Archive for Mai 5th, 2023

Neuer Trinkbrunnen am Schützenplatz

Presse LHS

Zum Beginn der warmen Monate gibt es für die Bürgerinnen und Bürger am Schützenplatz im Stuttgarter Stadtbezirk Mitte einen neuen Service. Das Tiefbauamt hat dort am heutigen Freitag, 5. Mai, einen neuen Trinkbrunnen in Betrieb genommen.

Der neue Trinkbrunnen am Stuttgarter Schützenplatz, der jetzt in Betrieb gegangen ist, mit den drei dafür Zuständigen aus dem Tiefbauamt. Von links: Tasneem Barakat, Klaus Hofmann und Heiko Schrader.

Der neue Trinkbrunnen am Stuttgarter Schützenplatz, der jetzt in Betrieb gegangen ist, mit den drei dafür Zuständigen aus dem Tiefbauamt. Von links: Tasneem Barakat, Klaus Hofmann und Heiko Schrader

Foto, Max Kovalenko/Stadt Stuttgart

Es ist der 107. Brunnen, an dem die Landeshauptstadt kostenloses Trinkwasser für den persönlichen Gebrauch zur Verfügung stellt. Der Brunnen ist Teil der Umgestaltung des Schützenplatzes. In enger Zusammenarbeit mit den Anwohnerinnen und Anwohnern ist der Platz umgestaltet worden. Neu sind unter anderem die Sitzgelegenheiten und die Begrünung. Die offizielle Einweihung soll innerhalb der nächsten Monate stattfinden.

Für die Stuttgarter Trinkbrunnen wurde ein neues Standardmodell entwickelt, das jetzt auch am Schützenplatz im Einsatz ist. Besonders wichtig ist der Gesundheitsschutz, da mit dem Trinkwasser ein Lebensmittel zur Verfügung gestellt wird, für das hohe Anforderungen gelten. Wichtig ist zudem, dass der Trinkbrunnen als solcher gut erkennbar ist.Die Trinkbrunnen werden regelmäßig auf Hygiene hin kontrolliert. Dabei werden Wasserproben analysiert um sicherzustellen, dass das Trinkwasser unbedenklich ist. Aus diesem Grund können einzelne Trinkbrunnen kurzfristig außer Betrieb sein. Sobald die Analyse-Ergebnisse unbedenklich sind, werden sie wieder eingeschaltet.

In Kürze werden auch in Untertürkheim bei der Alten Kelter und im Bezirk Ost am Raitelsberg zwei weitere Trinkbrunnen in Betrieb gehen. Hierfür wurde ein kleinerer Brunnentyp in ähnlichem Design entwickelt, der optisch wegen des engeren Straßenraums etwas zurückhaltender ausfällt.

Eine Karte mit allen Brunnen in der Landeshauptstadt ist  an dieser Stelle zu finden.

Einladung zur Sitzung des Bezirksbeirats Hedelfingen am 16. Mai 2023

18:00 Uhrim Bezirksrathaus Hedelfingen Bürgersaal

T a g e s o r d n u n g öffentlich

1. Bürgerinnen und Bürger tragen dem Bezirksbeirat ihre Anliegen vor.

2. WERTvoller Wohnraum, Vorstellung des Förder- programms
mündlicher Bericht
liegt bei Sozialamt

3. Umsetzung der Hauptradroute 2, weitere Bauabschnitte
mündlicher Bericht
Tiefbauamt

4. Standorte für die Errichtung von Flüchtlingsunterkünften in Modulbauweise
mündlicher Bericht zum aktuellen Sachstand
GRDrs 797/2022

5. Präventive Gestaltung von Lebenswelten im öffentlichen Raum für Jugendliche in den Oberen Neckarvororten
mündlicher Bericht
liegt bei Stuttgarter Jugendhaus gGmbH

6. Bürgerhaushalt 2023
Stellungnahme des Bezirksbeirats zu den Vorschlägen aus dem Stadtbezirk


7.
Bekanntgaben

8. Aktuelles

Mit freundlichen Grüßen
Bezirksvorsteher Kai Freier

Siehe auch: Politik vor Ort – Flüchtlingdorf in Hedelfingen

Archivfoto

Dürrbachtal – „Ohne Feldweg keine Flurbe- reinigung“

Ende Januar hatte die Stadt Stuttgart ihr Konzept zur Flurneuordnung am Südhang des Wangener Berges vorgestellt. Es betrifft überwiegend Grundstücke im Rohracker Dürrbachtal. Das Konzept stößt jedoch vor allem bei Grundstücksbesitzern auf Widerstand.

