Search Results

Öffnungstag im ehemaligen Luftschutzstollen Gaishalde in Bietigheim-Bissingen 02.09.2018

Guten Tag,

am Sonntag, den 02.09.2018 laden wir wieder zur Besichtigung des Luftschutzstollens in der ehemaligen Gaishalde in Bietigheim-Bissingen ein.

Der Stollen liegt neben der B27 im Fels unter der katholischen Kirche St. Laurentius (Bushaltestelle Auwiesenbrücke). Parkmöglichkeiten gibt es auf dem aldi-Parkplatz in der Wobachstraße.

Im Bereich der Bushaltestelle Auwiesenbrücke und der B27 befand sich bis Anfang der 1970er Jahre ein Wohngebiet mit kleinen Handwerksbetrieben und Ladengeschäften, die Gaishalde. Sie war im Zug der Industrialisierung und nach dem Anschluss Bietigheims an die Eisenbahn entstanden. Neben wenigen Gebäuden ist von diesem Viertel heute nur noch der zugehörige Luftschutzstollen erhalten.
Während des Zweiten Weltkriegs blieb Bietigheim lange Zeit von Luftangriffen verschont. Trotz des recht bedeutenden Bahnknotens hatte die Stadt für die Alliierten keine Priorität.
Wie viele kleine Städte in der Region begannen auch Bietigheim und Bissingen erst 1944 mit dem Bau von Luftschutzstollen für die Zivilbevölkerung. In Bietigheim entstanden sechs, in Bissingen fünf Luftschutzstollen, von denen heute nur noch der Stollen in der ehemaligen Gaishalde öffentlich zugänglich ist.
Wir erklären die Geschichte des Stollens und des Stollenbaus in Bietigheim und warum dieser erst so spät einsetzte.
Die Stollen waren bei Alarmen und Luftangriffen teils dramatisch überfüllt. Nach den ersten Luftangriffen auf Bietigheim im Dezember 1944 und Januar 1945 dienten sie auch einigen Familien als Notunterkunft, deren Häuser nicht mehr benutzbar waren. Allerdings waren die Stollen dafür überhaupt nicht ausgelegt und die Bedingungen, unter denen diese Familien campierten sind kaum noch vorstellbar.

Im April 1945 bekamen die Stollen nochmals eine wichtige Rolle, als Bietigheim für 12 Tage Front wurde und sich an den Ufern der Enz französische und deutsche Verbände gegenüberstanden. Auch diesen Teil der Bietigheimer Geschichte haben wir aufgearbeitet.

Der ehemalige Luftschutzstollen ist von 11:00 h – 17:00 h geöffnet.

Norbert Prothmann

Fotos, Blogarchiv Klaus

Tag der Offenen Tür im ehemaligen Luftschutzstollen Gaishalde in Bietigheim-Bissingen 04.09.2016

GaishaldeGuten Tag,

am Sonntag, den 04.09. laden wir wieder zur Besichtigung des Luftschutzstollens in der ehemaligen Gaishalde in Bietigheim-Bissingen ein.

Der Stollen liegt neben der B27 im Fels unter der katholischen Kirche St. Laurentius (Bushaltestelle Auwiesenbrücke). Parkmöglichkeiten gibt es auf dem aldi-Parkplatz in der Wobachstraße.

Der Bereich dieser Bushaltestelle war bis zum Ausbau der B27 Anfang der 1970er Jahre ein Wohngebiet, von dem heute neben wenigen Gebäuden nur noch er zugehörige Luftschutzstollen erhalten ist. Dieser wurde in der Spätphase des 2. Weltkriegs errichtet, als im Gebiet der Stadt Bietigheim ab April 1944 insgesamt 6 Zivilschutzstollen zum Schutz vor gegnerischen Luftangriffen geschaffen wurden. Auf Bissinger Gemarkung entstanden weitere fünf Anlagen.

Die Größe Bietigheims mit rund 9.000 Einwohnern 1939 ließ die Stadt für Luftangriffe lange Zeit unattraktiv erscheinen. Gegen Ende 1943 wurden aber auch zunehmend kleinere Städte von verheerenden Angriffen getroffen, so dass sowohl Bietigheim als auch Bissingen den Bau von Luftschutzstollen in die Muschelkalkfelsen auf beiden Seiten der Enz initiierten.

