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„Querdenken 711“ wird beobachtet

Posted by Klaus on 9th Dezember 2020 in Allgemein

Pressemeldung 9.12.2020

Innenminister Thomas Strobl (l.) und Verfassungsschutzpräsidentin Beate Bube (r.)

Innenminister Thomas Strobl (l.) und Verfassungsschutzpräsidentin Beate Bube (r.)

Die Organisationsstrukturen von „Querdenken 711“ und seiner regionalen Ableger im Land werden vom baden-württembergischen Verfassungsschutz beobachtet. Das Landesamt für Verfassungsschutz hat erste tatsächliche Anhaltspunkte für eine extremistische Bestrebung festgestellt.

Der baden-württembergische Verfassungsschutz hat „Querdenken 711“ und seine regionalen Ableger im Land zum Beobachtungsobjekt erhoben. Es liegen hinreichend gewichtige Anhaltspunkte für eine extremistische Bestrebung vor, teilten Innenminister Thomas Strobl und die Präsidentin des Landesamts für Verfassungsschutz Baden-Württemberg Beate Bube mit.

„Die Meinungsfreiheit und die Versammlungsfreiheit sind fundamentale Grundrechte, sie sind lebensnotwendig für das Funktionieren unserer Demokratie. Aber es ist eine Grenze überschritten, wenn extremistische Bestrebungen die grundgesetzlichen Freiheiten missbrauchen, um damit ihren extremistischen und verschwörungsideologischen Narrativen Vorschub zu leisten. Der Verfassungsschutz in Baden-Württemberg hatte bereits zwei hellwache Augen auf die ‚Querdenken‘-Gruppierung, und er hat nun – sobald die Voraussetzungen für eine Beobachtung vorlagen – schnell und entschlossen gehandelt. Die fortgeschrittene Radikalisierung der ‚Querdenken‘-Gruppierung im Land macht eine Beobachtung ihrer Organisationsebene durch unseren Verfassungsschutz unabdingbar“, sagte der stellvertretende  Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl.

Überschneidungen zu „Reichsbürgern“, „Selbstverwaltern“ und Rechtsextremismus

Die Präsidentin des baden-württembergischen Verfassungsschutzes Beate Bube sieht mit Blick auf die Organisatoren sowie das Netzwerk in Baden-Württemberg sowohl personelle als auch ideologische Überschneidungen zu bereits bekannten Extremisten aus dem Milieu der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ sowie aus dem Rechtsextremismus. „Gezielt werden extremistische, verschwörungsideologische und antisemitische Inhalte mit einer legitimen Kritik an den staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vermischt“, erklärte Präsidentin Beate Bube.

Mehrere maßgebliche Akteure der „Querdenken“-Bewegung ordnet das Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg selbst dem Milieu der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ zu, die die Existenz der Bundesrepublik leugnen und demokratische und rechtsstaatliche Strukturen negieren. Hinzu kommt die bewusste, überregionale Zusammenarbeit mit anderen bekannten extremistischen Akteuren aus dem Milieu der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ sowie aus dem Rechtsextremismus, die sich in jüngerer Zeit weiter verfestigt hat. Diese Erkenntnisse des Verfassungsschutzes stehen in deutlichem Widerspruch zu offiziellen Verlautbarungen von „Querdenken 711“, sich von Extremismus jeglicher Art zu distanzieren.

Anleihen an Verschwörungsideologie „QAnon“

„Zusehends weicht der legitime Protest gegen staatliche Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie einer grundsätzlichen Staats- und Politikfeindlichkeit in bedenklichem Ausmaß. Seit Beginn des Protestgeschehens stellen wir bei den zentralen Akteuren der ‚Querdenker‘ eine zunehmende Diffamierung staatlichen Handelns fest, die immer wieder in abwegigen Vergleichen mit der Diktatur des Nationalsozialismus und einer Verharmlosung des Holocaust gipfelt. Sie schüren mit falschen Behauptungen gezielt Hass auf den Staat – das ist demokratiefeindlich“, so Innenminister Thomas Strobl. „Dabei sind verstärkt auch Anleihen an die ursprünglich aus den USA stammende antisemitische und staatsfeindliche Verschwörungsideologie ‚QAnon‘ festzustellen. Das betrifft sowohl die Präsenz von wahrnehmbaren ‚QAnon‘-Codes bei Versammlungen als auch Äußerungen des ‚Querdenken‘-Führungspersonals. Extremistische Verschwörungsmythen können der Nährboden für Gewalthandlungen sein – etwa, wenn zum Widerstand gegen vermeintliches Unrecht aufgerufen wird. Das halten wir für hoch gefährlich“, betonte die Verfassungsschutzpräsidentin.

