Archive for August 7th, 2014

Jahresbilanz 2013 der Feuerwehren

Posted by Klaus on 7th August 2014 in Allgemein

Die verheerenden Unwetter von Mai bis Juli 2013 machen sich auch in der Feuerwehrstatistik stark bemerkbar. Die Zahl der Einsätze und Alarmierungen im Jahr 2013 war mit insgesamt 117.136 um fast 15 Prozent höher als im Vorjahr.

Feuerwehr-Boot1„Wegen Hochwasser und Hagel mussten die Wehren viel öfter ausrücken“, berichtete Innenminister Gall bei der Vorlage der Jahresbilanz der Feuerwehren. Im Detail: In der Technischen Hilfeleistung (Einsätze bei Verkehrsunfällen, Unfällen mit Gefahrstoffen oder Unwetterschäden) waren die Gemeindefeuerwehren bei 57.247 Einsätzen gefordert – im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Zunahme um fast ein Drittel. Mit einem Anteil von 48,9 Prozent bildet die Technische Hilfeleistung wie in den Vorjahren den Haupteinsatzbereich der Gemeindefeuerwehren.

In den vergangenen Jahren gab es immer weniger Einsätze bei Großbränden. Dieser Trend hat sich 2013, nach dem Ausreißer von 2012 mit 826 Großbränden, wieder fortgesetzt. Es waren 200 Großbrände weniger zu bekämpfen als im Vorjahr. Die Brandbekämpfung ist gegenüber dem Vorjahr um 9,4 Prozent zurückgegangen. Sie hat einen Anteil von 14,6 Prozent an den Einsätzen und liegt immer noch an zweiter Stelle des Spektrums.

Bei der Vorlage der Statistik 2013 sprach der Innenminister den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Feuerwehrangehörigen seine besondere Anerkennung aus. Er zeigte sich vor allem erfreut darüber, dass die Feuerwehren bei ihren Einsätzen insgesamt 8.077 Personen retten konnten.

Leider kam für einige Menschen jede Hilfe zu spät. Im Jahr 2013 waren 65 Tote bei Bränden, davon 22 Tote bei Fahrzeugbränden, zu beklagen. Allein die Brandkatastrophe in Backnang forderte acht Todesopfer, eine 40-jährige Mutter und sieben ihrer insgesamt zehn Kinder kamen bei dem Unglück ums Leben.

2013 leisteten 109.589 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner in den Einsatzabteilungen ihren Dienst für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Davon waren 2.041 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner (im Vorjahr 1.990) hauptamtlich im Einsatz. Eine positive Entwicklung ist auch im Ehrenamt zu verzeichnen. 2013 haben 107.548 Frauen und Männer (Vorjahr: 107.509) den Dienst in den Freiwilligen Feuerwehren ausgeübt.

„Dies bedeutet, dass die hohe Leistungsfähigkeit unserer insgesamt 1.099 Gemeindefeuerwehren in Baden-Württemberg zum Schutz unserer Bevölkerung auch im Jahr 2013 gehalten werden konnte“, betonte Innenminister Gall.

Die Zahl der weiblichen Feuerwehrangehörigen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent auf 4.981 erhöht. In den 1.003 Jugendfeuerwehren in Baden-Württemberg mit 27.876 Angehörigen ist der Anteil der Mädchen mit 14,6 Prozent leicht gestiegen. Bei den aktiven Feuerwehrangehörigen beträgt der Frauenanteil aber erst 4,5 Prozent.

Zu den 109.589 Frauen und Männern, die bei den Gemeindefeuerwehren im Einsatz waren, kommen 5.917 Feuerwehrangehörige bei den 164 Werkfeuerwehren im Lande. Davon sind 1.159 hauptamtliche Kräfte. Sowohl bei den Gemeindefeuerwehren als auch bei den Werkfeuerwehren ist eine Zunahme des Anteils der hauptamtlichen Kräfte zu verzeichnen.

Feuerwehrstatistik 2013 (PDF)
Quelle Innenministerium

Foto, Klaus

Deutlich weniger Tierversuche im Land

Posted by Sabine on 7th August 2014 in Allgemein

„Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Tierversuche in Baden-Württemberg um neun Prozent, das heißt: Rund 50.000 Tiere weniger wurden zu Tierversuchen herangezogen. Verglichen mit 2011 haben die Tierversuche sogar um 15 Prozent abgenommen“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde.

