„Nein! Zu illegalen Graffiti“ – Aktion der Landes- hauptstadt Stuttgart und Partnerorganisationen vorgestellt

Posted by Klaus on 25th Mai 2018 in Stuttgart

Info der Stadt Stuttgart

K-Graffiti-3Illegale Graffiti verursachen jedes Jahr deutschlandweit viele Millionen Euro Kosten und schädigen zahlreiche Hauseigentümer. In Stuttgart unterstützt ein Partnerverbund aus verschiedenen Institutionen die geschädigten Bürgerinnen und Bürger mit der Initiative „Nein! Zu illegalen Graffiti“. Am Freitag, 25. Mai, stellten Klaus Thomas, Vorsitzender des Fördervereins Sicheres und Sauberes Stuttgart, Ulrich Sauter vom Polizeipräsidium Stuttgart, Manfred Kaul von der gemeinnützigen Gesellschaft für Schulung und berufliche Reintegration mbH (SBR), Ulrich Wecker vom Stuttgarter Haus- und Grundbesitzerverein, Thomas Rodens von der Maler- und Lackerierinnung Stuttgart, Claus-Dieter Hauck vom städtischen Tiefbauamt und der städtische Graffitbeauftragte, Florian Schupp, in der Volkshochschule in Stuttgart die Initiative vor.

Förderverein, Polizeipräsidium, Stadt, SBR, Haus- und Grund sowie Maler- und Lackiererinnung haben die Initiative ins Leben gerufen. Diese wird aktiv, wenn Flächen illegal besprüht wurden und die Geschädigten die Polizei hinzurufen oder sich im Internet über Hilfe informieren.

Ordnungsbürgermeister Schairer: „Die Beseitigung von illegalen Graffiti ist Teil unserer Sicherheitsvorsorge in Stuttgart. Die Bekämpfung von Graffiti gelingt aber nur mit einem Verbund verschiedener Partner. Wir haben hier für jeden Geschädigten etwas zu bieten – egal ob nur seine Garage oder aber die jahrhundertealte Gebäudefassade beschmiert wurde.“

Die Zahlen der polizeilich erfassten illegalen Graffiti sind im vergangenen Jahr wieder gestiegen: wurden 2016 noch 1.464 Taten angezeigt, waren es im Jahr 2017 mit 1.588 Taten – 8,5 Prozent mehr.

Täter bis zu 30 Jahre lang haftbar

Ulrich Sauter vom Polizeipräsidium Stuttgart: „Wir raten jedem, der aktuell von illegalen Graffiti betroffen ist, dies bei der Polizei anzuzeigen. Meine Kolleginnen und Kollegen informieren über das Thema illegaler Graffiti auch im Rahmen von Veranstaltungen an Schulen. Übrigens: Wer als Täter ermittelt wird, kann bis zu 30 Jahre lang für diese Tat finanziell haftbar gemacht werden. Das lässt auch junge Leute aufhorchen.“

In Stuttgart konnten im vergangenen Jahr 74 Tatverdächtige als Täter eines illegalen Graffitis ermittelt werden. Davon waren 44 unter 21 Jahren.

Klaus Thomas, Vorsitzender des Fördervereins Sicheres und Sauberes Stuttgart: „Wir empfehlen dringend, illegale Graffiti so schnell wie möglich zu entfernen. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass illegale Graffiti rasch weitere nach sich ziehen. Vermeiden Sie das, in dem Sie sich durch unsere Partner beraten lassen und die Graffiti entfernen.“

Ulrich Wecker, Geschäftsführer vom Stuttgarter Haus- und Grundbesitzerverein, kennt das Leid der Geschädigten: „Junge Täter müssen wissen, dass wir immer Strafantrag stellen und den Schaden auch dann eintreiben, wenn erst in ein paar Jahren Geld vorhanden ist.“ Der Verein vertritt die Interessen von über 21.000 Immobilienbesitzern in Stuttgart und bietet mit seinen 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedene Hilfestellungen an. Die privaten Eigentümer bleiben in der Regel auf den Kosten sitzen, da die Täter in der Regel schwer zu ermitteln sind oder oft mittellos sind.

Welche verschiedenen Möglichkeiten zum Schutz und zur Entfernung illegaler Graffiti bestehen, zeigten die Gesprächspartner in der Fritz-Elsas-Straße, wo bereits illegale Graffiti entfernt wurden. Am Rotebühlplatz, unweit des Eingangs zur Volkshochschule, wurde ein Lack zum Schutz vor illegalen Graffiti angebracht.

Legale Sprayflächen als Präventionsmaßnahme

Claus-Dieter132214_1_fullwide_cz17uz05graffiti Hauck vom Tiefbauamt: „Das Entfernen illegaler Graffiti im öffentlichen Raum stellt eine Daueraufgabe dar. Das wissen wir und darum stellen wir auch mit der ‚Hall of Fame‘ in Bad-Cannstatt und einer Unterführung an der A831 in Vaihingen zwei legale Sprayflächen zur Verfügung. Außerdem werden als präventive Maßnahme gemeinsam mit dem Graffitbeauftragte Florian Schupp beispielsweise Flächen in Fußgängerunterführungen künstlerisch gestaltet.“

Florian Schupp warb für den positiven Nutzen legaler Graffiti und empfahl: „Lassen Sie kunstvolle Graffiti an ihrer Fassade anbringen.“ Dabei präsentiert er eine Reihe verschiedener Projekte in Stuttgart. Eines davon zeigt die nahegelegene Max-Eyth-Schule. Hier prangten immer wieder hässliche Tags und Sprüche an der Fassade. Seit ein kunstvoll gestaltetes Graffito dort aufgesprüht wurde, bleiben diese aus.

Christian Vöst, Mitarbeiter der gemeinnützigen Gesellschaft für Schulung und berufliche Reintegration (SBR), arbeitet unter anderem auch mit straffällig gewordenen Jugendlichen und hat schon einige illegale Graffiti in Stuttgart entfernt. Dazu nutzt er auch das Anti-Graffiti-Mobil, das schon seit 2006 in Stuttgart im Einsatz ist.

Mit der professionellen Entfernung illegaler Graffiti kennen sich Thomas Rodens, Obermeister der Stuttgarter Malerinnung, und Heidi Schäfer, die mit ihrem Unternehmen schon jahrelang illegale Graffiti von Fassaden in Stuttgart entfernt, aus.

Thomas Rodens: „Wie bei allen kriminellen Vorgängen, ist Prävention der wichtigste Schritt. Hierzu haben unsere Innungsfachbetriebe eine große Bandbreite an Möglichkeiten, nahezu jede Oberfläche zu schützen, so dass aufgebrachte Graffiti schnell und unkompliziert – oft von Hand mit Lappen und Reinigungsmittel – entfernt werden können und kein nachhaltiger Schaden am Gebäude entsteht. Der ‚Erfolg durch die Verewigung‘ für die ‚Künstler‘ bleibt aus“.

Heidi Schäfer: „Private Eigentümer halten sich bislang leider immer noch zu häufig zurück, wenn es um die Entfernung von Graffiti geht. Aber je schneller gehandelt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass keine neuen Farbschmierereien entstehen.“

Immobilienbesitzer, die durch illegale Graffitis geschädigt wurden, können sich bei Christian Vöst (SBR) unter der Telefonnummer 55019210 kostenlos beraten lassen, wie diese wieder entfernt werden können.

Der Förderverein Sicheres und Sauberes Stuttgart bietet unter dem Link sichersauberstuttgart.de/graffiti/ umfassende Informationen zu dem Thema Graffiti an.

Foto, Klaus

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