeten Ortschaften bekamen nicht das Gefühl, geschluckt worden zu sein. Vielmehr wurden sie als selbstständige Teile eines neuen Ganzen betrachtet. Es war ausdrücklich erwünscht, dass sie ihre Eigenheiten behielten, dass sie ihre Traditionen pflegten, dass die aufgenommenen vier Ortschaften gerade nicht in Stuttgart aufgingen. Das örtliche Selbstbewusstsein und die Eigenständigkeit haben sich die Stadtbezirke in Stuttgart bewahrt – nicht nur die ehedem selbstständigen Stadtbezirke.“ Der OB weiter: „Wir bilden gemeinsam mit allen Stadtbezirken eine große Einheit. Wir alle sind Stuttgart. In diesem Sinne gratuliere ich uns allen zu 100 Jahren Eingemeindung und damit zu 100 Jahren Stuttgarter Geschichte.“

Erste Eingemeindungen

Gaisburg war 1901 die erste Gemeinde, die sich der zwischen den Hügeln immer beengter werdenden Großstadt anschloss und damit Raum zur Ausdehnung bot. Es folgten 1905 Cannstatt, Untertürkheim und Wangen, 1908 dehnte sich Stuttgart mit der Eingemeindung Degerlochs über den Kesselrand aus.

Mit dem Wachstum Stuttgarts stiegen, besonders seit Mitte des 19. Jahrhunderts, auch die Einwohnerzahlen der Nachbarorte und damit die Herausforderungen. Durch erforderliche Infrastruktur wie Schulen, Straßenbau, Ver? und Entsorgung und was sonst zur Daseinsvorsorge gehört, entstanden hohe Kosten. Dazu kamen die Lasten nach dem Ersten Weltkrieg. Mehr und mehr fühlten sich die Gemeinden überfordert. So verhandelte ein Nachbarort nach dem anderen mit der Großstadt über die Vereinigung. Stuttgart war dafür aber nicht immer aufgeschlossen.

Botnang zum Beispiel musste 20 Jahre um die Gunst der Großstadt buhlen, gar von Zwangseingemeindung war die Rede. Aber der industrielose, relativ arme Ort war für die Stuttgarter uninteressant. Als Gegenleistung, den Anschluss nicht gegen den Willen Stuttgarts zu betreiben, erhielt Botnang 1907 Geldleistungen beispielsweise für das Schulwesen. Eine ähnlich arme „Braut ohne Mitgift“ war Kaltental. Hier wurde ein vergleichbares Abkommen geschlossen. Doch, so Stuttgarts damaliger Oberbürgermeister Karl Lautenschlager im Juni 1922: „Die wirtschaftliche Notlage der beiden Wohngemeinden wurde immer unerträglicher.“

Stuttgart hatte dagegen sehr starkes Interesse an Hedelfingen. Die Kanalisierung des Neckars mit den entsprechenden industriellen und wirtschaftlichen Möglichkeiten war verlockend. Man hoffte, schon zum 1. April 1919 zusammenzukommen, aber die damals noch selbstständige Gemeinde Rohracker wandte sich heftig dagegen – unterstützt von Botnang und Kaltental. Schließlich entschied das Innenministerium: Ohne Botnang und Kaltental keine Eingemeindung von Hedelfingen.

Esslinger Konkurrenz

Im Frühjahr 1919 begann Esslingen, sich für Obertürkheim zu interessieren, wohin seit 1912 auch schon die Esslinger Straßenbahn verkehrte. Lautenschlager sagte dazu am 1. Juni 1922: „Man hat uns Stuttgartern übel genommen, daß wir nicht mit derselben Lebhaftigkeit, wie es die Eßlinger taten, uns um die Gunst der Obertürkheimer bewarben.“ Am Nesenbach wollte man noch abwarten, der Fall erschien als nicht so dringlich. Doch Esslingen intensivierte seine Bemühungen, so dass auch die Verhandlungen mit Stuttgart in Gang kamen.

Der Gesinnungswandel in der Großstadt kam im Zusammenhang mit den Überlegungen, den Neckar zu kanalisieren und einen Hafen zu bauen. Denn dieser würde nur dann ganz zu Stuttgart gehören, wenn auch Obertürkheim Teil der Stadt werden würde. Eine Kommission in Obertürkheim sollte klären, wo man besser aufgehoben sei. Am 8. Juni 1920 entschied sich der Gemeinderat der Neckargemeinde für Stuttgart.