Nein zu Tierversuchen

Nein zu Tierversuchen

„Der Mensch trägt Verantwortung für Tiere als Mitgeschöpfe. Tierschutz ist also eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und für die grün-rote Landesregierung ein wichtiger politischer Schwerpunkt. Die im Koalitionsvertrag vereinbarten ambitionierten Ziele und Maßnahmen haben wir in den letzten Jahren konsequent umgesetzt. Deren Spektrum reicht von Fragen der Nutztierhaltung über die Zucht und Haltung von Heimtieren, den Tierhandel und Tiertransport bis hin zu kontinuierlichen Verbesserungen beim Schlachten von Tieren“, sagte Ver- braucherminister Alexander Bonde. Um dieser Bandbreite gerecht zu werden, habe die Landesregierung 2012 das Amt der Landesbeauftragten für Tierschutz eingeführt: „Frau Dr. Cornelie Jäger hat diese Aufgabe vom ersten Tag an beherzt, engagiert und mit großer Leidenschaft in Angriff genommen und macht sich um den Tierschutz im Land sehr verdient“, sagte der Minister.

Ein wichtiges Ziel der grün-roten Tierschutzpolitik sei es, die Zahl der Tierversuche im Land weiter zu reduzieren und die Belastung für die Tiere zu vermindern, sagte Bonde – und berichtete von einer erfreulichen Entwicklung: „Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Tierversuche in Baden-Württemberg um neun Prozent, das heißt: Rund 50.000 Tiere weniger wurden zu Tierversuchen herangezogen. Verglichen mit 2011 haben die Tierversuche sogar um 15 Prozent abgenommen“, gab der Minister bekannt. Die für Tierversuche zuständigen Genehmigungsbehörden seien personell verstärkt und die ehrenamtlichen Ethikkommissionen paritätisch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Tierschutzorganisationen und aus der Wissenschaft besetzt worden. Diese leisteten gemeinsam mit den Behörden hervorragende Arbeit bei der schwierigen Beurteilung der Unerlässlichkeit und ethischen Vertretbarkeit von Tierversuchen. „Außerdem fördern wir gemeinsam mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst die Entwicklung von Alternativmethoden zum Tierversuch“, so Bonde.

Stärkere Förderung von tiergerechten Haltungsverfahren

Einzelne Medienberichte über mangelhafte bis erschreckende Zustände in der Nutztierhaltung erschüttern immer wieder viele Verbraucherinnen und Verbraucher. Minister Bonde sprach in diesem Zusammenhang unter anderem das Schnabelkürzen beim Geflügel, das Schwänzekürzen bei Ferkeln und das Töten überzähliger Ferkel in Ställen an. „Wir sind froh, dass riesige Tierhaltungsanlagen mit allen daran hängenden Problemen in unserem Land keine Rolle spielen. Wir setzen klar auf unsere Familienbetriebe in Baden-Württemberg“, so Bonde. Deshalb habe die Landesregierung die Kriterien für die einzelbetriebliche Förderung von Betrieben überarbeitet und berücksichtige künftig stärker Tierschutz -und Umweltaspekte bei der Förderung von Nutztierhaltungen. „Gleichzeitig unterstützen wir landwirtschaftliche Betriebe mit besonders tiergerechten Haltungsverfahren. Im neuen Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl FAKT haben wir die Weideprämie sowie Prämien für die tiergerechte Mastschweine- und Masthühnerhaltungen eingeführt.“

Leider falle es beim Einkauf jedoch noch immer schwer, Produkte aus artgerechter Tierhaltung zu erkennen. „Verbraucherinnen und Verbraucher haben viel zu wenig Möglichkeiten, ihre Kaufentscheidung bei Lebensmitteln tierischer Herkunft differenziert zu treffen. Eine einfache und leicht verständliche Kennzeichnung der Haltungsform, beispielsweise anhand von vier Kategorien, wie es sie bereits bei Konsum-Eiern gibt, könnte die Kaufentscheidung erleichtern“, sagte Bonde. Über diesen spannenden Ansatz wolle man in den kommenden Monaten auf allen politischen Ebenen mit allen Beteiligten – also Handel, Tierhaltern und Konsumenten – intensiv diskutieren.