Gastbeitrag von Mathias Kuhn

Die Gegner haben eine Interessengemeinschaft gebildet. Kritik entzündet sich vor allem am Ausbau des historischen Grenzwandels zu einem befestigten Feldweg. Bei einer durch das Bezirksamt Hedelfingen organisierten Begehung am 29. April tauschten die Fachleute der Flurbereinigung und des Stadtplanungsamts ihre Ideen mit Anliegern und Bezirksbeiräten aus.

„Aus zwei Gründen schlagen wir die Flurneuordnung vor“, sagte Wolfgang Maier vom Amt für Stadtplanung und Wohnen. Die Nutzung der Flächen gehe zurück. Viele Grundstücke verwilderten. Deswegen wolle die Stadt mit der Neuordnung verbuschte Grundstücke aufwerten. Sie sollen mit Schafen oder Ziegen beweidet werden, um offenere Landschaften und ökologisch wertvolle Übergänge von Wald zu Offen-Landschaften zu schaffen.

Ausgleichsflächen für bauliche Eingriffe

Willkommener Zweiteffekt: Um städtebauliche Eingriffe in die Natur wie im Rosensteinquartier ausgleichen zu können, benötigt die Stadt Kompensationsflächen. Sie sind rar. Als optimalen Bereich haben die Stadtplaner den Hang im Dürrbachtal ermittelt. „Eine sinnvolle Beweidung setzt aber zusammenhängende, große Flächen voraus. Die Flurneuordnung soll diese Voraussetzungen schaffen“, so Maier. Aus den Reihen der Rohracker Wengerter sei zudem der Wunsch nach einem befahrbaren Weg an die Stadt herangetragen worden. Er soll deren schwere Arbeit in den Steillagen erleichtern.

Andenken an Ahnen bewahren

Das erste Grobkonzept sieht einen 2,5 bis drei Meter breiten, „befestigten Feldweg“ entlang des Grenzwandels vor. Gegen diese „Straße“ laufen die Gegner Sturm. „Die Wandel wurden von der Stadt vor wenigen Jahren mit viel Geld restauriert. Sie sind ein Teil unserer Geschichte. Sie sind die Pfade unserer Ahnen. Jetzt sollen sie geopfert werden, damit sie mit SUVs befahren werden können“, mahnte der Rohracker Wengerter Sebastian Schiller mehr Kulturbewusstsein an. Das Gebiet habe für die Rohracker Bevölkerung einen hohen Erholungswert. Es zeichne sich durch eine Vielfalt unterschiedlicher Vegetationsflächen aus, das unter der Neuordnung leiden werde, fürchtet eine Rohrackerin. „Wieso muss dies zuerst kaputt gemacht werden, um eine Kulturlandschaft zu erhalten?“

Auch der Hedelfinger Grünen-Bezirksbeirat Eberhard Schweizer stellt das Projekt in Frage. Seit der Pandemie hätten hier junge Familien Grundstücke erworben und nachhaltig bearbeitet. „Es ist nicht sinnvoll, alles abzuräumen, und es bringt auch nicht viele Ökopunkte.“

Keine Kosten für Grundstücksbesitzer

Gerd Holzwarth versuchte, mit Fakten die teilweise emotionale Debatte zu versachlichen. Er leitet im Landratsamt Rems-Murr-Kreis den Fachbereich Flurneuordnung und begleitet als erfahrener Fachmann das Neuordnungsvorhaben im Dürrbachtal. „Entgegen anderslautender Gerüchte wird es keine Enteignung geben. Wir werden auch keinem Grundstücksbesitzer sein Gartenhäuschen wegnehmen.“ Auf diese kämen auch keine Kosten zu. Das Land übernehme 70, die Stadt die restlichen 30 Prozent der Investitionssumme.

In einem nächsten Schritt werde man am 23. Mai die Grundstückseigentümer informieren und dann in Gesprächen die Wünsche vor Ort ermitteln. Danach werde sich zeigen, ob die Neuordnung überhaupt Sinn mache. „Wenn sich herausstellt, dass wir den Grenzwandel belassen sollen, wird es auch keine Flurneuordnung geben“, sagt Holzwarth. Im umgekehrten Fall werde ein Vorschlag erarbeitet. Erst wenn der Gemeinderat diesem zustimme, werde in die konkreten Planungen eingestiegen.

Info-Veranstaltung am 23. Mai

Wie die Neuordnung letztendlich vollzogen werde, liege danach weiterhin in den Händen der rund 80 Grundstückseigentümer. Sie würden während des Neuordnungsprozesses eine Teilnehmergemeinschaft bilden und einen Vorstand wählen. „Dieser Vorstand entscheidet mehrheitlich.“ Ein Stichweg, wie Sebastian Schiller und Wolf-Dietrich Paul vom BUND bei der Begehung als Kompromiss zu dem asphaltierten Feldweg vorschlugen, könnte beispielsweise geprüft und realisiert werden. „Wir wollen den Grundstückseigentümern dienen“, sagt Holzwarth.

Foto: Mathias Kuhn