Die Stuttgarter Chronik vermerkt dazu: „Während die Stuttgarter Stadtverwaltung schon 1920 eine großzügige Einigung mit dem umworbenen Ort [Obertürkheim] zustande gebracht hatte, verzögerte sich die Genehmigung durch das Innenministerium“ – Stuttgart musste erst noch überzeugt werden, Botnang und Kaltental aufzunehmen. Zudem wollte das Ministerium den Verbleib der Reste des einstigen Oberamts Cannstatt geregelt sehen. Die Chronik weiter: „Im Zuge dieses Grenzausgleichs, der der Landeshauptstadt die vier Gemeinden mit 13.985 Einwohnern und 1994 Hektar Fläche zusprach, kamen Schmiden, Fellbach und andere Orte zum Oberamt Waiblingen und gingen damit für die weitere Ausdehnung Stuttgarts verloren.“ Der Weiler Brühl musste Esslingen überlassen werden.

Am 1. April 1922 wurden also Obertürkheim und Hedelfingen sowie Botnang und Kaltental mit Stuttgart vereinigt. Auch der staatliche Rot? und Schwarzwildpark wurde verwaltungsmäßig Stuttgart zugeschlagen. Am 24. Mai verabschiedete der Landtag das Eingemeindungsgesetz.

Im Stuttgarter Amtsblatt vom 30. Mai 1922 wurden die neuen Bürger schon mal mit den Zuständigkeiten der „stadtschultheißenamtlichen Geschäftsstellen“ vertraut gemacht, die in Obertürkheim, Hedelfingen und Botnang eingerichtet wurden. Kaltental ging leer aus, seine Einwohner wurden an die städtischen Ämter in Stuttgart verwiesen.

Am 1. Juni 1922 kam es zu einer denkwürdigen gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte aller beteiligten Orte im Beisein des Innenministers. OB Lautenschlager sagte: „Mit der Aufgabe der Selbstständigkeit verlieren die Gemeinden ihr höchstes Recht und Gut. Es ist Sache der Stadt Stuttgart, den Verlust durch loyale Ausführung der Eingemeindungsverträge auszugleichen. Die Bewohner der vier Vororte sollen sich als Stuttgarter fühlen, als gleichberechtigte und gleichwertige Glieder der Gesamteinwohnerschaft der Stadt.“

Lautenschlager weiter: „Damit ist nicht gesagt, dass das noch weithin erhaltene ländliche Eigenleben sich nicht fortsetzen soll; im Gegenteil kann man nur wünschen und hoffen, es möge der heutige Charakter der Vororte, es mögen ländliche Sitten und Gebräuche und lokale Gewohnheiten tunlichst erhalten und noch für lange Zeit hinaus gepflegt werden.“ Vorausgesetzt, es geschieht im Rahmen der Vorschriften und im Interesse des Wohls Gesamt?Stuttgarts.

Der Obertürkheimer Schultheiß Heinrich Knauß sprach in der Sitzung für alle vier neuen Ortsteile: „Es steht außer allem Zweifel, daß die großen Aufgaben der Zukunft nur in engstem Zusammenschluß mit der leistungsfähigen Großstadt sich vollständig lösen lassen. Wir werden uns ehrlich bemühen, gute Stuttgarter zu werden, und bitten nur um einige Rücksichtnahme, wenn es manchem vielleicht im Anfang etwas schwerfallen wird, sich in die neuen, ungewohnten Verhältnisse zu fügen.“

Archivfotos

Botnangs neue Mitte – Geschmackssache

Posted by Sabine on 18th Oktober 2015 in Allgemein, Fotos, Stuttgart

Wie bei allen Neubauten – Geschmackssache
Einen Bericht hierzu gibt es in der stuttgarter-zeitung/stuttgart-botnang-die-neue-ortsmitte-ist-eroeffnet

Wie es mal in der Ortsmitte aussah findet Ihr unter gablenberger-klaus-blog/?Botnang

