Das wilde Herz beginnt zu schlagen – Nationalpark Schwarzwald

Posted by Klaus on 5th Mai 2014 in Allgemein

Naturpark-SchwarzwaldAm 1. Januar ist er gestartet, jetzt wurde er auch offiziell eröffnet: Der Nationalpark Schwarzwald. Dort bekommt die Natur Raum, sich frei und ungestört zu entwickeln. Und auch für die Besucherinnen und Besucher gibt es rund um Ruhestein, Hohen Ochsenkopf und Plättig eine ganze Menge zu entdecken.

Ob der Yellowstone-Nationalpark in den USA, der Serengeti-Nationalpark in Tansania oder der Krüger-Nationalpark in Südafrika – sie alle sind weltbekannt. Nun hat auch Baden-Württemberg im Nordschwarzwald seinen ersten Nationalpark. Entsprechend sprach Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der offiziellen Eröffnung auf dem Ruhestein von einem historischen Tag für das ganze Land. „Es war höchste Zeit, dass gerade Baden-Württemberg als wirtschaftsstarke und wohlhabende Industrieregion sich seiner besonderen Verantwortung für den Natur- und Artenschutz stellt“, betonte Kretschmann. Naturschutzminister Alexander Bonde sagte: „Mit dem Nationalpark Schwarzwald übernehmen wir Verantwortung für künftige Generationen und schaffen ein Naturjuwel für unsere Kinder und Enkel.“

Beim Eröffnungswochenende war für die rund 10.000 Besucherinnen und Besucher eine Menge geboten. Unter dem Motto „Eine Spur wilder“ konnten sie sich ein erstes Bild des Nationalparks machen – zum Beispiel bei einer geführten Tour zu den sagenumwobenen Allerheiligen-Wasserfällen, einer Wanderung durch die wild zerklüftete Felspartie des Gottschläggebietes oder bei der Umrundung des Wilden Sees. Daneben gab es ein abwechslungsreiches Kinderprogramm und einen Nationalpark-Erlebnispfad fu?r eigene Erkundungen. Zusammen mit der Nationalparkmesse, dem Naturparkmarkt und der durchgehend bespielten Veranstaltungsbu?hne konnten die Besucher den Schwarzwald in seiner Vielfalt kennenlernen.

Natur pur erleben

In dem gut 10.000 Hektar großen Nationalparkgebiet zwischen Plättig und Alexanderschanze hat die Natur seit Januar den Raum, sich frei und ungestört entwickeln zu können. Die Vielfalt der Landschaften, der Tiere und Pflanzen wird davon profitieren. Das gilt vor allem für hochgradig gefährdete Arten, die auf der Roten Liste stehen. Da der Mensch nicht in die Natur eingreift, bietet der Nationalpark zukünftig auch einzigartige Möglichkeiten für die Grundlagenforschung. Hier lässt sich die natürliche Entwicklung der Wildnis untersuchen und die Natur bei der Arbeit beobachten. Und dies nicht nur für die Forscher, sondern auch für die Besucherinnen und Besucher, die hier Natur pur erleben können.

Denn der Park ist ausdrücklich nicht nur für Tiere und Pflanzen da, sondern auch für die Menschen. Eine der Hauptaufgaben der Mitarbeiter im Nationalpark ist es, die Besucher mit Erlebnis- und Infoeinrichtungen, Veranstaltungen und Angeboten für die Natur zu begeistern und über die Prozesse in der Umwelt zu informieren. Über das Netz aus Wanderwegen können Besucher den Park auf eigene Faust erkunden oder an einer der geführten Touren teilnehmen. Auch Reiten, Mountainbiken, Skifahren oder Langlaufen wird es im Nationalpark weiterhin geben. Die Regeln für die Nutzung des Nationalparks werden in Zusammenarbeit mit Verbänden und Vereinen erarbeitet.

Chance für den Tourismus und die Region

Aber nicht nur für Natur und Mensch, auch für die Wirtschaft vor Ort, besonders den Tourismus im Nordschwarzwald, bietet der Nationalpark eine einmalige Chance. Experten rechnen mit deutlich mehr Übernachtungs- und Tagesgästen. Das bedeutet zusätzliche Einnahmen für Hotels, Gastronomie und Reiseveranstalter vor Ort und neue Arbeitsplätze für die Region. Damit setzt der Nationalpark neben dem Ausrufezeichen für den Naturschutz auch einen Wachstumsimpuls.

Beteiligung bringt Nationalpark weiter voran

Am 28. November 2013 hatte der baden-württembergische Landtag das Gesetz zur Errichtung des Nationalparks Schwarzwald beschlossen, am 1. Januar 2014 ging der neue Nationalpark an den Start. Diesem Beschluss ging ein zweieinhalbjähriger, intensiver Diskussionsprozess voraus, an dem die Bevölkerung, Verbände und die Kommunen vor Ort beteiligt waren. Viele Bürgerinnen und Bürger haben ihren Sachverstand und ihre Ideen in die Diskussion eingebracht. Damit trägt der Nationalpark die Handschrift aller, die sich konstruktiv, aber auch kritisch in das Verfahren eingebracht haben. Diese rege Beteiligung hat den Nationalpark besser gemacht – und soll ihn auch zukünftig weiter voranbringen.

Über die grundsätzlichen Fragen des Parks entscheidet nun der so genannte Nationalparkrat. Kreise und Kommunen, auf deren Gemarkung der geplante Nationalpark liegt, stellen nicht nur die Hälfte der Mitglieder des Nationalparkrats, sondern auch seinen Vorsitzenden. Dieses bundesweit einmalige Mitbestimmungsrecht garantiert, dass die Akteure vor Ort die Möglichkeit haben, ihre Interessen aktiv einzubringen und den Nationalpark direkt mitzugestalten.

Weiterführende Links

Fragen und Antworten zum Nationalpark Schwarzwald

Flyer zur Nationalpark-Eröffnung (PDF) 

Nationalpark Schwarzwald

Quelle, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Archivfoto

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.