Für die Baustellen wurden überwiegend Kriegsgefangene aus dem zentralen Durchgangslager am Bietigheimer Bahnhof rekrutiert. Viele stammten aus Osteuropa, aber auch aus Italien, mit dem sich Deutschland seit Oktober 1943 im Krieg befand. Die Arbeiten wurden mit höchster Eile, aber auch bereits beeinträchtigt von Materialmangel ausgeführt. Die Ausstattung der Stollen war auf das Nötigste beschränkt. So gab es kaum elektrisches Licht und keine Sanitärinstallationen. Auch Lüftungsanlagen waren nicht vorhanden. Die Wände blieben unverkleidet. Sitzgelegenheiten gab es auf hölzernen Bänken.

Die Stollen waren bei Alarmen und Luftangriffen teils dramatisch überfüllt. Nach den ersten Luftangriffen auf Bietigheim im Dezember 1944 und Januar 1945 dienten sie auch einigen Familien als Notunterkunft, deren Häuser nicht mehr benutzbar waren. Allerdings waren die Stollen dafür überhaupt nicht ausgelegt und die Bedingungen, unter denen diese Familien campierten sind kaum noch vorstellbar.

Als im April 1945 französische Truppen die Weststadt besetzten entbrannte inmitten der Stadt ein 12-tägiger Kampf mit den deutschen Verteidigern oder Oststadt. Die Bietigheimer, die lange Zeit das Glück hatten, nicht von Luftangriffen heimgesucht zu werden, lebten nun unter Artilleriebeschuss von beiden Seiten. Innerhalb des Stadtgebiets spielten sich unbeschreibliche Szenen ab. Die Luftschutzstollen erwiesen sich dabei als sichere Zuflucht. Dennoch kamen in diesen Tagen dutzende Zivilisten ums Leben.

Der Luftschutzstollen Gaishalde ist der einzige ehemalige Luftschutz-Stollen in Bietigheim-Bissingen, der heute noch besichtigt werden kann. Wir zeigen ihn von 11:00 h – 17:00 h.

Norbert Prothmann
Forschungsgruppe Untertage e.V.

Foto, Blogarchiv

Weitere Fotos unter Luftschutzstollen in der Gaishalde in Bietigheim

Tag der Offenen Tür im Luftschutzstollen Gaishalde in Bietigheim, 03.07.2016

Gaishalde-014Guten Tag,

am Sonntag, 03.07. laden wir wieder zur Besichtigung des Luftschutzstollens in der ehemaligen Gaishalde in Bietigheim-Bissingen ein.

Der Stollen wurde zusammen mit fünf weiteren Stollen in Bietigheim ab April 1944 gebaut. Bis dahin hatte man auf die ausgebauten Luftschutzkeller und mehrere Militärbunker der Neckar-Enz-Stellung vertraut, die die Wehrmacht der Stadt als Luftschutzräume überlassen hatte. Die Größe Bietigheims mit rund 9.000 Einwohnern 1939 ließ die Stadt für Luftangriffe lange Zeit unattraktiv erscheinen. Gegen Ende 1943 wurden aber auch zunehmend kleinere Städte von verheerenden Angriffen getroffen, so dass sowohl Bietigheim als auch Bissingen den Bau von Luftschutzstollen in die Muschelkalkfelsen auf beiden Seiten der Enz initiierten.

Die Arbeitskräfte waren überwiegend Kriegsgefangene aus dem zentralen Durchgangslager am Bietigheimer Bahnhof. Die Arbeiten wurden mit höchster Eile, aber auch bereits beeinträchtigt von Materialmangel ausgeführt. So entstanden primitive Luftschutzräume in den Felsen, deren Wände nur an wenigen Stellen mit Beton ausgekleidet waren (teilweise im Wobachstollen). In der Regel beließ man die Felswände, wie sie durch den Ausbruch entstanden waren und baute lediglich hölzerne Sitzbänke ein. So wirkt auch der Gaishalde-Stollen eher wie eine Felsenhöhle als wie ein Bunker.