Fotos, Klaus

Spaziergang durch Botnang für Neubürger

Das Bezirksamt Botnang veranstaltet am Samstag, 12. Oktober, 14 Uhr einen Spaziergang für Neubürger durch den Stadtbezirk.
Teilnehmen können aber auch Bürger, die ihren Stadtbezirk neu oder besser kennen lernen wollen. Der Treffpunkt ist am Bezirksamt Botnang in der Klinglerstraße 7. Der Spaziergang wird rund eineinhalb Stunden dauern. Um eine Anmeldung unter Telefon 216-60900 oder per E-Mail an poststelle.botnang(at)stuttgart.de wird gebeten. Im Bezirksamt, im Botnanger Buchladen und im Weltladen liegen auch Anmeldepostkarten aus. Anmeldeschluss ist Montag, 7. Oktober. Die Teilnahme ist kostenlos. Der Spaziergang ist Bestandteil des Neubürgerpakets und soll künftig jedes Jahr stattfinden.

Botnang
Info, Stadt Stuttgart

Gute Idee!!

Archivfotos, Sabine und Klaus

Botnanger Hütte oder Kräherwaldhütte 2007 + 2013

Posted by Sabine on 18th Juni 2013 in Allgemein, Fotos, Stuttgart

Der Verschönerungsverein hat sich der Schützhütte am Kräherwald angenommen und Sie restauriert.
Die Hütte trägt gleich zwei Namen Botnanger Hütte und Kräherwaldhütte. Seit 1897 befindet sich an dieser Stelle eine Hütte zum Schutz vor Regen. 1989 wurde Sie bereits einmal restauriert.

Einen kleinen Hinweis zur Hütte findet man nach langem scrollen unter vsv-stuttgart

Fotos, Sabine

Die „Neue Ortsmitte“ von Botnang und einst

Posted by Sabine on 2nd Juni 2013 in Fotos, Stuttgart

Wie ganz Stuttgart verwandelt sich auch Botnang, die alten Gebäude (eines der berühmtesten Gebäude war das Hotel Hirsch) müssen verschwinden um der neuen Einheitsarchitektur Platz zu machen.

Siehe: http://www.swsg.de/Baggerbiss-neue-Ortsmitte-Botnang und swsg/Botnang.pdf, stuttgart./Botnang

Siehe auch unseren Bericht Das Hotel Hirsch in Botnang soll demnächst abgerissen werden

Fotos, Sabine, Archiv

Tierheim Botnang in Not – Tierschutz sicherstellen

Posted by Klaus on 23rd Mai 2013 in Allgemein

Antrag der Stadträtinnen/Stadträte – Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Tierheim-Botnang2Das Stuttgarter Tierheim, das älteste Tierheim in Deutschland, steht scheinbar vor dem Aus. Trotz Zuschüssen der Stadt Stuttgart in Höhe von 200.000 Euro für Fundtiere können damit nur 10 Prozent der Kosten für die Aufnahme gedeckt werden. Es werden immer mehr Tiere abgeliefert, sei es aus sozialen Gründen, sei es, weil aus Unwissenheit exotische oder anderweitig schwierig haltbare Tiere angeschafft wurden.
Die Ursachen sind vielfältig und können sicherlich nicht kurzfristig abgestellt werden.
Möglicherweise handelt es sich auch um Gründe, die nicht auf Stuttgart beschränkt sind, da auch das Tierheim Tübingen in einer schwierigen Lage ist.
Da das Tierheim eine wichtige kommunale Aufgabe im Bereich Tierschutz an der Schnittstelle zwischen bürgerschaftlichem Engagement und geförderter Arbeit für das Gemeinwohl übernimmt, sehen wir Grünen es als notwendig an, die Institution Tierheim Stuttgart genauer anzusehen und gerade vor den anstehenden Haushaltsberatungen die Grundlage für mögliche geänderte städtische Förderungen und Hilfestellungen für das Tierheim zu beraten.
Ebenso müssen Finanzierungsinstrumente betrachtet werden, die bei anderen Tierheimen in Baden-Württemberg, wie z.B. in Reutlingen, erfolgreich waren und die Tierheime auf eine solide Finanzierung gestellt haben.

