Vorläufige Bilanz der Polizei zur Silvesternacht
Polizeibericht 1.01.2022
Die Stuttgarter Polizei zieht anlässlich des Einsatzes in der Silvesternacht 2021/2022 eine vorläufige Bilanz:
Mehrere Hundert Beamte der Landespolizei, der Bundespolizei und Mitarbeitende des städtischen Vollzugsdienstes waren ab den frühen Abendstunden und über die Nacht im Stadtgebiet im Einsatz. Auch in diesem Jahr war es das primäre Ziel die erlassenen Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu gewährleisten sowie alkoholbedingte Gruppen- gewalt in der Stadtmitte zu verhindern. Insbesondere in der Innenstadt waren die Einsatzkräfte sichtbar präsent und kontrollierten die Einhaltung der Verweilverbote sowie das Feuerwerks- und Alkoholverbot an den von der Allgemeinverfügung betroffenen Örtlichkeiten innerhalb des Cityrings sowie am Marienplatz, dem Feuerseeplatz und dem Wilhelmsplatz. Bereits gegen 17.00 Uhr hatten sich am Schlossplatz zirka 150 Personen zum Teil in größeren Gruppen niedergelassen. Einsatzkräfte machten sie auf das dortige Ansammlungsverbot aufmerksam, woraufhin die Menschen in Kleingruppen abwanderten. Durch das im weiteren Verlauf frühzeitige und konsequente Einschreiten konnten erneute Ansammlungen größerer Gruppen verhindert werden. Zumeist folgten die Personen den Anweisungen der Beamtinnen und Beamten, wenn auch vereinzelt erst nach längeren Diskussionen. Kurz vor Mitternacht strömten immer mehr Menschen in Richtung Schlossplatz. Um dort eine größere Menschenansammlung zu vermeiden, wurde der Platz vorrübergehend abgesperrt. An den Sperrungen drängten die Menschen, vorwiegend junge und zum Teil aggressive Männer, trotz Lautsprecherdurchsagen in Richtung der Einsatzkräfte, einige bewarfen die Beamtinnen und Beamten hierbei gezielt mit Böllern. Die Menge musste abgedrängt werden, wobei wiederholt auch Pfefferspray und der Schlagstock zum Einsatz kamen. Außerdem wurden Polizeipferde eingesetzt. Durch die Böllerwürfe erlitt ein Beamter ein Knalltrauma und musste vor Ort von Rettungskräften versorgt werden, zwei weitere Beamte wurden bei körperlichen Angriffen leicht verletzt.
Nach 01.00 Uhr wurde es in der Innenstadt merklich ruhiger und die Einsatzmaßnahmen sukzessive reduziert.
Insgesamt ahndeten die Beamten nach bisherigem Stand mindestens 55 Ordnungswidrigkeiten gegen die Corona-Verordnung bzw. die Allgemeinverfügung der Stadt Stuttgart, davon 52 Verstöße gegen das Ansammlungsverbot. Gegen zwölf Personen werden Strafverfahren eingeleitet, darunter drei Mal wegen Widerstandshandlungen bzw. tätlichen Angriffen. Im Anschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde den Betroffenen ein Platzverweis erteilt.
Foto, Manu