Nur Organisationsstrukturen betroffen

„Die Neubewertung des baden-württembergischen Verfassungsschutzes und die nun zu treffenden Maßnahmen richten sich ausschließlich gegen die Organisationsstrukturen von ‚Querdenken 711‘ und ihrer regionalen Ableger sowie gegen Extremisten im Umfeld der Gruppierung und ihrer Versammlungen – nicht gegen die größtenteils nicht-extremistischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Corona-Protestgeschehen. Die Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ‚Querdenken‘-Demonstrationen sind keine Extremisten. Kritik an staatlichem Handeln und Demonstrieren sind Teil unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung – so viel zum Thema, man dürfe hierzulande nicht sagen, was man denkt. Die extremistischen Akteure, insbesondere auch innerhalb der ‚Querdenken‘-Organisatoren, scheinen es jedoch geschafft zu haben, ihre verfassungsfeindlichen Botschaften in weiten Teilen der nicht-extremistischen Teilnehmerschaft zu verbreiten. Dieser Gefahr treten wir mit aller Entschlossenheit entgegen“, sagte Innenminister Thomas Strobl.

„Der Verfassungsschutz kommt seiner Rolle als Frühwarnsystem der freiheitlich demokratischen Grundordnung nach. Und dieses Frühwarnsystem hat bei ‚Querdenken‘ hörbar angeschlagen“, so Verfassungsschutzpräsidentin Beate Bube.

Landesamt für Verfassungsschutz

Heimat Kickers – die Blauen in bewegten Zeiten

Posted by Klaus on 30th Juli 2020 in Es war einmal, Stuttgart

Ausstellung vom 26.7.2020 bis 4.10.2020, geöffnet Sa/So jeweils 10 bis 17 Uhr
Geschichtswerkstatt Degerloch e.V., Große Falterstr. 4, 70597 Stuttgart, www.geschichtswerkstatt-degerloch.de

Die Geschichtwerkstatt Degerloch präsentiert über den Sommer in ihren neuen Räumen die Ausstellung „Heimat Kickers – die Blauen in bewegten Zeiten“, die vom Kickers Fanprojekt in Stuttgart erarbeitet wurde.
Die Ausstellung erzählt die Geschichte der Kickers von der Vereinsgründung 1899 bis zum Jahre 1949. Anhand der Lebenswege einzelner Gründungsmitglieder und Spieler werden die historischen Ereignisse vom Ersten Weltkrieg über die Weimarer Republik zum Nationalsozialismus und zum Zweiten Weltkrieg lebendig. Obwohl oder gerade weil Fußball schon immer unterschiedliche Generationen und Milieus zusammenbrachte, konnte sich diese Gemeinschaft nicht den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen ihrer Zeit entziehen. Kriegszeiten, Gefangenschaft, Tod und im Nationalsozialismus zusätzlich Judenverfolgung, Ausgrenzung und Exil – plötzlich waren langjährige Kameraden und Freunde nicht mehr Teil dieser Heimat.
Ziel der Ausstellung ist neben der geschichtlichen Darstellung auch die Verdeutlichung, wie jeder in seinem Umfeld von Meinungsmache und negativen Entwicklungen betroffen ist und wie wir uns umgekehrt auch heute aktiv für Vielfalt, Toleranz und eine funktionierende Demokratie einsetzen müssen.

Weitere Infos auch unter Degerlocher-Geschichtswerkstatt-e-V-

Foto, Blogarchiv

MUSE-O in Gablenberg öffnet jetzt wieder ab Samstag 9.05.

Pressemitteilung

Die neue Ausstellung „Stein für Stein“ erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus im Stadtbezirk und würdigt die Arbeit der Initiative Stolperstein Stuttgart-Ost. Sie konnte bisher nicht eröffnet werden, doch nun ist es so weit: Unter Einhaltung strenger Sicherheitsregeln bekommen (wenige) Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, die Präsentation anzuschauen – schon ab Samstag, dem 9. Mai.