Wir beantragen:
1. Die Verwaltung berichtet über den derzeitigen Stand und die Entwicklung der Förderung des Stuttgarter Tierheims in den letzten Jahren.
2. Die Verwaltung stellt dar, wie sich die Aufnahmesituation im Tierheim in den letzten Jahren entwickelt hat und welche „Trends“ bei der Tierhaltung zu beobachten waren, auch insbesondere mit Blick auf den Tierschutz und den damit verbundenen kommunalen Aufgaben.
3. Die Verwaltung stellt dar, wie die Unterstützung des Tierheims in Zukunft erfolgen kann, unter Berücksichtigung der finanziellen Entwicklung der bisherigen Unterstützung, der Entwicklung bei den Tierheimen in Baden-Württemberg, und stellt dar, welche alternativen Finanzierungsinstrumente, wie z.B. in Reutlingen mit einer Pauschale, möglich sind.
4. Die Verwaltung stellt weiterhin dar, wie das Tierheim bei einer Verbesserung der Außenwahrnehmung und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden kann.

Unterzeichnet:
Thekla Walker,  Clarissa Seitz.  Peter Pätzold

Infos zum Tierheim unter rettet-das-tierheim-stuttgart

Archivfoto

Das Hotel Hirsch in Botnang soll demnächst abgerissen werden

Posted by Klaus on 29th Januar 2012 in Allgemein, Fotos, Stuttgart

Anlass mal in unserem Archiv zu kramen und ein paar Bilder von Botnang zusammenzustellen, das Ergebnis könnt Ihr ja selber sehen.

Hierzu gibt es auch einen Zeitungsartikel: schwarzwaelder-bote/joe-bauer-in-der-stadt-im-kuckucksnest

Tolle Infos zu Botnang findet Ihr unter, die ultimative Seite für alle Kuckucks
wikipedia/Botnang
stuttgart/botnang
und natürlich gibt es auch Bilder in der fotogalerie-stuttgart

Fotos, Archiv GKB

Vorschläge für den Tag der Stadtgeschichte 2024 im StadtPalais mit Ausstellung

Posted by Klaus on 4th Dezember 2023 in Allgemein, Es war einmal, Fotos, Stuttgart

Arbeitsgemeinschaft Stadtgeschichte Stuttgart e.V.AgS Stuttgar

Fotostadt (Photostadt) Stuttgart (Arbeitstitel)
In der AgS-Vorstands- und der AgS-Arbeitssitzung wurden als Themen(felder) für

Einzeldarstellungen genannt:
• bedeutende Kamerahersteller (Contessa/Zeiss Ikon, Kodak, ggf. Kino Bauer …), Zubehörhersteller wie Herma (Rahmungsgerät), Hauff (Fotochemie) …
• „Dorf“-Fotografen (Recherchen liegen bei ug vor von Julius Berthold, Feuerbach, Wilhelm Schilling, Möhringen, Wilhelm Glemser, Wangen, Friedr. Clar, Ostheim)
• Fotos von Architekten
• bedeutende Stuttgarter Fotografen (Brandseph, Bothner [Botnang/Wangen] Windstosser [kürzlich im Palais], Lazi, Paysan …), Arbeiterfotograf [AIZ] Eugen Heilig, auch Pressefotografen (Nachlässe usw. teils im Stadtarchiv), u. v. a.
• Stuttgarter Postkartenverlage, teils auch in den Bezirken
• Knipser, Knipser-Fotos, dazu ggf. Suchaufruf Amateurfotos der 1950er- bis 1990er-Fotos mit Stuttgart-Motiven
• Fotobücher aus/zu Stuttgart
• Kuriositäten: Stereo-Bildbetrachter (View-Master, „Gucki“) mit Stuttgart-Motiven, „Plastiskop“-Bildbetrachter (Plastik-Fernseherle) mit S-Bezug

Als Bildfolgen für Großprojektionen oder auf Monitoren wurden genannt:
• monografisch: Arbeiten der o. g. Fotografen
• das meistfotografierte Motiv jedes Stadtbezirks
• Bildbestand 1942 aus Stadtarchiv
• (hist.) Polizeifotos (Polizeimuseum)
• Fotos von „Stationen des Lebens“ (Taufe, Kommunion, Konfirmation, Hochzeit, Begräbnis …)

Als Inszenierungen wurden genannt:
• Dia-Abend, Objekte: alte und neuere Projektoren, Diakästen, Dia-Rondell, typ. Speisen und Getränke der (z. B.) 1960er-Jahre
• „Atelier“ eines Wanderfotografen
• Atelier eines Dorf-/Kleinstadtfotografen (vgl. Kirchheimer Studio im Freilichtmuseum Beuren)

Mail mit kurzer Beschreibung der Ausstellungsinhalte bitte senden an info@ags-s.de

Weitere Infos: https://ags-s.de/

Archivfotos, Oldie, Klaus

Platz zum Spielen in der Obernitzstraße

Posted by Klaus on 21st November 2023 in In und um Gablenberg herum

Presse LHS

Mehr „Platz zum Spielen“ für Kinder gibt es zukünftig in der Obernitzstraße im Stadtbezirk Stuttgart Ost, und zwar im unmittelbaren Wohnumfeld in einem verkehrsberuhigten Bereich der Straße. Hier sind Fußgänger bevorrechtigt und dürfen die gesamte Straße nutzen.