BB1Die Anlage wurde ab Dezember 1944 für die Bevölkerung geöffnet.Zu diesem Zeitpunkt erfolgte auch der erste Luftangriff auf Bietigheim. Die geplante Zahl von 500 Schutzsuchenden wurde bei den Luftangriffen deutlich überschritten. Zeitzeugen zufolge sollen im Dezember 1944 bis zu 1.000 Personen im Stollen gewesen sein. Die nur rudimentär mit wenigen elektrischen Lämpchen ausgestattete Anlage verfügte über keine Lüftungsanlage und war für diesen Ansturm nicht ausgelegt. Durch Sauerstoffmangel wurden mehrere Personen ohnmächtig.

Das Problem konnte bis Kriegsende nicht mehr abschließend gelöst werden. Es entzerrte sich nur dadurch, dass sich die Schutzsuchenden mehr verteilten und viele Bietigheimer bei Fliegeralarm auch in die Wälder flohen, so dass die Überbelegung des Stollens abnahm.

Als im April 1945 französische Truppen die Weststadt besetzten entbrannte inmitten der Stadt ein 12-tägiger Kampf mit den deutschen Verteidigern oder Oststadt. Innerhalb des Stadtgebiets spielten sich unbeschreibliche Szenen ab, dutzende Zivilisten kamen ums Leben. Die Bietigheimer, die lange Zeit das Glück hatten, nicht von Luftangriffen heimgesucht zu werden, lebten nun unter Artilleriebeschuss von beiden Seiten. Die Luftschutzstollen erwiesen sich dabei als sichere Zuflucht.

Zweiter Eingang mit einem EinmannbunkerDer Luftschutzstollen Gaishalde ist der einzige ehemalige Luftschutz-Stollen in Bietigheim-Bissingen, der heute noch besichtigt werden kann. Wir zeigen ihn am Sonntag, 03.Juli von 11:00 h – 17:00 h.

Der Eingang liegt neben der B27 im Fels unter der katholischen Kirche St. Laurentius (Bushaltestelle Auwiesenbrücke). Parkmöglichkeiten gibt es auf dem aldi-Parkplatz in der Wobachstraße.


Norbert Prothmann

Mehr Fotos unter luftschutzstollen-in-der-gaishalde-in-bietigheim-tag-der-offenen-tuer-5-9-2010

Öffnungstag im ehemaligen Luftschutzstollen Gaishalde in Bietigheim am 05.07.2015

Guten Tag,

Besucher im Luftschutzstollen in Bietigheim-Bissingen am Sonntag, den 05. Juli 2015 laden wir wieder zum Tag der offenen Tür in den Gaishalde-Stollen in Bietigheim. Der Luftschutzstollen aus dem 2. Weltkrieg liegt neben der B27 im Fels unter der katholischen Kirche St. Laurentius (Bushaltestelle Auwiesenbrücke). Der Stollen ist von 11 – 17 Uhr geöffnet.

Bietigheim und Bissingen hatten lange Zeit keine Luftangriffe erlebt. So entstanden die Luftschutzstollen in den beiden Städten erst sehr spät. Im April 1944 wurde mit ihrem Bau begonnen. Teilweise wurde noch bis Ende des Jahres 1944 an ihnen gearbeitet. Die Bauarbeiten waren geprägt von Eile, Materialmangel und ständigen Luftalarmen. Erst ab Ende 1944 konnten die Stollen benutzt warden. Dennoch ist die relativ kurze Geschichte ihrer Nutzung ein wichtiges und eindrückliches Stück Stadtgeschichte. Die Stollen boten nicht nur Schutz vor den immer häufiger werdenden Luftangriffen ab Dezember 1944, sondern waren vor allem auch Zufluchtstorte in den 12 Tagen im April 1945, in denen Bietigheim Front war.

Für die Anwohner der Gaishalde, die damals bis an die Felswände bebaut war, wurde ein Luftschutzstollen in den Fels unter der katholischen Kirche St. Laurentius getrieben. Das Einzugsgebiet des Stollens war die Altstadt südlich der Enz bis zum Bahndurchlass beim Café Central.