MUSE-O folgt den Empfehlungen des Museumsbundes, die sich auch das Stuttgarter Kulturamt zu eigen gemacht hat. Daraus ergibt sich, dass sich nur jeweils vier Besucherinnen oder Besucher gleichzeitig in den MUSE-O-Ausstellungsräumen aufhalten dürfen. Es steht Desinfektionsmittel für die Hände zur Verfügung, Plexiglasscheiben schützen die ehrenamtlichen Kassenführenden. Außerdem sollen die Gäste, wie beim Einkauf, einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Und noch einige andere Regeln sind zu beachten.

StolpersteinSo ausgestattet kann man sich dann den Bild-Text-Tafeln widmen, die einen Überblick über die verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes bieten. Anhand von ausgewählten Einzelschicksalen wird die Brutalität gezeigt, mit der die Nazis und ihre Helfer gegen politisch Missliebige, Minderheiten und Kranke vorging – gegen alle, die nicht zur so genannten „Volksgemeinschaft“ gehören sollten. Das Besondere an der Ausstellung ist, dass es der Projektgruppe gelungen ist, Exponate vor allem in Privatbesitz zu entdecken, die mit den vorgestellten Menschen in unmittelbarer Beziehung stehen: Arbeiten von ermordeten Künstlerinnen etwa, aber auch Alltagsgegenstände aus dem Besitz von Verfolgten.

Der zweite Raum dokumentiert die Arbeit der Initiative Stolperstein Stuttgart-Ost, die seit 1999 arbeitet. Auf ihre Forschungen gehen die über 140 Stolpersteine zurück, die mittlerweile im Stuttgarter Osten verlegt wurden. Sie erinnern an die während der NS-Zeit vertriebenen und ermordeten Nachbarn im Stadtbezirk; Schöpfer dieser kleinen bronzenen Kunstwerke ist Gunter Demnig, der die Steine in zwei Aktionen pro Jahr selbst verlegt.

Führungen, Exkursionen und das bereits geplante umfangreiche Begleitprogramm sind aus Gründen des Gesundheitsschutzes derzeit leider nicht möglich.
Stein für Stein. Menschen ihren Namen wiedergeben. 20 Jahre Initiative Stolperstein Stuttgart-Ost. Eine Ausstellung der Initiative in Zusammenarbeit mit MUSE-O

MUSE-O, Gablenberger Hauptstr. 130, 70186 Stuttgart
Bis 28. Juni 2020, Verlängerung wahrscheinlich
Geöffnet Sa, So 14-18 Uhr
Eintritt: € 2,-, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
Aktuelle Informationen stets unter: www.muse-o.de
MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

Logo, Muse-o
Fotos, Klaus

Ab 12.5. wieder offen: Linden-Museum + Staatsgalerie + StadtPalais + Kunstmuseum

Posted by Klaus on 6th Mai 2020 in Fotos, Stuttgart

 

 

  • Ab 12. Mai 2020 sind unsere Ausstellungen im Lindenmuseum wieder geöffnet. Besonders freuen wir uns, dass wir die Große Landesausstellung “Azteken” bis 16. August 2020  verlängern können. https://www.lindenmuseum.de/
  • Die Staatsgalerie Stuttgart wird ab Dienstag, den 12. Mai 2020 wieder für die Besucherinnen und Besucher geöffnet sein.
    https://www.staatsgalerie.de
  • Ab 12.5. : Im Kunstmuseum Stuttgart werden die Ausstellungen “Vertigo. Op Art und seine Geschichte des Schwindels 1570-1970” und “Der Traum vom Museum ‘schwäbischer’ Kunst. Das Kunstmuseum Stuttgart im Nationalsozialismus” bis zum 23. August beziehungsweise bis zum 1. November verlängert.
    www.kunstmuseum-stuttgart.de
  • Ab 12.5. : Das StadtPalais erweitert die Laufzeiten der Sonderausstellungen “TROY – 30 Jahre Die Fantastischen Vier” und “Urban Beauties – der andere Blick auf Stuttgart” bis zum 30. August.
    www.stadtpalais-stuttgart.de
  • Ab 12.5. : Im Alten Schloss wird vorerst allerdings nur die Schausammlung „Legendäre Meisterwerke“ eröffnet. Der Eintritt ist aber frei. Di – Fr, 14 – 19 Uhr – Sa + So, 12 – 17 Uhr
    www.landesmuseum-stuttgart.de
  • Ab 12.5.: Naturkundemuseum Stuttgart + Porsche-Museum,
  • Ab 19.5. öffnet das Weißenhof-Museum

