Klassik im Kloster würdigt Max Reger

Posted by Klaus on 11th Juli 2016 in Vereine und Gruppen

SZ-P1860227(SZ) Ein spannendes und zeitgleich tönendes Orgelkonzert lieferte Matthias Krampe aus Wien mit Werken von Max Reger zum Jubiläumsjahr des großen Komponisten. Sabine Zoller eröffnete mit dem Sommerkonzert als Ideengeberin und Organisatorin von „Klassik im Kloster“ die elfte Saison der Benefizkonzerte mit einem Orgelkonzert des Orgelvirtuosen aus Wien. Mit einem umfassenden Repertoire hat Krampe bei seinem fünften Solo-Konzert in der Klosterkirche Bad Herrenalb erneut seine Musikalität und sein Können unter Beweis gestellt. Unterstützt von Dr. Joachim Sylla, leidenschaftlicher Organist aus Bad Herrenalb, hatte Krampe einen kongenialen Partner zu Seite, der zum Programm die Register zog.

Für den ersten Teil des Konzertes hatte Krampe Kleinteilige Stücke des Komponisten herausgesucht, um das Thema Reger „appetitlich“, einem interessierten Publikum darzubieten. Max Reger (1873–1916) war zu Lebzeiten neben Richard Strauss bedeutendster Repräsentant des deutschen Musiklebens. Er konzertierte  ab 1906 in Karlsruhe etliche Male sehr erfolgreich und 1912 wurde sogar ein mehrtägiges Regerfest ausgerichtet. Vor 20 Jahren wurde Karlsruhe zur ausgewiesenen Reger-Stadt als  das Max-Reger-Institut 1996 in die Fächerstadt zog.
Max Reger beurteilte seine Werke selbst als schwer und verkündete » Man macht mir so oft den Vorwurf, daß die Sachen so schwer sind, dass ich absichtlich so schwer schreibe; gegen diesen letzteren Vorwurf habe ich nur eine Antwort, daß keine Note zuviel drin steht!« Für Reger gehörte ein „über [die] Technik souverän herrschender geistvoller Spieler dazu“, um seine Werke erklingen zu lassen.

Wacker-Orgel-BH1Krampe hat die Anforderungen Regers voll und ganz erfüllt und bot mit den klein strukturierten Werken ein vielfältiges Spektrum aus Regers Kompositionen, die auf der historischen Walcker Orgel realisierbar waren.
Mit seinem ersten Solo-Konzert startete Matthias Krampe vor fünf Jahren in der Klosterkirche Bad Herrenalb mit einem Liszt Konzert zum 200. Geburtstag des weitgereisten Musikers, Dirigenten und Komponisten, den auch Reger als Orgelmeister verehrte.
Es ist der Ausspruch überliefert:»Liszt muß einer gespielt haben, ehe er an meine ›Elefanten‹ gehen kann!«

Im zweiten Teil des Konzertes standen unbekannte Orgelwerke aus dem 19. Jahrhundert auf dem Programm. Die Orgelmusik, die  hierzulande gänzlich unbekannt ist begeisterte das Publikum mit ihren Melodien und Klängen. Das große Land, das von einer wechselhaften Geschichte und von verschiedenen Kulturen geprägt ist, hat musikalisch viele verschiedene Strömungen hervorgebracht hat. Einer des berühmtesten spanischen Komponisten ist Manuel de Falla, der allerdings nichts für die Orgel komponiert hat. Deswegen hat Krampe ein sehr schönes Nocturno vom Klavier auf die Orgel transkripiert  und unsterbliche Melodien präsentiert. Passend zum Thema des nachfolgenden Konzertes erklangen die Höhepunkte aus der Oper „Carmen“. Die Königin der Instrumente mit ihrer romantisch geprägten Intonation überzeugte das Publikum, das dem südamerikanischen Komponisten Astor Piazzolla und den dargebotenen Tangos als krönenden Abschluss einer spanischen Nacht mit großem Applaus würdigte.

Sabine Zoller MBA, M.A.

Fotos, Sabine Zoller, Klaus

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