Für den Vortrieb wurden 12 italienische Zwangsarbeiter aus dem zentralen Durchgangslager am Bahnhof Bietigheim eingesetzt, die mit Presslufthämmern ohne Arbeitsschutz arbeiteten. Unterstützt wurden sie vom Sprengmeister eines lokalen Tiefbauunternehmens, der die Sprengungen im Fels durchführte. Im November 1944 wurde erstmals die Bevölkerung bei einem Fliegeralarm eingelassen, obwohl die Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen waren. Es war gerade rechtzeitig, ab Dezember 1944 fielen Bomben auch auf Bietigheim. Die Stollenzugänge lagen im Westen hinter der Bäckerei Mutschler und im Süden im Hof des Steinmetzbetriebs Wilhelm Hahn. Der Südeingang ist heute vermauert.

Anhand von Infotafeln und Originaldokumente dokumentieren wir die Geschichte des Stollens und zeichnen die Situation der Zivilbevölkerung während des Krieges nach. Ein Schwerpunkt des Öffnungstags sind die Ereignisse zum Kriegsende in Bietigheim-Bissingen im April 1945 als der Stollen auf der deutschen Seite der Front lag.

Der Stolleneingang liegt an der B27 (Stuttgarter Straße) vom Bahnhof kommend unterhalb des Krankenhauses vor der Enzbrücke rechts (Bushaltestelle Auwiesenbrücke). Parkmöglichkeiten gibt es auf dem aldi-Parkplatz in der Wobachstraße.

Vor dem Westeingang steht ein historischer Betonunterstand, der im Besitz des Geschichtsvereins der Stadt Bietigheim-Bissingen ist. Der Unterstand ist Bestandteil des Ausstellungskonzepts und wird am Öffnungstag ebenfalls erklärt werden.

Der Gaishalde-Stollen ist der einzige ehemalige Luftschutzstollen in Bietigheim-Bissingen, der für Besichtigungen zur Verfügung steht.

Der Eintritt ist frei.

Foto, Veranstalter

Öffnungstag im ehemaligen Luftschutzstollen Gaishalde in Bietigheim 05.04.2015

Posted by Klaus on 30th März 2015 in Allgemein

Guten Tag,

Gaishalde-014Am Ostersonntag, den 05.April 2015 laden wir wieder zum Tag der offenen Tür in den Gaishalde-Stollen in Bietigheim. Der Luftschutzstollen aus dem 2. Weltkrieg liegt neben der B27 im Fels unter der katholischen Kirche St. Laurentius (Bushaltestelle Auwiesenbrücke). Der Stollen ist von 11 – 17 Uhr geöffnet.

Die Luftschutzstollen in Bietigheim sind erst sehr spät entstanden. Lange Zeit hatte Bietigheim keine Luftangriffe erlebt. Erst im April 1944 wurde mit dem Bau der Stollen begonnen. Teilweise wurde noch bis Ende des Jahres 1944 an ihnen gearbeitet. Dennoch ist die relativ kurze Geschichte ihrer Nutzung ein wichtiges und eindrückliches Stück Stadtgeschichte. Die Stollen boten nicht nur Schutz vor den immer häufiger werdenden Luftangriffen, sondern waren vor allem auch Zufluchtstorte in den 12 Tagen im April 1945, in denen Bietigheim Front war.

Für die Anwohner der Gaishalde, die damals bis an die Felswände bebaut war, wurde ein Luftschutzstollen in den Fels unter der katholischen Kirche St. Laurentius getrieben. Das Einzugsgebiet des Stollens war die Altstadt südlich der Enz bis zum Bahndurchlass beim Café Central.

Für den Vortrieb wurden 12 italienische Zwangsarbeiter aus dem zentralen Durchgangslager am Bahnhof Bietigheim eingesetzt, die mit Presslufthämmern ohne Arbeitsschutz arbeiteten. Unterstützt wurden sie vom Sprengmeister eines lokalen Tiefbauunternehmens, der die Sprengungen im Fels durchführte. Im November 1944 wurde erstmals die Bevölkerung bei einem Fliegeralarm eingelassen, obwohl die Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen waren. Es war gerade rechtzeitig, ab Dezember 1944 fielen Bomben auch auf Bietigheim. Die Stollenzugänge lagen im Westen hinter der Bäckerei Mutschler und im Süden im Hof des Steinmetzbetriebs Wilhelm Hahn. Der Südeingang ist heute vermauert.