Indo

Fotos, Blogarchiv

75.Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg „in Zeiten der Ansteckung“ *)

Liebe Leute,
Am 8. Mai begehen wir den 75. Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg.
Wir laden als Teil eines breiten Bündnisses dazu ein, am Mahnmal für die Opfer des Faschismus am Stauffenbergplatz Blumen zum Gedenken an die Opfer niederzulegen.
Zwischen 17 und 19 Uhr wird am Freitag, 8.Mai, der Musiker Michael Hecht dort auftreten und es wird noch weitere Musik und Wortbeiträge in Form einer Toncollage vom Band geben.

Diese Aktionsform ermöglicht es einzeln an das Mahnmal heranzutreten. Dadurch werden die Hygienemaßnahmen eingehalten und der Gesundheitsschutz bleibt für alle gewahrt.
Blumen können selbst mitgebracht oder am Mahnmal gegen eine Spende erworben werden.

Den  Aufruf findet Ihr/finden Sie  auf unserer Website: http://hotel-silber.de/?p=3795
Radiosendung im Freien Radio: 07. Mai 2020 10:00 Uhr Arbeitsweltradio:
8. Mai 1945: Der Tag der Befreiung vom faschistischen Terror und vom Krieg
Im Gespräch mit Cuno Hägele, Geschäftsführer des ver.di Bezirks Stuttgart.
https://www.freies-radio.de/programm/vorschau
Auch das Bündnis Vielfalt für alle ruft zu der Aktion am Mahnmal auf.
In einer eigenen Erklärung dazu wird außerdem besonders auf die Bedeutung des 8. Mai 1945 für die lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen aufmerksam gemacht, deren Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung nach 1945 weiterging. Die ganze Erklärung steht hier zum Nachlesen https://vielfaltfueralle.info/ oder auf unserer Website: http://hotel-silber.de/?p=3849
Den 8. Mai zum Feiertag machen
Die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano hat in ihrer Petition „Den 8. Mai zum Feiertag machen“ dazu aufgerufen, zur Bekräftigung des Anliegens Gedenkorte für die Opfer des Naziregimes zu besuchen und dort Blumen abzulegen. Ihre Petition und ihren Aufruf unterstützen wir:
Mehr Information dazu hier auf unserer Website: http://hotel-silber.de/?p=3804
DIE VIELEN  ( Zusammenschluss von Kunst- und Kulturschaffenden Institutionen und Einzelpersonen) organisieren am 8. und 9. Mai 2020 GLÄNZENDE AKTIONSTAGE, um den 75. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus und die Beendigung des Zweiten Weltkrieges in Gedenken würdig zu feiern sowie am folgenden Tag, dem Europatag, ein offenes EUROPA DER VIELEN zu proklamieren. Verbunden mit den Aktionstagen ist die Idee, die beiden Daten als Erinnerungs- und Gedenktage im kollektiven Bewusstsein zu verankern.
Die Aktionen finden aus bekannten Gründen jetzt hauptsächlich im virtuellen Raum statt.
Mehr Info hierzu auf unserer Website:  http://hotel-silber.de/?p=3783
Internationale Befreiungsfeier des KZ Mauthausen:
75 Jahre nach der Befreiung wird es eine virtuelle Internationale Befreiungsfeier
am 10. Mai 2020 mit Zeitzeug
*innen-Statements, Videobeiträgen und Musik geben
Infos: www.mkoe.at/
Zusätzlich wird die Internationale Befreiungsfeier von 26. April bis 20. Mai 2020
von virtuellen Gedenkwochen umrahmt.
Solidarität mit Geflüchteten
Das passt nicht zusammen. Die Bundesregierung schwört uns alle in der Corona-Krise auf Solidarität ein – aber in den Flüchtlingscamps an Europas Grenzen überlässt sie Zehntausende Menschen ihrem Schicksal. Jetzt können Sie Haltung zeigen: Bestellen Sie bei Campact kostenfrei eine Gesichtsmaske mit dem Aufdruck „Schutz auch für Geflüchtete“.
So schützen Sie die Menschen um sich herum – und senden zugleich ein starkes Zeichen der Solidarität mit Geflüchteten.
Mehr zu dieser Aktion finden Sie/findet Ihr unter: https://blog.campact.de/2020/04/mehr-als-ein-mundschutz-solidaritaets-maske/?pk_vid=d4d33c7501cda14e1588687502d6298c
Herzliche Grüße – und bleibt gesund!
Elke Banabak, Friederike Hartl und Harald Stingele
*) „In Zeiten der Ansteckung“ ist der Titel des sehr nachdenklichen kleinen Buches des italienischen Schriftstellers Paolo Giordano, das vor wenigen Tagen in deutscher Übersetzung erschienen ist. Sehr empfehlenswert!

