Erstes Stuttgarter Lernmobil geht an den Start

Posted by Klaus on 5th Juli 2021 in Allgemein, Stuttgart

Presse LHS

Das erste Stuttgarter Lernmobil ist ab sofort auf der Reise. Unter dem Motto „Bildung nimmt Fahrt auf“ wird es den Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit für Schülerinnen und Schüler in Gemeinschaftsunterkünften unterstützen.

Die Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, Isabel Fezer (2.v.li.), und der Vorstand für Personal und Arbeitsdirektor der Daimler AG, Wilfried Porth (3.v.li.), schickten am 5. Juli vor der Stadtbibliothek am Mailänder Platz gemeinsam mit Dr. Axel Sigle, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Stuttgart (li.), und der Direktorin der Stadtbibliothek, Dr. Katinka Emminger (re.), das erste Stuttgarter Lernmobil auf Reisen.

Foto, Franziska Kraufmann/LHS

Die Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, Isabel Fezer, und der Vorstand für Personal und Arbeitsdirektor der Daimler AG, Wilfried Porth, schickten am 5. Juli vor der Stadtbibliothek am Mailänder Platz gemeinsam mit der Bürgerstiftung Stuttgart das erste Stuttgarter Lernmobil auf die Reise. Unter dem Motto „Bildung nimmt Fahrt auf“ wird das Lernmobil den Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit für Schülerinnen und Schüler in Gemeinschaftsunterkünften unterstützen.

Das Lernmobil fährt Unterkünfte für Geflüchtete sowie Sozialunterkünfte (Wohnungsnotfallhilfe) an, um Kindern und Jugendlichen aus räumlich beengten Wohnsituationen einen Schreibtisch zum Lernen zu bieten. Die Kinder und Jugendlichen sollen im Lernmobil ihre Hausaufgaben erledigen, konzentriert Lerninhalte vor- und nachbereiten und Wissenslücken schließen können. In dem speziell umgebauten Mercedes Benz Sprinter ermöglichen Notebooks, Internetzugang, Arbeitsmaterialien, Lernsoftware den Schülerinnen und Schülern vor Ort einen besseren Zugang zur Bildung.

Festen Anker im Alltag

Das Lernmobil ist ein gemeinschaftliches Projekt aus Akteuren der Verwaltung, Unternehmen und der Zivilgesellschaft – und erneut ein sehr gutes Beispiel, welches Potenzial in dieser übergreifenden Zusammenarbeit liegt: Idee und Konzeption wurden von der Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft und einem Team der Stadtbibliothek Stuttgart entwickelt.

Bürgermeisterin Fezer erläuterte: „Der Ansatz ist innovativ. Das Lernmobil kommt mit einer hauptamtlichen Kraft direkt zu den Kindern. Das Angebot ist niederschwellig, bietet einen direkten Zugang und durch die Regelmäßigkeit ein festen Anker im Alltag der Schüler.“

Die Daimler AG hat die Anschaffung und den Umbau des Fahrzeugs finanziert, und die Bürgerstiftung Stuttgart unterstützt das Lernmobil mit Outdoor?Möbeln, um so noch mehr Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, das Angebot des Lernmobils zu nutzen.

Weite Wege werden vermieden

Fezer weiter: „Das Lernmobil wurde durch ein wunderbares Zusammenspiel vieler Akteure, zum Nutzen vieler Kinder und Jugendlichen in der Stadt ermöglicht. Ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz und besonders Herrn Porth, der die großzügige Spende der Daimler AG ermöglicht hat.“

Wilfried Porth, Vorstand für Personal und Arbeitsdirektor der Daimler AG: „Das Lernmobil zeigt, was erreicht werden kann, wenn Unternehmen, Politik und Gesellschaft gemeinsam an einem Strang ziehen. Wir freuen uns, dass wir damit jungen Menschen einen schnellen und unkomplizierten Zugang zur Bildung ermöglichen. Ich bin davon überzeugt, dass das Lernmobil ein Erfolg wird und von den Schülerinnen und Schülern gerne und viel genutzt werden wird.“

Die Unterkünfte liegen oftmals am Rande eines Stadtteils oder verfügen über schlechte Anbindung an die sozialräumlichen Angebote. Nun werden diese mit dem Lernmobil direkt erreicht. Weite Wege werden so vermieden und die Eltern bleiben in Reichweite, so dass auch jüngere Kinder vom Lernmobil profitieren können.

Brücke zu den Stadtteilbibliotheken

Für das Projekt wurde eine hauptamtliche Fachkraft bei der Stadtbibliothek Stuttgart eingestellt, die das Lernmobil von Unterkunft zu Unterkunft bewegt. Diese Fachkraft wird für zunächst zwei Jahre über Mittel des Qualitätsentwicklungsfonds der Stadt Stuttgart finanziert. Sie ist Ansprechpartnerin für die Kinder und Jugendlichen sowie für die ehrenamtlich Engagierten und wird das Lerngeschehen im Lernmobil aktiv begleiten. Neben dem direkten Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien arbeitet die Fachkraft mit den verschiedenen Trägern der Unterkünfte für Geflüchtete sowie den haupt? und ehrenamtlichen Ansprechpersonen in den Sozialunterkünften zusammen. Ein erster Routenplan mit fünf Haltestellen, über das gesamte Stadtgebiet verteilt, ist bereits erarbeitet und soll in den kommenden Wochen um weitere Standorte ergänzt werden.

Durch die Trägerschaft der Stadtbibliothek Stuttgart, die, vertreten durch 18 Stadtteilbibliotheken sowie den Bücherbussen „Max & Moritz“, schon in den Stadtbezirken aktiv ist und auf einen großen Erfahrungsschatz in der Arbeit in unterschiedlichsten Sozialräumen zurückgreifen kann, wird mit dem Lernmobil eine weitere Brücke zu den Stadtteilbibliotheken geschlagen. Durch eine enge Verzahnung des Lernmobils und den etablierten Strukturen in den Zweigstellen der Stadtbibliothek, soll den Kindern und Jugendlichen ermöglicht werden, auch in den Zeiten, in denen das Lernmobil nicht vor Ort sein wird, eine Lernunterstützung erfahren zu können.

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