Anhand von Infotafeln und Originaldokumente dokumentieren wir die Geschichte des Stollens und zeichnen die Situation der Zivilbevölkerung während des Krieges nach. Ein Schwerpunkt des Öffnungstags sind die Ereignisse zum Kriegsende in Bietigheim-Bissingen im April 1945 als der Stollen auf der deutschen Seite der Front lag.

Der Stolleneingang liegt an der B27 (Stuttgarter Straße) vom Bahnhof kommend unterhalb des Krankenhauses vor der Enzbrücke rechts (Bushaltestelle Auwiesenbrücke). Parkmöglichkeiten gibt es auf dem aldi-Parkplatz in der Wobachstraße.

Vor dem Westeingang steht ein historischer Betonunterstand, der im Besitz des Geschichtsvereins der Stadt Bietigheim-Bissingen ist. Der Unterstand ist Bestandteil des Ausstellungskonzepts und wird am Öffnungstag ebenfalls erklärt werden.

Der Gaishalde-Stollen ist der einzige ehemalige Luftschutzstollen in Bietigheim-Bissingen, der für Besichtigungen zur Verfügung steht.

Der Eintritt ist frei.

Siehe auch: Gaishalde

Foto, Blogarchiv

Öffnungstag im Gaishalde-Stollen in Bietigheim 07.09.2014

Posted by Klaus on 3rd September 2014 in Allgemein, Vereine und Gruppen

Die jüngste BunkerführerinGuten Tag,

Am Sonntag, den 07.September 2014 laden wir wieder zum Tag der offenen Tür in den Gaishalde-Stollen in Bietigheim. Der Luftschutzstollen aus dem 2. Weltkrieg liegt neben der B27 im Fels unter der katholischen Kirche St. Laurentius (Bushaltestelle Auwiesenbrücke). Der Stollen ist von 11 – 17 Uhr geöffnet.
Da Bietigheim lange Zeit keine Luftangriffe erlebte, wurde erst sehr spät mit dem Bau von Stollenanlagen für die Zivilbevölkerung begonnen. Im April 1944 begann die Stadt auf Initiative des Bürgermeisters Gotthilf Holzwarth sowie der Firmen Daimler-Benz, Bessey und DLW mehrere Projekte. Für die Anwohner der Gaishalde, die damals bis an die Felswände bebaut war, wurde ab April 1944 ein Luftschutzstollen in den Fels getrieben. Das Einzugsgebiet des Stollens war die Altstadt bis zum Bahndurchlass beim Café Central.
BB1Für den Vortrieb wurden 12 italienische Zwangsarbeiter aus dem zentralen Durchgangslager Bietigheim eingesetzt, die mit Presslufthämmern ohne Arbeitsschutz arbeiteten. Unterstützt wurden sie vom Sprengmeister eines lokalen Tiefbauunternehmens, der die Sprengungen im Fels durchführte. Im November 1944 wurde erstmals die Bevölkerung bei einem Fliegeralarm eingelassen, obwohl de Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen waren. Es war gerade rechtzeitig, ab Dezember 1944 fielen Bomben auch auf Bietigheim. Die Stollenzugänge lagen im Westen hinter der Bäckerei Mutschler und im Süden im Hof des Steinmetzbetriebs Wilhelm Hahn. Der Südeingang ist heute vermauert.
Infotafeln und Originaldokumente dokumentieren die Geschichte des Stollens und zeichnen die Situation der Zivilbevölkerung während des Krieges nach. Ein Abriss der Ereignisse zum Kriegsende in Bietigheim-Bissingen im April 1945 veranschaulicht die Situation in der Stadt als der Krieg schließlich an die Enz kam und Bietigheim 12 Tage lang Front war.
Der Stolleneingang liegt an der B27 (Stuttgarter Straße) vom Bahnhof kommend unterhalb des Krankenhauses vor der Enzbrücke rechts (Bushaltestelle Auwiesenbrücke). Parkmöglichkeiten gibt es auf dem aldi-Parkplatz in der Wobachstraße.
Vor dem Westeingang steht ein historischer Betonunterstand, der im Besitz des Geschichtsvereins der Stadt Bietigheim-Bissingen ist. Der Unterstand ist Bestandteil des Ausstellungskonzepts und wird am Öffnungstag ebenfalls erklärt werden.