Beflaggung zum 75. Jahrestag des Kriegsendes

Posted by Klaus on 4th Mai 2020 in Allgemein

Info LHS

Zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa und der Befreiung vom Nationalsozialismus werden am Freitag, 8. Mai, bundesweit die öffentlichen Gebäude beflaggt.

 

Foto, Blogarchiv

22.1. Krankenmorde im Familiengedächtnis, 15.2. Rundfahrt Orte der Zwangsarbe …

Die staatlichen Krankenmorde in Grafeneck im Familiengedächtnis
– Der familiäre Umgang mit einem staatlichen Gewaltverbrechen – damals und heute

Mittwoch, 22. Januar 2020, 19:00 Uhr, Hotel Silber

Zum 80. Jahrestag der „Euthanasie“-Verbrechen in Grafeneck,  wo 1940 10.654 Frauen, Kinder und Männer ermordet wurden, nähern wir uns der Frage, welche Rollen die Verwandten der Opfer in diesem Geschehen spielten. Wie reagierten sie angesichts eines staatlichen Programms der sogenannten „Vernichtung unwerten Lebens“, das 1940/41 mit der „Aktion T4“ – benannt nach der zentralen Planungsbehörde in der Tiergartenstraße 4 – einen ersten Höhepunkt erreichte. Wussten sie davon oder ahnten sie in welcher Gefahr die Menschen schwebten, die in Kliniken und Behinderteneinrichtungen untergebracht waren? Oder waren sie angesichts der Verbrechen und des Krieges gelähmt oder gar gleichgültig?
  • Einführung ins Thema: Thomas Stöckle, Leiter der Gedenkstätte Grafeneck
  • Film mit Goswinde Köhler-Hertweck, deren Onkel Ernst Köhler in Grafeneck ermordet wurde. Ein Dokumentarfilm aus der Reihe FRAGEZEICHEN – Jugendliche im Gespräch mit Zeitzeug*innen des Nationalsozialismus, einem Projekt des Stadtjugendring Stuttgart und der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen
  • Publikumsgespräch mit Goswinde Köhler-Hertweck und Thomas Stöckle zur Frage wie die Familien, aber auch Politik und Gesellschaft mit diesem Teil unserer Geschichte umgingen und bis heute umgehen. Moderation Friederike Hartl
Eine Veranstaltung der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V. in Kooperation mit der Gedenkstätte Grafeneck, dem Stadtjugendring Stuttgart und dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Eintritt frei
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Zwangsarbeiter – verschleppt, ausgebeutet, „sonderbehandelt“
– eine Busfahrt zu Orten der Zwangsarbeit in Stuttgart-Vahingen und Möhringen  mit  einem Auftakt im Hotel Silber
Samstag, 15. Februar 2020, 14:30 Uhr – ca. 18:00 Uhr
Mit Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aus den besetzten europäischen Ländern wurde im Zweiten Weltkrieg die Kriegswirtschaft aufrechterhalten. Zehntausende schufteten in den Kriegsjahren für Stuttgarter Betriebe. Die Gestapo setzte zusammen mit den Betrieben die Arbeitsdisziplin und die rassenideologisch motivierte Absonderung von der einheimischen Bevölkerung durch.
Die Veranstaltung beginnt im Hotel Silber im Raum der Ausstellung, der sich dem Thema „Zwangsarbeit“ widmet.  Durch den Raum führt  Friedemann Rincke , Kurator der Aussstellung im Hotel Silber
Im Anschluss werden drei Orte von früheren Zwangsarbeiterlagern in Möhringen/Vaihingen besucht: Lager Hansa, Lager Haldenwies und Lager Heßbrühl. In den drei Lagern starben zwölf sowjetische Zwangsarbeiterkinder als Folge von mangelnder Versorgung. Das Lager Haldenwies war ein Lager der Stadt Stuttgart. Dort ist noch eine Bunkeranlage, ein so genannter überdeckter Splitterschutzgraben, vorhanden.
Die Busfahrt wird begleitet durch Dr. Karl-Horst Marquart und Elisabeth Marquart von der Stolperstein Initiative Stuttgart-Vaihingen.
Eine Veranstaltung der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V. in Kooperation mit dem Stadtjugendring Stuttgart und dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Anmeldung per Email über anmeldung@hotel-silber.de oder telefonisch unter 017643200914

