Projekt: Gewalt ist (k)eine Lösung – Streitschlichter in der offenen Jugendarbeit

Heute fand im Bezirksrathaus in Wangen die Übergabe der Zertifikate an die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler zum Streitschlichter- programm statt.

Die Stuttgarter Jugendhaus gGmbH stellte im Februar 2009 einen Antrag zur Finanzierung des Projektes „Gewalt ist (k)eine Lösung – Streitschlichter in der offenen Jugendarbeit beim KVJS (Kommunalverband für Jugend und Soziales) der im August 2009 bewilligt wurde. Für die Durchführung dieses Pilotprojektes mit Modellcharakter standen insgesamt 34.000 Euro verteilt auf drei Jahre (2009 bis 2011) zur Verfügung.
Das Projektteam, bestehend aus Sandra Winzer (Mitarbeiterin Jugendhaus B10 Wangen), Regina Müllerschön (Schulsozialarbeiterin an der Wilhelmsschule) und Claudia Peschen (Moderatorin, Mediatorin) will mit diesem Projekt Streitschlichter in der offenen Jugendarbeit integrieren.
Bisher gibt es Streitschlichterprogramme lediglich in Schulen. Zusammen mit den Jugendlichen wurde ein stimmiges Ausbildungskonzept erarbeitet, das an die Bedürfnisse der Jugendlichen angepasst wurde. Ein wesentliches Ziel des Projektes war neben der Ausbildung der Jugendlichen auch die Verankerung der ausgebildeten Streitschlichter in die Arbeit des Jugendhauses.
Startschuss des Projektes war ein Fachtag im Januar 2010 mit den Mitarbeitern des Jugendhauses, in dessen Verlauf neben der Information vor allem auch die Einbindung des Teams eine wesentliche Rolle spielte. Im September 2009 führte das Projektteam im Vorfeld der Ausbildung einen „Gewalttag“ mit Schülern der Wilhelmsschule und Jugendlichen der Jugendhäuser Wangen und Hedelfingen als Ausbildungseinstieg durch. Nach diesem Tag haben sich 20 Jugendliche entschlossen, bei der Streitschlichterausbildung mitzumachen. 14 davon haben die Ausbildung inzwischen beendet.
Während der Ausbildung trafen sich die Jugendlichen im Abstand von ca. 4 Wochen in ihrer Freizeit um sich mit dem Thema Konflikte und Gewalt auseinanderzusetzen, eigenes Verhalten zu reflektieren und den Ablauf einer Streitschlichtung zu lernen. Zusätzlich wurde ein „Chillertreffen“ im Jugendhaus B10 eingerichtet, bei dem sich die Jugendlichen seitdem an jedem zweiten Mittwoch in dem eigens hierzu hergerichteten Raum über ihre Erfahrungen austauschen.
Im November 2011 wurde ergänzend ein Anti-Gewalt-Training angeboten und die Streitschlichter beenden ihre Ausbildung mit einer gemeinsamen zweitägigen Fahrt Ende November.
Zurzeit läuft die Arbeit der Streitschlichter in den Jugendhäusern Wangen und Hedelfingen an.
Gemeinsam mit den Pädagogen wird die Einbindung der ausgebildeten Jugendlichen erprobt.
Die Jugendlichen können sich erst einmal ausprobieren und dann können vielleicht noch mehr Streitschlichter ausgebildet werden.

Ein sehr beispielhaftes Projekt, das nicht nur auf Wangen und Hedelfingen beschränkt bleiben sollte.

Fotos, Klaus

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