Landesbeauftragte für Tierschutz begrüßt Vorstoß

Die Landesbeauftragte für Tierschutz, Dr. Cornelie Jäger, begrüßte Bondes Vorstoß für eine umfassende Tierhaltungskennzeichnung. „Die großen Discounter führen eine Preisschlacht zulasten der Tiere und bieten den Verbraucherinnen und Verbrauchern viel zu wenig Möglichkeiten, ihre Kaufentscheidung bei den Lebensmitteln tierischer Herkunft so differenziert zu treffen, wie sie es vom Gemüse- oder Obstkauf längst gewöhnt sind. Wir müssen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass mehr Tierwohl für den Tierhalter wirtschaftlich attraktiv und für den Konsumenten erkennbar und nachvollziehbar ist.“ Es sei ihr ein großes Anliegen, dass die Verantwortung für Tierschutzfragen nicht auf Einzelne abgeschoben, sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen werden: „Das gilt für die verwilderten Katzen und das Bemühen um kommunale Katzenkastrationsgebote genauso wie für die Millionen von Heimtieren, für die sich niemand mehr interessiert, und natürlich auch für die Schweine, Hühner, Puten und Rinder, von denen wir so vielfältig profitieren“, so Dr. Jäger.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Tierschutz und Tiergesundheit

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Die Landestierschutzbeauftragte

Tätigkeitsbericht 2013 der Landesbeauftragten für Tierschutz (PDF)

Quelle, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz

Foto, Sabine

3. Dobler Spectaculum bietet Zeitreise ins Mittelalter 22. bis 24. August 2014

Vom 21. – 24.08.2014 auf der einzigartigen Höhenlage im Schwarzwald mit eigenem Kinderprogramm

dobel ritterDobel (SZ). Mit Trommelwirbel ziehen zum dritten Mal Ritter, Knappen, Herold und Musikanten auf den Dobel, um dort Ihr Lager aufzuschlagen. Die einzigartige Höhenlage des Nordschwarz- waldes bietet vom 22. bis 24. August 2014 eine Zeitreise ins Mittelalter und nach Aussage von Bürgermeister Wolfgang Krieg ein historisches „Spectaculum“, das seinesgleichen sucht. In Zusammenarbeit der Bruchsaler Ritterschaft gibt es rund um den Wasserturm ein mittelalterliches Treiben mit Abenteuern, die Kinderträume wahr werden lassen. „Das facettenreiche Treiben im Lager bietet einen Einblick in das Leben unserer Vorfahren“, so Krieg, der für 2014 ein besonderes Kinderprogramm mit der Ritterschaft entwickelt hat. Bereits am 21. August 2014 sind Kinder von 5 bis 12 Jahren kostenfrei zum „Rittertag“ eingeladen. Von 14.00 bis 17.00 Uhr geht es am Wasserturm um wahrhaft ritterliche Disziplinen wie Hufeisen werfen, Sackhüpfen und Eierlauf in Ritterrüstung. Für ihre ritterlichen Taten erhalten alle Teilnehmer eine Urkunde.
Während anderswo das Treiben eines Mittelalter Marktes auf engen Gassen oder beengten Burganlagen stattfindet, glänzt der Höhenort Dobel mit seiner exponierten Lage rund um den Wasserturm. „In 720 Metern Höhe ist die Aussicht auf die Rheinebene einfach umwerfend schön“, schwärmt Bürgermeister Wolfgang Krieg, der 2014 mit mehr als doppelt so vielen Marktständen wie im Vorjahr aufwarten kann. Höhepunkt des mittelalterlichen Treibens sind beeindruckende Vorführungen wie die spektakulären Schaukämpfe der Bickes- heimer Spiegelfechter oder Brachmanroths sowie eine faszinierende Feuerschau, die in diesem Jahr sogar am Freitag und am Samstag Abend stattfinden wird.
Das Mittelalter begeistert.
Dobel.de-Mittelalter1„Der Dobel wurde im 11. Jahr- hundert besiedelt, aber wer weiß denn heute noch, wie schwer es ist, ein Feuer zu entzünden, am Lagerfeuer das Essen für die Familie zuzubereiten und schließlich das Leben der Sippe zu schützen“, so Krieg. Das einfache Leben und die Geheimnisse des Mittelalters wird professionell und authentisch durch die mittlerweile international agierende Bruchsaler Ritterschaft dargestellt. Für Heike Franz aus dem Vorstand des Kultur- und Heimatvereins Bruchsal zählt das Dobler Spektakulum zu einer der größten Ver- anstaltungen der Region, die mittelalterliche Kultur erlebbar macht. „Unsere Mitglieder sind mit Leidenschaft dabei und daher ist die Resonanz der Besucher entsprechend hoch“, resümiert Franz. Die historischen Kostüme sind selbst geschneidert und die dargestellten Persönlichkeiten sind Personen, die es auch in Wirklichkeit gegeben hat.
Bei freiem Eintritt gibt es auch vieles, das die Erwachsenen noch nicht wissen. Heike Franz schmunzelt: “Wir haben in diesem Jahr eine Märchenerzählerin, die mittags für Kinder und abends für Erwachsene die spannendsten Geschichten erzählt. Gaukler und Spielleute sind vor Ort und 2014 erstmals die Schäfergruppe Bretten, die mittelalterliche Tänze präsentiert. Die exponierte Lage auf dem Hochplateau des Nordschwarzwalds, die gute Erreichbarkeit und nicht zuletzt das umfassende Angebot an kulinarischen und kulturellen Höhepunkten machen den Erfolg der Veranstaltung aus. Zudem sind 2014 erstmals 300 überdachte Sitzplätze für Gäste vorgesehen, um Sarazenerfleisch,  Flammkuchen oder Stockbrot zu genießen.