Unkostenbeitrag: 8 € (Schüler und Studenten ermäßigt 5 €)

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WEITERE HINWEISE:
Erinnern. Gedenken. Kämpfen.
Zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz findet am Sonntag 26.1.2020 findet um 15 Uhr in der der Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ im inneren Nordbahnhof eine Gedenkkundgebung statt.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Die Veranstaltung ist eine Initiative von Mauthausen Komitee Stuttgart e. V. und Zusammen Kämpfen Stuttgart unterstützt von  Zeichen der Erinnerung e.V. und Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V.
Im Januar .2020 jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 75. Mal. Wir möchten gemeinsam die Erinnerung an dieses Verbrechen aufrechterhalten, den Opfern gedenken, und für die Zukunft mahnen. Gleichzeitig aber auch Mut machen und dazu befähigen, den Kampf gegen Faschismus aufzunehmen und dem gesellschaftlichen Rechtsruck ideologisch und auf der Straße entgegenzutreten.
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Gedenkstunde des Landtags Baden-Württemberg am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Montag, 27. Januar 2020 in Grafeneck
Grafeneck steht für den Auftakt der „Euthanasie“-Verbrechen in Deutschland, dem systematischen und planmäßige Mord an Menschen mit psychischer Erkrankung und geistiger oder körperlicher Behinderung.
Programm und Anmeldekarte auf der Website der Landeszentrale für politische Bildung
https://www.gedenkstaetten-bw.de/geschichte_grafeneck.html
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Konzert: Das Mauthausen Komitee Stuttgart ist Mitveranstalter eines Konzerts der weltbekannten Griechischen Sängerin Maria Farantouri in Stuttgart:
Maria Farantouri , Assaf Kacholi
„Mauthausen Cantata“ and other Songs of Humanity
Donnerstag 30. 1. 2020, 20 Uhr, Liederhalle Stuttgart, Mozartsaal
Maria Farantouri gab 1985 zusammen mit dem Komponisten Mikis Theodorakis ein legendäres Konzert im Steinbruch des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen.
In diesem Jahr gehen Farantouri und der israelische Tenor Assaf Kacholi zum ersten Mal gemeinsam auf Europatournee. Sie wollen mit den Liedern des Mauthausen-Zyklus’ von Mikis Theodorakis ein helles Licht tragen durch eine finstere Zeit. Diese Musik ist ein Aufleuchten. Melodien sind stärker als Furcht.
In Stuttgart empfängt und begleitet sie auf der Bühne ein Theodorakis Chor mit Schüler*innen aus Tübingen und anderen engagierten Sänger*innen aus Stuttgart und Umgebung.
Karten: bei www.easyticket.de
Mauthausen Komitee Stuttgart e.V,: www.mksev.de
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Save the Date – Anmeldung ab sofort möglich

Erinnerung, Gedenken und Nachdenken über das Leben der Ravensburger Sinti und Roma in unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Systemen.

Wir machen Euch aufmerksam auf einen Seminar, das unsere Initiative  im Mai  gemeinsam mit der Gedenkinitiative Mahnmal Ravensburg und dem Landesverbandes Baden-Württemberg im Verband Deutscher Sinti und Roma veranstaltet:

Das „Zigeunerlager“ in Ravensburg – die Ausgrenzung und Ghettoisierung der Ravensburger Sinti im Quartier Ummenwinkel ab 1937, deren historische Vorläufer und das Leben der Sinti und Roma nach dem Ende des „Dritten Reiches“ in  „ihrer“ (?!) Stadt.

