Archive for November 10th, 2013

Stolperstein-Verlegung für Anna Rieg, einem weiteren ,,Euthanasie“-Opfer

12. November 2013, 13.40 Uhr
Nelkenweg 8

StolpersteinAnna Maria Rieg wurde als Anna Maria Allmendinger am 6. November 1877 in Scharnhausen geboren und evangelisch getauft. Sieben Brüder und zwei Schwestern hatte sie.
Anna besuchte die Volksschule in Scharnhausen und arbeitete bis zum 17.Lebensjahr im elterlichen Haus. Berichtet wird von einem Kochkurs in Hohenheim, davon dass sie Dienstmädchen war und in den Sommermonaten immer wieder den Eltern in Scharnhausen zur Hand ging.
Am 30. Januar 1902 heirateten Anna und der nur wenige Tage jüngere und in Stuttgart berufstätige Postillion (später Post- betriebsassistent /Oberpostschaffner) Karl Rieg aus Bühlerzell. Das Paar wohnte an verschiedenen Adressen in Stuttgart. 1927 zog die Familie dann in eine Wohnung im Nelkenweg 8, in der neu gebauten Abelsbergsiedlung.
StolpersteinverlegungRieg-1Die Ehe wurde von der Tochter als gut geschildert. Zehn Kindern schenkte Anna das Leben, sechs von ihnen sind bei der Geburt oder schon sehr früh gestorben. Eine vermutlich darauf zurückzuführende psychische und physische Erschöpfung dürfte der Grund ihrer Krankheit gewesen sein.
1934 wurde Anna in das Bürgerhospital Stuttgart eingeliefert. Dort gab die Tochter an, dass ihre Mutter den Haushalt gut versah, still für sich, sparsam und zurückgezogen lebte.
Ein Arzt empfahl die Aufnahme in die psychiatrische Abteilung. So erfolgte die Aufnahme in die private Heilanstalt Christophsbad in Göppingen (ab 1936 als „Staatspflegling“). Hier blieb Anna mit Unterbrechungen bis zum Jahr 1940.

Webseite unter stolpersteine-stuttgart

Gunter DemnigHier im Stuttgarter Osten wurden im Oktober 2003 von dem Künstler Gunter Demnig die ersten Stolpersteine in Stuttgart überhaupt verlegt. Seither haben sich in allen Stadtteilen Initiativen gebildet und für die weitere Verbreitung von Stolpersteinen gesorgt. Bis heute erinnern in Stuttgart über 750 Stolpersteine an Naziopfer.

Die Initiative Stolperstein Stuttgart-Ost veranstaltet am 16. November 2013 aus Anlass des zehnten Jahres der Stolpersteinverlegungen einen Rundgang zu Stolpersteinen. Treffpunkt ist um 15 Uhr an der Haltestelle Gaisburg, Linie U 4. Abschlussgespräch etwa um 16.30 in der Stadtteilbibliothek Ost, Schönbühlstraße 88.

Ebenfalls zum zehnten Jahrestag des Projekts in Stuttgart ist im Oktober unser neues Buch erschienen: „Zehn Jahre Stolpersteine für Stuttgart- Ein bürgerschaftliches Projekt zieht Kreise.“, Markstein Verlag, 12,95 €. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich, kann aber auch über unsere Website bezogen werden: stolpersteine-stuttgart

Herzliche Grüße im Namen der Stolperstein-Initiative Stuttgart-Ost

Siehe auch 100. Stolpersteins in Bad Cannstatt am 12. November 2013

Foto, Lebenslauf (Stolperstein-Initiative Stuttgart-Ost)

Archivfotos, Klaus

Blindgänger auf Baustelle durch Kampfmittel- beseitigungsdienst erfolgreich entschärft

Posted by Klaus on 10th November 2013 in Allgemein, Stuttgart

Pressemitteilung Flughafen Stuttgart 9.11.2013

KampfmittelbeseitigungsdienstBlindgänger auf Baustelle durch Kampfmittel- beseitigungsdienst des Regierungspräsidiums Stuttgart erfolgreich entschärft – Flugverkehr und Zufahrten zum Flughafen normal

In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde am Flughafen Stuttgart ein Blindgänger durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst erfolgreich entschärft. Kurz vor Mitternacht hatten die Experten des Regierungspräsidiums Stuttgart das Objekt abschließend erkundet und unschädlich gemacht. Die Zufahrtsstraßen zum Flughafen wurden um 23.40 Uhr wieder freigegeben. Auch die Sperrung der Autobahn A 8 in Richtung Stuttgart zwischen der Anschlussstelle Esslingen und dem Echterdinger Ei sowie die Sperrung in Richtung München zwischen der Anschlussstelle Flughafen/Messe und der Anschlussstelle Neuhausen wurde wieder aufgehoben. Der Flugverkehr startet pünktlich zum Betriebsbeginn um 06.00 Uhr.

Bei Bauarbeiten für den geplanten Fernbusbahnhof am Flughafen auf dem Parkplatz P 12 war vor einigen Tagen im Boden ein Gegenstand geortet worden, der sich nach genauerer Untersuchung als Blindgänger herausstellte, ein Überbleibsel aus den zahlreichen Luftangriffen auf den Flughafen im Zweiten Weltkrieg.

Um den Straßenverkehr, den Flugbetrieb und den ÖPNV möglichst wenig einzuschränken, war die Erkundung auf die Nacht von Samstag auf Sonntag gelegt worden.

Archivfoto, Sabine