Der Gaishalde-Stollen ist der einzige ehemalige Luftschutzstollen in Bietigheim-Bissingen, der für Besichtigungen zur Verfügung steht.

Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen finden Sie auch unter: arbeitskreis-bunkerforschung
Fotos, Blogarchiv

Einladung zum Öffnungstag im Gaishalde in Bietigheim 6.Juli 2014

Guten Tag,

BB1Am Sonntag, den 06.Juli 2014 laden wir wieder zum Tag der offenen Tür in den Gaishalde-Stollen in Bietigheim. Der Luftschutzstollen aus dem 2. Weltkrieg liegt neben der B27 im Fels unter der katholischen Kirche St. Laurentius. Der Stollen ist von 11 – 17 Uhr geöffnet.

Da Bietigheim lange Zeit keine Luftangriffe erlebte, wurde erst sehr spät mit dem Bau von Stollenanlagen für die Zivilbevölkerung begonnen. Im April 1944 begann die Stadt auf Initiative des Bürgermeisters Gotthilf Holzwarth sowie der Firmen Daimler-Benz, Bessey und DLW mehrere Projekte. Für die Anwohner der Gaishalde, die damals bis an die Felswände bebaut war, wurde ab April 1944 ein Luftschutzstollen in den Fels getrieben. Das Einzugsgebiet des Stollens war die Altstadt bis zum Bahndurchlass beim Café Central.

Für den Vortrieb wurden 12 italienische Zwangsarbeiter aus dem zentralen Durchgangslager Bietigheim eingesetzt, die mit Presslufthämmern ohne Arbeitsschutz arbeiteten. Unterstützt wurden sie vom Sprengmeister eines lokalen Tiefbauunternehmens, der die Sprengungen im Fels durchführte. Im November 1944 wurde erstmals die Bevölkerung bei einem Fliegeralarm eingelassen, obwohl de Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen waren. Es war gerade rechtzeitig, ab Dezember 1944 fielen Bomben auch auf Bietigheim. Die Stollenzugänge lagen im Westen hinter der Bäckerei Mutschler und im Süden im Hof des Steinmetzbetriebs Wilhelm Hahn. Der Südeingang ist heute vermauert.

BB5Anhand von Exponaten zum Luftschutz und zum Alltag der Einwohner während des Krieges, zeichnen wir die Situation der Zivilbevölkerung nach. Ein Abriss der Ereignisse zum Kriegsende in Bietigheim-Bissingen im April 1945 veranschaulicht die Situation in der Stadt als der Krieg schließlich an die Enz kam und Bietigheim 12 Tage lang Front war.

Der Stolleneingang liegt an der B27 (Stuttgarter Straße) vom Bahnhof kommend unterhalb des Krankenhauses vor der Enzbrücke rechts (Bushaltestelle Auwiesenbrücke). Parkmöglichkeiten gibt es auf dem aldi-Parkplatz in der Wobachstraße.

Vor dem Westeingang steht ein historischer Betonunterstand, der im Besitz des Geschichtsvereins der Stadt Bietigheim-Bissingen ist. Der Unterstand ist Bestandteil des Ausstellungskonzepts und wird am Öffnungstag ebenfalls erklärt werden.

Der Gaishalde-Stollen ist der einzige ehemalige Luftschutzstollen in Bietigheim-Bissingen, der für Besichtigungen zur Verfügung steht.

Der Eintritt ist frei.

Fotos, Blogarchiv

Luftschutzstollen in der Gaishalde in Bietigheim – Tag der offenen Tür 5.9.2010

Zuerst waren wir an der falschen Stelle und suchten nach dem Bunker, doch wir waren nicht die Einzigen. Ein Reporter der Ludwigsburger Zeitung konnte dann nach Rücksprache mit seiner Red. den Irrtum aufklären und mit seiner Hilfe konnten wir dann den Bunker doch noch finden. Die Angaben auf der Webseite waren doch etwas irreführend. Leider auch die uns übermittelten Hinweise.

Der Bunker befindet sich direkt unter St. Laurentiuskirche an der Stuttgarter Straße in Bietigheim.

