Premiere des Films „Doppelte Lücke“ in Gemeinderatssitzung

Posted by Klaus on 29th Juli 2021 in Es war einmal, Stuttgart

Presse LHS

In der Gemeinderatssitzung am 28. Juli wird erstmals der Film „Doppelte Lücke“ gezeigt, der neue Impulse zur Aufarbeitung von NS-Geschichte im Stuttgarter Rathaus geben soll. Der Kurzfilm wurde vom Kunstprojekt StolperKunst realisiert, das von der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber getragen wird.

Die Initiatorinnen und Initiatoren Julianna Herzberg, Adrian Schmidt, Harald Stingele, Jan Uplegger und Christian Werner weisen damit auf einen Handlungsbedarf in der städtischen Erinnerungskultur hin.

Foto, Daniel Strauch/Haus der Geschichte Baden?Württemberg – Seit 2018 untestützt das Hotel Silber als Erinnerungsort und lebendiges Zentrum die Erinnerungs- und Bildungsarbeit in Stuttgart.

Der Filmtitel „Doppelte Lücke“ bezieht sich auf eine tatsächliche Leerstelle in der Galerie der Oberbürgermeister im Stuttgarter Rathaus: Zwischen den beiden Porträts des bis 1933 amtierenden Karl Lautenschlager und Arnulf Klett, der ab 1945 Oberbürgermeister war, gibt es bisher keine erinnerungskulturelle Aufarbeitung der Rolle des NSDAP-Politikers Karl Strölin in der Landeshauptstadt. Darüber hinaus thematisiert das Filmprojekt die Absetzung der demokratisch gewählten Gemeinderätinnen und Gemeinderäte im Jahre 1933 und die Entlassung hunderter städtischer Mitarbeitenden aus politischen, antisemitischen oder rassistischen Gründen.

Die Initiatoren des Films sind bei der Premiere anwesend. Im Anschluss soll eine erste Diskussion zu der Frage stattfinden, wie die beschriebene „Doppelte Lücke“ im Stuttgarter Rathaus geschlossen werden kann.

Die Vorführung des Films steht auch im Zusammenhang mit dem städtischen Bemühen um die Erweiterung des erinnerungskulturellen Diskurses, in dessen Rahmen auch Themen wie Demokratiegeschichte, Rassismus oder Kolonialismus behandelt werden. Um die Erinnerungskultur in Stuttgart zu fördern, zu vernetzen und eine zukunftsweisende Konzeption für die Stuttgarter Erinnerungskultur zu entwickeln, ist im Juni im Kulturamt eine Koordinierungsstelle Erinnerungskultur eingerichtet worden.

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