Teil 1 am 17. Mai: Lesung mit Magdalena Guttenberger, Ravensburg „ Die Kinder von Auschwitz singen so laut“  im Hotel Silber
Teil 2 ist ein zweitägiges Seminar in Ravensburg am 23. und 24. Mai
Die Teilnehmendenzahl ist auf 25 Personen begrenzt.
Aus organisatorischen Gründen wird die Anmeldung für das Seminar in Ravensburg ab sofort bis Ende Februar erbeten. Mehr Information unserer Website: http://hotel-silber.de/?p=3538
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Im SWR 2 lief am vergangenen Sonntag eine halbstündige Sendung übers Hotel Silber. Die Sendung kann über diesen Link gehört werden.
Ein ausführlicher Bericht zur Entwicklung des Hotel Silber im ersten Jahe erschien im Dezember in der Kontextwochenzeitung:
siehe: https://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/454/ueber-alte-und-neue-nazis-6383.html
Herzliche Grüße
Harald Stingele, Elke Banabak und Friederike Hartl

„Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber“

Fotos, Blogarchiv

Neue Ausstellung im Stadtarchiv: Was konnten sie tun? Widerstand gegen den National- sozialismus 1939-1945

Posted by Klaus on 29th Oktober 2019 in Es war einmal, Stuttgart

Info

Georg Elsers Attentat auf Hitler jährt sich am 8. November zum 80. Mal. Aus diesem Anlass zeigt das Stadtarchiv Stuttgart in Kooperation mit dem Lernort Geschichte unter dem Titel „Was konnten sie tun? Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1939-1945“ von 6. bis 15. November eine Ausstellung der Stiftung 20. Juli 1944, die in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand entstanden ist.

Die Vernissage zur Ausstellung findet am Dienstag, 5. November, um 19 Uhr im Stadtarchiv in Bad Cannstatt, Bellingweg 21, statt. Den Eröffnungsvortrag hält Professorin Dr. Angela Borgstedt, die zum Thema „Nicht anpassen, widerstehen! Widerstand gegen den Nationalsozialismus und Zivilcourage heute“ spricht. Sie lehrt an der Universität Mannheim und ist seit 2011 Geschäftsführerin der Forschungsstelle Widerstand gegen den Nationalsozialismus im deutschen Südwesten.

1933 übernahmen Hitler und die Nationalsozialisten die politische Macht in Deutschland. Die meisten Deutschen folgten dem neuen Regime begeistert oder passten sich an. Manche blieben passiv. Nur wenige stellten sich den Verletzungen der Menschenrechte und den Verbrechen der neuen Machthaber entgegen, indem sie jene Möglichkeiten nutzten, die es unter den Bedingungen der Diktatur noch für politisches Handeln gab.

Flyer, © Stiftung 20. Juli 1944

Mit dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939 begann der Zweite Weltkrieg. Das Regime ging noch brutaler gegen seine Gegner vor. Trotzdem kämpfte eine kleine Minderheit in der Bevölkerung weiter aktiv gegen die Machthaber. Die Ausstellung zeigt, wie vielfältig die Formen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus waren.

Manche Menschen verbreiteten Informationen ausländischer Rundfunksender, druckten Flugblätter, und verteilten sie. Andere halfen verfolgten Juden, Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeitern. Und einige versuchten, Hitler zu stürzen, um seine verbrecherische Herrschaft und den Krieg zu beenden.

Geöffnet ist die Ausstellung Montag, 9 bis 13 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag, 9 bis 16 Uhr und Mittwoch, 9 bis18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Führungen können beim Lernort Geschichte unter Telefon +49 711 9978598 gebucht werden.

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14. Tag der Stadtgeschichte am Sa 16.11.2019 im Stadtarchiv Stuttgart