Infos zu diesem Stollen: geschichtsverein-bietigheim-bissingen/themen/stollen

Infos zur forschungsgruppe-untertage und forschungsgruppe-untertage gibt es gleich zwei Infoseiten.

Spezielle Info zum Laurentiusstollen
Besonders interessant waren die Gespräche mit älteren Besuchern die dort als Kinder gespielt hatten und in den Häusern vor dem Bunker wohnten. Die Häuser mussten dann dem Straßenneubau weichen.

Fotos, Sabine und Klaus

Tag der offenen Tür – Stollen in der Gaishalde in Bissingen 5.9.2010

Posted by Klaus on 11th August 2010 in Allgemein, Veranstaltungen - TV - Tipps - Kuriositäten

Guten morgen aus Stuttgart,

am Sonntag, den 05.September 2010 findet ein Tag der offenen Tür im Stollen in der Gaishalde in BIETIGHEIM statt. Der Luftschutzstollen aus dem 2. Weltkrieg liegt neben der B27 im Fels unter der Laurentiuskirche (gegenüber Aldi). Der Stollen ist von 11 – 17 Uhr geöffnet. De rEintritt ist frei.

In Kooperation mit dem Geschichtsverein der Stadt Bietigheim-Bissingen und dem dort angegliederten Arbeitskreis Bunkerforschung zeigt die Forschungsgruppe Untertage den 1944 erbauten Stollen und erläutert seine Geschichte. Exponate zum Luftschutz und zum Alltag der Einwohner während des Krieges, aber auch eine kleine Dokumentation der Ereignisse zum Kriegsende in Bietigheim-Bissingen vor knapp 65 Jahren veranschaulichen die Situation der Zivilbevölkerung während des Krieges und als der Krieg schließlich an die Enz kam.

In Abstimmung mit dem Geschichtsverein der Stadt Bietigheim-Bissingen und dem Arbeitskreis Bunkerforschung finden die Öffnungstage des Stollens parallel zur Öffnung des Museumsbunkers Ro1 in der Bissinger Brandhalde statt. Der Stollen kann somit am jeweils ersten Sonntag im April, Juli und September besichtigt werden.

Unserer Homepage Forschungsgruppe-Untertage.

Herzliche Grüße,

Norbert Prothmann

Noch ein Hinweis: Adresse für das Navi: Wobachstraße 1. Das ist die Adresse des Aldi-Markts. Von dort über den Park durch die Fußgängerunterführung auf die andere Seite der Stuttgarter Straße zum Stolleneingang.

Beiträge hier im Blog: Forschungsgruppe-Untertage

Beitrag zum Tag der offenen Tür: luftschutzstollen-in-der-gaishalde-in-bietigheim-tag-der-offenen-tuer-5-9-2010

Fotos, Forschungsgruppe Untertage

Lange Nacht der Museen und Öffnungstag im Luftschutzstollen

Guten Tag,
das Wochenende des 02. / 03. April steht bei uns im Zeichen der Geschichte zum Anfassen. Wir zeigen 2 Luftschutzstollen aus dem 2. Weltkrieg, die kaum unterschiedlicher sein könnten und die schon in ihrer baulichen Ausführung die Dramatik der Ereignisse anklingen lassen.
Stuttgart Heilbronner Straße
Bunker1Ab Frühjahr 1939 liefen die Arbeiten an einer der ersten Luftschutzanlagen in der Württembergischen Hauptstadt. Der Luftschutzstollen wurde in bergmännischer Weise unter der Fahrbahn der Heilbronner Straße errichtet. ER erhielt vier Zugänge, die alle zum Haupt- bzw. Güterbahnhof ausgerichtet waren. Zugang I lag in unmittelbarer Nähe zum Verwaltungsgebäude des Güter- bahnhofs, an dessen Stellen heute das LBBW-Gebäude steht, und  damit nur ca. 170 m vom Nordausgang des Hauptbahnhofs entfernt.
Die anderen Zugänge lagen im Areal des Güterbahnhofs bis etwa auf Höhe der Kriegerstraße. Die Anlage wurde mit Eisenbeton ausgekleidet. Die hohe Qualität der eingesetzten Baumaterialien ist noch heute erkennbar. Obwohl Baustoffe durch die überall im Reich laufenden militärischen Bauprojekte bereits knapp waren, ist hier zu erkennen, dass diese bei priorisierten Projekten zur Verfügung standen.
Ab September 1939 stand der Stollen Reisenden, Pendlern und der Belegschaft des Güterbahnhofs zur Verfügung. Somit erlebte diese Anlage alle 53 Luftangriffe auf Stuttgart und bot Zivilsten Schutz vor Bomben und Splittern. Während des Kalten Krieges wurde mit einer Modernisierung begonnen, die aber nicht abgeschlossen wurde. Die neuen Schleusenbereiche an den Zugängen zeugen von diesem Kapitel der Geschichte und veranschaulichen auch die Grenzen damaliger Zivilschutzkonzepte.
Der Luftschutzstollen unter der Heilbronner Straße war bislang für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Wir zeigen ihn erstmals im Rahmen der Langen Nacht der Museen am 02.04. von 19:00 h – 2:00 h.
 