Zwei Männer und drei Frauen stehen auf einer Straße vor einem "Verkehrsberuhigter Bereich"-Schild.

Baubürgermeister Peter Pätzold, Stephan Oehler, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung und Stadtgestaltung, Susanne Scherz, Leiterin des Amts für öffentliche Ordnung, die städtische Kinderbeauftragte Maria Haller-Kindler und die Bezirksvorsteherin von Stuttgart Ost, Charlotta Eskilsson, (v.l.n.r.) haben zum Internationalen Tag der Kinderrechte die neue verkehrsberuhigte Zone in der Obernitzstraße besichtigt.
Foto, Leif Piechowski/Stadt Stuttgart

Fahrzeugführende dürfen hier in Schrittgeschwindigkeit mit besonderer Rücksicht auf Fußgänger durchfahren. Jeder darf hier spielen, allerdings darf der Fahrverkehr nicht behindert werden. Gestalterisch sorgen verschiedene Bodenmarkierungen und Sitzelemente für eine hohe Aufenthaltsqualität.

Der Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, Peter Pätzold, hat sich die neue verkehrsberuhigte Zone in der Obernitzstraße am 20. November, dem Internationalen Tag der Kinderrechte, vor Ort angeschaut und betonte: „Das Pilotprojekt soll durch zusätzliche Gestaltungs? und Aufenthaltsangebote den öffentliche Raum insbesondere zum Spielen attraktiver und lebenswerter machen.“

Die Kinderbeauftragte der Stadt, Maria Haller-Kindler, hob hervor: „Kinder brauchen Platz für Spiel und Bewegung im Freien und um andere Kinder zu treffen, und zwar am besten direkt vor der Tür. In der Großstadt, wo der Platz ohnehin sehr begrenzt ist, sind verkehrsberuhigte Zonen dafür eine gute Möglichkeit. Allerdings müssen sie wie hier in der Obernitzstraße auch ansprechend und sicher gestaltet sein.“

Susanne Scherz, Leiterin des Amts für öffentliche Ordnung, ergänzt: „Mit dem Projekt ‚Mehr Platz zum Spielen‘ gewinnen wir Erfahrungen, wie verkehrsberuhigte Bereiche wirkungsvoller gestaltet werden können. So profitieren Kinder und Jugendliche und das Miteinander im öffentlichen Raum wird für die ganze Nachbarschaft erlebbarer.“

Die Straße als zusätzlicher Spiel-, Aufenthalts- und Begegnungsort
Vor fünf Jahren, im Juli 2018, startete in der Obernitzstraße das Pilotprojekt „Temporäre Spielstraßen“, um Kindern in dicht besiedelten Stadtteilen zusätzlichen Spielraum und die Gelegenheit zum Spielen im Freien zu ermöglichen. Jetzt wurde im Zuge des „Aktionsplan Kinderfreundliche Kommune 2020?2022“ das Projekt „Platz zum Spielen durch Ausbau verkehrsberuhigter Bereiche“ in der Obernitzstraße nach Prüfung und Planung realisiert.

Es gibt einen großen Bedarf an mehr Spielflächen im öffentlichen Raum, vor allem dort, wo eine hohe Anzahl an Kindern auf Stadtgebiete mit viel Verkehr, enger Bebauung und eine unterdurchschnittliche Spielflächenversorgung treffen. Eine Studie des Deutschen Kinderhilfswerks zeigt auf, dass es kaum einen Faktor gibt, der den Alltag und die Entwicklung von Kindern mehr beeinflusst, als die räumliche Gestaltung des direkten Wohnumfeldes. Dort können Kinder erste soziale Kontakte knüpfen, Freundschaften schließen, frei spielen und sich bewegen. Das Pilotprojekt „Platz zum Spielen“ knüpft an diesem Punkt an und bietet Kindern in verkehrsberuhigten Bereichen durch eine schnelle Umsetzung ohne Umbau des gesamten Straßenraums die Möglichkeit, die Straße als zusätzlichen Spiel?, Aufenthalts? und Begegnungsort zu nutzen.