Posted by Klaus on 29th Oktober 2019 in Es war einmal, Stuttgart

Thema: „Orte des NS in Stuttgart – Beispiele aus den Stadtbezirken“

 PROGRAMM am Sa 16.11.2019 

13.30 Begrüßung und Kurzbericht zur AgS  Dr. Wolfgang Müller
Vorsitzender AgS Stuttgart
13:40 Grußwort des Kulturamtsleiters Marc Gegenfurtner
13:50 Bericht aus dem Stadtarchiv Prof. Dr. Roland Müller
14:00 Bericht aus dem StadtPalais Dr. Torben Giese
14:10 Dr. Gudrun Silberzahn-Jandt, Eine Topographie des Nationalsozialismus-   Ideen und Thesen einer lokalgeschicht- lichen Historiographie
14:40 Pause
15:10 Martin Dolde, Vom Totengedenken zur Heldenverehrung. Das „Anlägle“ vor der Michaelskirche in  Wangen
15:25 Ulrich Gohl, Aufmarschplatz statt altem Dorfkern.  Der Schmalzmarkt in Gablenberg
15:40 Jürgen Kaiser, Wie man eine Stadt gegen ihren Willen eingemeindet.Die Eingemeindung Feuerbachs durch die Nazis 1933
15:55 Inken Gaukel: NS-Projekte für Stuttgart. Geplantes und Gebautes
16:10 Dr. Bertram Maurer, Tod durch Erschießen. Die Dornhalde in Degerloch als Hinrichtungsstätte
16:25 Helmut Doka, Danach die Deportation. Waldstraße 4, ein „Judenhaus“ in Degerloch
16:40 Zusammenfassung/Diskussion
17:00 Ende

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Ort: Stadtarchiv Stuttgart, Bellingweg 22,
70372 Stuttgart – Bad Cannstatt
Veranstalter: AgS Stuttgart e.V.
mit dem Stadtarchiv Stuttgart
und dem Stadtpalais Stuttgart

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Info

Kranzniederlegungen und Gedenkfeiern zum Volkstrauertag

Posted by Klaus on 14th November 2018 in Stuttgart, Veranstaltungen - TV - Tipps - Kuriositäten

Info stadt Stuttgart

Zum Volkstrauertag wird an verschiedenen Orten in der Stadt der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. Am Samstag, 17. November, um 16.30 Uhr legt Erster Bürgermeister Michael Föll auf dem Hauptfriedhof in Bad Cannstatt, Stein- haldenstraße 52, im Ehrenfeld der „Fliegeropfer“ und der „Opfer der Gewalt“, Kränze nieder.

An der Zeremonie nehmen teil für die Landesregierung Staatssekretärin Bärbl Mielich, Wilhelm Halder MdL, Zweiter Vorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräber- fürsorge, Bezirksverband Nordwürttemberg, Konrad Pflug, Mitglied im Vorstand des Bezirksverbands Nordwürttemberg, Oberst Christian Walkling als Vertreter der Bundeswehr sowie von der Amerikanischen Armee Commander Col. Neal A. Corson. Zwei Schüler des Hegel-Gymnasiums sprechen die Totenehrung. Mitwirkende sind außerdem der Reservistenmusikzug 28 Ulm, Solotrompeter der Bundeswehr und der US-Streitkräfte sowie der Gesangsverein Steinhaldenfeld.

Der Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Dr. Martin Schairer, ehrt die Toten am Sonntag, 18. November, um 12.30 Uhr am Gedenkstein für die jüdischen Bürger und am Kriegerehrenmal im israelitischen Teil des Pragfriedhofs.

Zum ersten Mal laden der Rat der Religionen und die Landeshauptstadt Stuttgart gemeinsam zu einer multireligiösen Gedenkfeier zum Volkstrauertag am Sonntag, 18. November, um 11.30 Uhr beim Mahnmal von Elmar Daucher für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Stauffenbergplatz beim Alten Schloss ein.

Dabei dominiert nicht der Ritus oder das Bekenntnis einer Religion, sondern Vertreter verschiedener Religionen tragen Texte oder Gebete in einer gemeinsamen Feier vor, Dr. Martin Schairer, Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, legt einen Kranz nieder. Stellvertretend für die inzwischen zwanzig Religionsgemeinschaften, die im Rat der Religionen Stuttgart vertreten sind, wird ein Gebet aus der jüdischen, ein Gebet aus der christlichen, eines aus der muslimischen und eines aus dem Bereich der weiteren Religionsgemeinschaften im Rat, in diesem Jahr der Bahá’i, vorgetragen.

Neben Dr. Schairer und dem katholischen Stadtdekan Dr. Christian Hermes als Koordinator des Rates, sind als Redner vorgesehen: Barbara Traub als Vorstandssprecherin der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg, Ali Ipek als Vertreter der Türkisch-Islamischen Union (DITIB-Landesverband) sowie Dr. Haleh Sabeth vom Geistigen Rat der Bahá’i-Gemeinde Stuttgart e.V.

Foto, Blogarchiv