Weitere Informationen
Dobel.info
Bruchsalerritterschaft

Fotos, Dobel/Info

Zumeldung zur Gegeninitiative zum Bildungs- zeitgesetz – Dörrobst statt Äpfel

Posted by Klaus on 7th August 2014 in Allgemein

ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – Landesbezirk Baden-Württemberg Stuttgart, 7. August 2014

Leni Breymaier, ver.di Landesbezirksleiterin, zur Gegeninitiative der baden-württembergischen Arbeitgeber zum geplanten Bildungszeitgesetz:

„Die heute vorgestellten Initiativen der Arbeitgeber stehen in keinerlei Zusammenhang mit der geplanten Bildungszeit. Die baden-württembergischen Arbeitgeber bieten Dörrobst für Benachteiligte im Tausch gegen Äpfel für alle an. Erpressung ist kein Stilmittel der Demokratie und der Sozialpartnerschaft.
Für die Benachteiligten am Arbeitsmarkt aktiv zu werden ist gut. Oberste Priorität hat aber, möglichst allen eine ordentliche Erstausbildung zu ermöglichen. Die Ausweitung der Teilzeitausbildung ist eine schiere Selbstverständlichkeit und im ureigenen Interesse der Arbeitgeber; und ohnehin Teil des gemeinsam verabredeten Ausbildungspaktes.
Bemerkenswert ist, dass die Pläne bei genauem Hinsehen nur mit dem Brennglas zu entdeckende Verbesserungen für wenige bringen werden. Dafür sollen wir im Gegenzug auf ein Recht auf Bildungszeit verzichten, das in praktisch allen anderen Bundesländern seit Jahren und Jahrzenten mit gutem Erfolg und ohne Schaden für die Wirtschaft gilt und seit 1976 eigentlich verbindlich vorgeschrieben wäre.
Die Behauptung, die Bildungszeit erhöhe nur den Urlaubsanspruch, ist eine Diffamierung für engagierte Beschäftigte, die sich künftig mit der Bildungszeit auf eigene Kosten weiterbilden wollen. Die noch massivere inhaltliche Einflussnahme auf die Fortbildung der Lehrer an unseren Schulen als Wohltat zu verkaufen, ist schlicht und ergreifend frech.“

1976 hatte die Bundesrepublik Deutschland sich mit der Ratifizierung des Übereinkommens Nr. 140 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) völkerrechtlich verpflichtet, eine bezahlte Freistellung zum Zwecke der Berufsbildung, der allgemeinen und politischen Bildung sowie der gewerkschaftlichen Bildung einzuführen. In anderen Bundesländern ist das seitdem selbstverständlich. Jetzt sind fast vierzig Jahre vergangen, ohne dass eine baden-württembergische Landesregierung dieser Verpflichtung nachgekommen ist. Die grün-rote Landesregierung hat im Koalitionsvertrag vereinbart, es nun endlich genau so machen zu wollen, wie fast im ganzen Rest Deutschlands.