Führungswechsel bei der Jugendfeuerwehr Stuttgart – Jahreshauptversammlung 2021

Posted by Klaus on 27th Juli 2021 in Stuttgart

Zum letzten Mal in seiner Karriere als Stadtjugendfeuerwehrwart konnte Matthias Neef am 26. Juli die Vertreter:innen der Stuttgarter Kinder- und Jugendfeuerwehren, sowie Dr. Georg Belge als Amtsleiter der Branddirektion Stuttgart und Thomas Häfele, Vorsitzender des Stuttgarter Stadtfeuerwehrverbands auf einer Jahreshauptversammlung begrüßen.

Grußworte

In seinem Grußwort an die Teilnehmenden ging Häfele dann auch direkt auf den Grund der „letzten Begrüßung“ ein: Eine große Zäsur nannte er das Ausscheiden Neefs aus seiner Position als Stadtjugendfeuerwehrwart nach sechs Jahren an der Spitze der Jugendfeuerwehr Stuttgart. „Es ist ein hoher Verdienst solch dezentrale Jugendarbeit mit Weitsicht zu koordinieren“, so Häfele. Weiterhin freute er sich, dass sich zwei Kandidat:innen gefunden hatten, welche Neef in seinem Amt gerne beerben möchten.

Dr. Belge sprach Neef seinen Dank aus. So war es in den letzten anderthalb Jahren aufgrund des Corona-Virus und den damit einhergehenden Einschränkungen sicher nicht immer einfach. Gerade die Motivation der Jugendlichen in solch einer Zeit war und ist eine große Herausforderung. Er hofft auf einen baldigen „normalen“ Übungsalltag und gemeinsame Aktionen, denn „diese fehlen uns, machen die Jugendarbeit aber aus“. „Das an diesem Abend immer noch alle mit Maske und Abstandsregeln in der Versammlung sitzen soll aber nicht von der Wahl abhalten“, so Dr. Belge und wünschte für die kommende Wahl ein glückliches Händchen.

Corona-Virus einschneidend für Kinder- und Jugendarbeit

Doch bevor zur Wahlurne geschritten wurde berichtete Neef über die Jahre 2019 und 2020 bei der Jugendfeuerwehr Stuttgart: Selbstverständlich war das Corona-Virus einschneidend für die Kinder- und Jugendarbeit. Online-Übungen sind einfach kein vollwertiger Ersatz und auch viele Jubiläen konnten nicht gebührend gefeiert werden. Dennoch geht es jetzt nach langer Zeit des Stillstands wieder voran.

Aktuell besteht die Jugendfeuerwehr Stuttgart aus 22 Jugendabteilungen, vier Kindergruppen und einem Jugendmusikzug. Erfreulicherweise haben bereits zwei weitere Abteilungen Interesse an einer Kindergruppe bekundet. Warum diese für die Mitgliedergewinnung, auch der Freiwilligen Feuerwehr, so wichtig sind zeigt ein Beispiel aus Rohracker: Dort treten dieses Jahr zwölf Mädchen und Jungen aus der Kindergruppe in die Jugendfeuerwehr über.

Mit großem Engagement und Herzblut kümmern sich rund 150 Jugendleiter:innen und -betreuer:innen um 476 Kinder und Jugendliche in den einzelnen Abteilungen. Gerade beim Anteil weiblicher Mitglieder und der Mitgliederzahl pro Einwohner ist Stuttgart deutschlandweit führend.

Hauptamtliche Stelle gefordert

Trotz dieser hohen Mitgliederzahlen ist die Jugendfeuerwehr Stuttgart die einzige Jugendfeuerwehr dieser Größenordnung in Deutschland ohne eine hauptamtliche Stelle. Daher muss dringend eine Stelle für einen Bildungsreferenten geschaffen werden! „Diese Stelle ist bereits in die Forderungen der Branddirektion für den kommenden Haushaltsplan aufgenommen und wird hoffentlich bewilligt“, so Neef.

Herzblut und Zeit

Zum Abschluss seines Berichtes bedankte sich Neef für die vergangenen Jahre. Er ist stolz, solch ein Team hinter sich gehabt und ein Teil davon gewesen zu sein. Er hat den Job des Stadtjugendfeuerwehrwarts gerne gemacht und in dieser Zeit auch vieles bewegt. Darunter fallen das 50-jährige Jubiläum, die Teilnahme am Vielfaltsprojekt der Deutschen Jugendfeuerwehr, die Anschaffung eines Gerätewagen und vieles mehr.
All dies geht nur mit viel Herzblut und Zeit. Neef: „Aber leider fehlt es aufgrund familiärer und beruflicher Entwicklungen immer mehr an der Zeit. Ich kann die Arbeit in der Stadtjugendleitung nicht mehr so ausführen, dass ich damit zufrieden bin.“

Wahl zum/zur Stadtjugendfeuerwehrwart:in

Zur Wahl für die Position als Stadtjugend- feuerwehrwart:in hatten sich Franziska Hausch (20 Jahre, FF Obertürkheim) und Matthias Weber (29 Jahre, FF Weilimdorf) aufstellen lassen. Denkbar knapp, nämlich mit nur einer Stimme unterschied, wurde Franziska Hausch von den Anwesenden in das Amt der Stadtjugendfeuerwehrwartin gewählt. Matthias Weber wurde in einem weiteren Wahlgang zum 1. Stellvertreter gewählt, da auch diese Stelle aufgrund des Ausscheidens Michael Kehles zur Wahl stand. Das Copyright des Fotos liegt bei der Jugendfeuerwehr Stuttgart.

Verabschiedungen

Verabschiedet aus ihren Ämtern wurden während der Versammlung auch Michael Kehle, 1. Stellvertretender Stadtjugendfeuerwehrwart und Thomas Idler, Fachgebietsleiter Lager & Fahrt.
Kehle konnte aus terminlichen Gründen leider nicht persönlich anwesend sein. Trotzdem bedankte Neef sich bei ihm für die hervorragende Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. „Thomas Idler war immer optimistisch was Planungen anging“, sagte Neef, „und immer mit viel Engagement am Organisieren. Hoffentlich dürfen wir beide nach unserem Ausscheiden auch mal wieder ein Zeltlager der Stadtjugendfeuerwehr besuchen.“

Verabschiedung von Matthias Neef

Zum Abschluss wurde Matthias Neef durch seinen zweiten Stellvertreter Florian Ernst verabschiedet. „Den auch er hat eine kleine Rede verdient“, so Ernst. „Wenn man die Amtszeit von Matthias Neef betrachtet, kann man sagen er hatte eine klare Vision und feste Ziele für die Zukunft der Stadtjugendfeuerwehr“, begann Ernst seine Rede. „Nie habe sich Neef mit dem Zweitbesten zufrieden gegeben. Träume wurden realisiert und auf die Straße gebracht. Dies gilt z.B. wortwörtlich für den Gerätewagen der Stadtjugendfeuerwehr.“

„Durch das Corona-Virus in eine Verlängerung gezwungen mussten trotz ausfallender Übungsabende und Veranstaltungen im Hintergrund weiter die Fäden gezogen werden. Jetzt ist aber Zeit für Familie und Anderes. Und am Ende bleibt uns nichts anderes als Danke zu sagen!“

Mit diesen Worten und unter stehendem Applaus erhielt Neef als Dankeschön für seine geleistete Arbeit ein paar kleine Geschenke, bevor er wieder ans Mikrofon trat und die Veranstaltung nach eigener Aussage „ohne große Worte verlieren zu wollen“ beendete.

 

Tobias Groner

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