Bietigheim-Bissingen Gaishalde
Während Stuttgart ab 1940 Luftangriffe erlebte blieben viele kleinere Städte im Umland lange verschont. Mehrere Unternehmen aus Stuttgart verlagerten Produktionsbetriebe in die Enz-Stadt Bietigheim.
Hier vertraute man bis Ende 1943 auf die ausgebauten Luftschutzkeller und mehrere Militärbunker der Neckar-Enz-Stellung, die die Wehrmacht der Stadt als Luftschutzräume überlassen hatte. Erst Anfang 1944 wurde der Bau von Luftschutzstollen für die Bevölkerung begonnen. Nun musste es schnell gehen, doch Material und Arbeitskräfte waren nur bedingt vorhanden, obwohl die Stadt Zugriff auf Kriegsgefangene hatte.
Die 5 Stollen im Bietigheimer Stadtgebiet waren im Dezember 1944 zur Nutzung fertig. Sie waren in die Muschelkalkfelsen getrieben worden und boten außer hölzernen Sitzbänken kaum weitere Annehmlichkeiten. Ein Innenausbau mit Beton unterblieb. Die Stollen weisen eher die Optik einer Höhle auf. Nicht einmal elektrisches Licht war überall vorhanden. Der allumfassende Mangel der letzten Kriegsjahre prägte diese Anlagen.
Zum Glück für die Bevölkerung erlebte Bietigheim den ersten Luftangriff erst im Dezember 1944. Die primitiven Stollen konnten den größten Teil der Zivilbevölkerung aufnehmen, auch wenn dort drangvolle Enge herrschte.
Als im April 1945 französische Truppen die Weststadt besetzten entbrannte inmitten der Stadt ein 12-tägiger Kampf mit den deutschen Verteidigern oder Oststadt. Innerhalb des Stadtgebiets spielten sich unbeschreibliche Szenen ab, dutzende Zivilisten kamen ums Leben. Die Bietigheimer, die lange Zeit das Glück hatten, nicht von Luftangriffen heimgesucht zu werden, lebten nun unter Artilleriebeschuss von beiden Seiten. Die Luftschutzstollen erwiesen sich dabei als sichere Zuflucht.
Der Luftschutzstollen Gaishalde ist der einzige von einstmals fünf Stollen der Stadt, der heute noch besichtigt werden kann. Wir zeigen ihn am Sonntag, 03.April von 11:00 h – 17:00 h.
Steht die Anlage Heilbronner Straße für den Vorabend des 2. Weltkriegs, eine ausreichende Planungszeit und auch die Verfügbarkeit von Baumaterial und Arbeitskräften so spiegeln sich die Agonie, der Aktionismus und der Mangel des nahenden Kriegsendes in dem Stollen Gaishalde auf eindrückliche Weise wieder. Wir zeigen die Anlagen unabhängig voneinander. Aber der direkte Vergleich liefert einen imposanten Kontrast und anschauliche Eindrücke.
Der Eingang liegt neben der B27 im Fels unter der katholischen Kirche St. Laurentius (Bushaltestelle Auwiesenbrücke). Parkmöglichkeiten gibt es auf dem aldi-Parkplatz in der Wobachstraße.
Norbert Prothmann
Foto vom Veranstalter