Dabei zeigen die Ergebnisse einer Befragung unter Anwohnerinnen, Anwohnern und Kindern ein Jahr nach der ersten Umsetzung des verkehrsberuhigten Bereichs im Vivaldiweg in Botnang, dass sich die Möglichkeiten für Kinderspiel durch den Umbau verbessert hat. Seither spielen dort wieder mehr Kinder auf der Straße. Zudem hat sich das Sicherheitsempfinden der Kinder und Anwohnenden verbessert. Die Verkehrsstatistik zeigt, dass sich die Geschwindigkeitsverstöße im Jahr 2023 um zirka 30 Prozent reduziert haben. Zukünftig soll die Gestaltung noch den Wünschen angepasst und Bänke mit wärmeren Materialien, mehr Farbe, mehr Grün und andere Hüpfspiele oder Straßenbemalungen ergänzt werden.

Mehr verkehrsberuhigte Zonen im Stadtgebiet
Unter Berücksichtigung der neu gewonnenen Erkenntnisse plant die Stadtverwaltung, vorbehaltlich des Beschlusses des Gemeinderates zukünftig als Teil des zweiten „Aktionsplans Kinder? und Jugendfreundliche Kommune 2024?2026“ drei verkehrsberuhigte Bereiche pro Jahr im Stuttgarter Stadtgebiet einzurichten. Hinweise aus der Bevölkerung zu geeigneten Straßen können gerne an das Kinderbüro gerichtet werden.

Sicherheit rund ums Haus – Polizeibeamte beraten in den Stadtteilen

Posted by Klaus on 30th Oktober 2023 in Allgemein, Stuttgart, Veranstaltungen - TV - Tipps - Kuriositäten

Info deer Polizei

Bürgerinnen und Bürger haben am Dienstag (31.10.2023) und Donnerstag (02.11.2023) die Möglichkeit, sich in den Stadtteilen Giebel, Bergheim, Rot, Stammheim, Weilimdorf, Degerloch, Heumaden, Möhringen, Rosental, Schönberg, Birkach, Freiberg, Mönchfeld, Hedelfingen, Ober- und Untertürkheim, Rotenberg, Botnang und West zum Thema „Schutz vor Einbruch“ beraten zu lassen. Polizeibeamte sind an diesem Tag zu Fuß in den Stadtteilen unterwegs und stehen den Anwohnern an deren Wohnanschriften für Fragen zur Verfügung. Sie beraten kompetent und kostenlos, verteilen Flyer und freuen sich, mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen.

Die Polizisten achten dieses Jahr insbesondere auf offenstehende Haustüren an Mehrfamilienhäusern und bieten hierzu Beratungsgespräche an. Die Beamten beraten zudem zu allen weiteren Präventionsthemen, insbesondere auch über Betrugsmaschen wie Enkeltrick und „Falscher Polizeibeamter“.

Prävention:
Wer sich grundsätzlich über Einbruchschutz informieren möchte, kann sich das ganze Jahr über von Beamten der Kriminalpolizei beraten lassen. Die Beamten der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle kommen nach telefonischer Absprache zu Ihnen nach Hause und beraten Sie individuell über Möglichkeiten, die Wohnung, das Haus oder die Firmenräume vor Einbrechern zu schützen. Die Spezialisten von der Kriminalpolizei erkennen Schwachstellen am Gebäude und wissen, wie man oftmals schon mit wenig Aufwand Abhilfe schaffen kann. Dieser Service Ihrer Stuttgarter Polizei ist kostenlos und unverbindlich. Rufen Sie einfach an und vereinbaren Sie mit uns einen Beratungstermin: Wir sind wochentags während der Bürozeiten unter der Telefonnummer +4971189901230 zu erreichen. Im Internet sind Informationen und Tipps rund um das Thema „Schutz vor Einbruch“ auf der Homepage des Polizeipräsidiums Stuttgart oder unter http://www.k-einbruch.de und http://www.polizei-beratung.de zu finden.

Foto, Polizei BW