Öffnungstag im ehemaligen Luftschutzstollen Gaishalde in Bietigheim-Bissingen 02.09.2018

Guten Tag,

am Sonntag, den 02.09.2018 laden wir wieder zur Besichtigung des Luftschutzstollens in der ehemaligen Gaishalde in Bietigheim-Bissingen ein.

Der Stollen liegt neben der B27 im Fels unter der katholischen Kirche St. Laurentius (Bushaltestelle Auwiesenbrücke). Parkmöglichkeiten gibt es auf dem aldi-Parkplatz in der Wobachstraße.

Im Bereich der Bushaltestelle Auwiesenbrücke und der B27 befand sich bis Anfang der 1970er Jahre ein Wohngebiet mit kleinen Handwerksbetrieben und Ladengeschäften, die Gaishalde. Sie war im Zug der Industrialisierung und nach dem Anschluss Bietigheims an die Eisenbahn entstanden. Neben wenigen Gebäuden ist von diesem Viertel heute nur noch der zugehörige Luftschutzstollen erhalten.
Während des Zweiten Weltkriegs blieb Bietigheim lange Zeit von Luftangriffen verschont. Trotz des recht bedeutenden Bahnknotens hatte die Stadt für die Alliierten keine Priorität.
Wie viele kleine Städte in der Region begannen auch Bietigheim und Bissingen erst 1944 mit dem Bau von Luftschutzstollen für die Zivilbevölkerung. In Bietigheim entstanden sechs, in Bissingen fünf Luftschutzstollen, von denen heute nur noch der Stollen in der ehemaligen Gaishalde öffentlich zugänglich ist.
Wir erklären die Geschichte des Stollens und des Stollenbaus in Bietigheim und warum dieser erst so spät einsetzte.
Die Stollen waren bei Alarmen und Luftangriffen teils dramatisch überfüllt. Nach den ersten Luftangriffen auf Bietigheim im Dezember 1944 und Januar 1945 dienten sie auch einigen Familien als Notunterkunft, deren Häuser nicht mehr benutzbar waren. Allerdings waren die Stollen dafür überhaupt nicht ausgelegt und die Bedingungen, unter denen diese Familien campierten sind kaum noch vorstellbar.

Im April 1945 bekamen die Stollen nochmals eine wichtige Rolle, als Bietigheim für 12 Tage Front wurde und sich an den Ufern der Enz französische und deutsche Verbände gegenüberstanden. Auch diesen Teil der Bietigheimer Geschichte haben wir aufgearbeitet.

Der ehemalige Luftschutzstollen ist von 11:00 h – 17:00 h geöffnet.

Norbert Prothmann

Fotos, Blogarchiv Klaus

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